Walter Kutschera (Politiker)

Walter Kutschera (* 29. April 1914 in Leitmeritz, Österreich-Ungarn; † 4. Juni 1998) war ein deutscher Politiker (GB/BHE).

Leben und Beruf

Kutschera wurde als Sohn eines Dekorateurs geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule absolvierte er eine Ausbildung im Polsterer- und Dekorateurhandwerk, bestand die Meisterprüfung und arbeitete seit 1935 als selbständiger Dekorateur. Kurz darauf übernahm er die Leitung des väterlichen Betriebes. 1940/41 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, aus dem er als Kriegsversehrter entlassen wurde.

Nach dem Kriegsende siedelte Kutschera 1945 als Heimatvertriebener nach Westdeutschland über und ließ sich in Hameln nieder. Hier war er seit 1946 als Hilfsarbeiter tätig, wechselte dann als Lagerverwalter und Einkäufer in einen Kriegsversehrtenbetrieb und übernahm 1948 eine Stellung als Handelsvertreter. Kurz darauf arbeitete er erneut als Schaufensterdekorateur. Diesen Beruf übte er schließlich bis 1951 aus. Anschließend war er Jugendreferent des Bundes vertriebener Deutscher (BvD) in Niedersachsen. Weiterhin fungierte er als Landes- und Bundesführer der Deutschen Jugend des Ostens sowie als Mitbegründer und Vorsitzender der Siedlerschule Katlenburg.

Von 1969 bis 1979 war Kutschera Direktor der Hamelner Volkshochschule.[1]

Partei

Kutschera trat 1938 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 6.711.017),[2] war dann Anfang der 1950er-Jahre Mitbegründer des BHE-Kreisverbandes Hameln-Bad Pyrmont.

Abgeordneter

Kutschera war von 1951 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 8. Oktober 1953 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1953 bis 1957 an. Er war über die Landesliste Niedersachsen ins Parlament eingezogen.

Quellen

  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 225–226.
  • Kutschera, Walter, in: Tobias Weger: „Volkstumskampf“ ohne Ende? Sudetendeutsche Organisationen, 1945–1955. Frankfurt am Main : Lang, 2008, ISBN 978-3-631-57104-0, S. 610

Einzelnachweise

  1. http://www.zeitreise.dewezet.de/index.php?option=com_content&view=article&id=133#
  2. Helmut Gewalt: Angehörige des Bundestags / I. - X. Legislaturperiode ehemaliger NSDAP- & / oder Gliederungsmitgliedschaften (Memento vom 3. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei, abgerufen am 19. November 2011; 61 kB).