Walter Schneider (Politiker, 1925)

Walter Schneider (* 16. Januar 1925 in Haiger) ist ein deutscher Politiker (SPD) und ehemaliger Abgeordneter des Hessischen Landtags.

Biografie

Walter Schneider leistet nach dem Abitur 1943 bis 1945 Kriegsdienst und studierte nach dem Krieg Landwirtschaft in Gießen. Das Studium schloss er als Diplom-Landwirt ab und arbeitete 1952 bis 1968 als kaufmännischer Angestellter in der Industrie. Seit 1968 war er Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt in Gießen.

Walter Schneider ist Mitglied der SPD und führte den Kreisverband Gießen seiner Partei ab 1976. Weiterhin ist er Mitglied der Gewerkschaft ÖTV. Für seine Partei war er seit 1964 Stadtverordneter in Gießen und führte dort sechs Jahre lang die SPD-Fraktion. Vom 10. März 1977 bis zum 30. November 1978 war er Mitglied des Hessischen Landtags.

Walter Schneider ist verheiratet und hat zwei Kinder.

NSDAP-Mitgliedschaft

In einer 2011 im Auftrag der Fraktion Die Linke im Hessischen Landtag vom Historiker Hans-Peter Klausch veröffentlichten Studie wird Walter Schneiders Mitgliedschaft in der NSDAP offenbart. Laut dieser Studie ist er am 20. April 1943 unter der Mitgliedsnummer 9.375.036 als Mitglied der NSDAP aufgenommen worden. Die Studie weist darauf hin, dass Schneider den Aufnahmeantrag im Alter von 17 Jahren gestellt habe und zu denen gehöre, die „wohl als jugendliche Opfer jahrelanger Indoktrination gesehen werden [können], aus denen sie sich spätestens nach dem Krieg gelöst haben“.[1]

Literatur

  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 25 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011, S. 8 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 382 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 340.

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).