Walter Steiner (Skispringer)
Walter Steiner | |||||||||||||||||||||||||
Nation | Schweiz | ||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 15. Februar 1951 | ||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Wildhaus SG, Schweiz | ||||||||||||||||||||||||
Grösse | 184 cm | ||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 70 kg | ||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||
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Nationalkader | seit 1968 | ||||||||||||||||||||||||
Pers. Bestweite | 179 m (Oberstdorf 1973) | ||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 1978 | ||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||
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Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen | |||||||||||||||||||||||||
Vierschanzentournee | 2. (1973/74, 1976/77) | ||||||||||||||||||||||||
Walter Steiner (* 15. Februar 1951 in Wildhaus) ist ein ehemaliger Schweizer Skispringer. Noch heute kennt man ihn in der Heimat unter seinem Spitznamen «Der Vogelmensch», obwohl seine aktive Zeit Jahrzehnte zurückliegt.
Leben und Karriere
Steiner holte 1972 bei der erstmals ausgetragenen Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica den Titel und konnte diesen Erfolg 1977 wiederholen. Er war damit der erste und bis 2002 auch einzige zweifache Titelträger. 1973 wurde Steiner ausserdem Vizeweltmeister. Neben Simon Ammann ist er der einzige Skispringer aus der Schweiz, der bei einer Skiflug-WM auf dem Siegerpodest stand.
Bei den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo gewann Steiner die Silbermedaille auf der Grossschanze. Da die Skisprungeinzelwettbewerbe bis einschliesslich 1984 bei den Olympischen Spielen auch als Weltmeisterschaften des Internationalen Skiverbandes galten, wurde er separat mit einer Weltmeisterschaftsmedaille in Silber ausgezeichnet.
Von 1968 bis 1978 gehörte Steiner der Schweizer A-Nationalmannschaft an und hatte seine Glanzzeiten unter Trainer Ewald Roscher. 1973/74 und 1976/77 wurde er bei der Vierschanzentournee jeweils Zweiter, was unter den Schweizer Springern ebenfalls nur noch Simon Ammann gelang. Steiner errang zwei Tagessiege bei der Tournee, 1974 in Garmisch-Partenkirchen und 1977 in Bischofshofen. 1977 erhielt er als erster Schweizer die Holmenkollen-Medaille.
Insgesamt gewann der Toggenburger 27 FIS-Springen, darunter den Tatra-Pokal 1975, die Norwegen-Tournee 1976 und die Schweizer Springertournee 1977 mit drei Tagessiegen. Steiner siegte 1974 bei der Skiflugwoche in Planica mit einem Schanzenrekord von 169 Metern, mit dem er zugleich den Weltrekord von Heinz Wosipiwo einstellte. Sein weitester Flug gelang ihm 1973 bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf mit 179 Metern. Er konnte diesen aber nicht stehen, genauso wenig wie die 177 Meter in Planica ein Jahr später. Mit dem 5. Platz bei der Skiflugwoche in Tauplitz 1978 verabschiedete er sich von der Skisprungszene. Steiner war im Gegensatz zu vielen leichtgewichtigen Springern mit teilweise sehr geringem Body-Mass-Index (BMI) ein schwerer Athlet. Er hatte deshalb Kreuzbandprobleme und mehrere Knieoperationen, welche massgeblich auf seine weiten Flüge zurückgingen.
Nach Beendigung seiner sportlichen Laufbahn wechselte Steiner zusammen mit seinem früheren Trainer Ewald Roscher zum Deutschen Skiverband, wo er als Wachser und Servicemann tätig war. Nach zwei Jahren als Assistenztrainer des Schweizer Nationalteams ging er in die USA und arbeitete dort Mitte der 1980er Jahre als hauptamtlicher Trainer in Steamboat Springs.
Bei weiten Sprüngen in einen unberechenbaren Schanzenradius kam es bereits in den 1970er Jahren im Springen und Fliegen wiederholt zu schweren Stürzen. Durch das verbesserte Material bei Ski und Anzügen wurden die bestehenden Schanzenprofile und Tischgestaltungen immer kritischer, weil man die Weiten nicht mehr unter Kontrolle halten konnte und in den Wettkämpfen der Anlauf immer wieder verkürzt und verlängert werden musste. Steiner setzte sich nach seiner aktiven Karriere sehr für Verbesserungen im Schanzenbau und der Schanzenprofile ein und forderte namentlich auch, den Schanzenhang bereits abzuflachen, bevor der Radius zur Auslauffläche beginnt. Damit waren die Flugweiten wieder von der Jury kontrollierbar, und die Springer konnten jetzt ohne Angst den Radius anfliegen. Er selbst bezeichnete noch während seiner aktiven Zeit «Skiflugschanzen als Denkmäler der Unvernunft».[1]
Seit 1990 lebt Walter Steiner in der schwedischen Stadt Falun.
Erfolge
Weltrekorde
# | Schanze | Ort | Land | Weite | aufgestellt am | Rekord bis |
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Sturz | Heini-Klopfer-Skiflugschanze (K175) | Oberstdorf | Deutschland | 175,0 m | 9. März 1973 | Ungültig |
Sturz | Heini-Klopfer-Skiflugschanze (K175) | Oberstdorf | Deutschland | 179,0 m | 11. März 1973 | Ungültig |
70 | Velikanka bratov Gorišek (K165) | Planica | Jugoslawien | 169,0 m | 15. März 1974 | 4. März 1976 |
Sturz | Velikanka bratov Gorišek (K165) | Planica | Jugoslawien | 177,0 m | 15. März 1974 | Ungültig |
Filme
Der Regisseur Werner Herzog versuchte am Beispiel Walter Steiners in dem Film Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner eine Annäherung an die Psyche eines Skispringers. Der Schweizer war ebenfalls im Dokumentarfilm Überflieger – Die Kunst des Skispringens (2011) zu sehen.
Steiner spielte ausserdem in Werner Herzogs Film Jeder für sich und Gott gegen alle (1974) die Rolle eines Bauernjungen.
Weblinks
- Kurzlebenslauf mit Bildern bei Swiss Olimpians
- Walter Steiner in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Philipp Bärtsch: Simon Ammann und der Vogelmensch. In: Tages-Anzeiger. 23. Februar 2012, abgerufen am 16. Oktober 2015 (Bericht mit Bildern, zusammen mit Simon Ammann).
- Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner bei IMDb
- Walter Steiner (Skispringer) in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Menschen, Schanzen, Momente – die Doku über die Geschichte des Skispringens. In: Sportschau (ARD). 6. Dezember 2020, abgerufen am 19. August 2022 (Video; 29:42 min).
Personendaten | |
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NAME | Steiner, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Skispringer |
GEBURTSDATUM | 15. Februar 1951 |
GEBURTSORT | Wildhaus |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Pictograms of Olympic sports - Ski jumping
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]