Wallrabenstein (Hünstetten)

Wallrabenstein
Gemeinde Hünstetten
Wappen von Wallrabenstein
Koordinaten:50° 16′ N, 8° 14′ O
Höhe: 250 (224–251) m ü. NHN
Fläche:8,02 km²[1]
Einwohner:2027 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte:253 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1977
Postleitzahl:65510
Vorwahl:06126
Burg Wallrabenstein

Wallrabenstein ist der größte Ortsteil der Gemeinde Hünstetten im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Geographie

Wallrabenstein liegt im Taunus nördlich des Hauptkamms zwischen Limburg und der Landeshauptstadt Wiesbaden. Durch den Ort führt die Landesstraße 3277, am östlichen Ortsrand verläuft die Bundesautobahn 3.

Geschichte

Erstmals im Jahre 1184 wurde eine Siedlung mit dem Namen „Holtzhußen“ (Holtzhausen) als Besitz des Klosters Bleidenstadt erwähnt[3]. 1336 wird ein Holzhausen mit Idstein bei den verpachteten Gütern des Klosters Bleidenstadt genannt[4]. 1343 verpfänden Graf Gerlach und Gräfin Irmegard von Nassau-Wiesbaden mit ihren Söhnen eine Korngülte aus dem Hofe zu „Hultizhusin“ by Edchinstein (Idstein)[5]. Noch 1435 erhebt Cune sen. von Reifenberg gegen die Grafschaft Nassau Ansprüche betreffende einer Korngülte zu Beuerbach und „+ Holzhausen“[6]. 1393 wurde die Burg Wallrabenstein in der Nähe von Hol(t)zhausen erbaut. Bereits 1395 ist die Ansiedlung von Hörigen in Wallrabenstein urkundlich dokumentiert[7]. Der heutige Ortsname ist für das Dorf neben der Burg spätestens seit 1446 gebräuchlich[8].

Neben der offiziellen Bezeichnung werden die Wallrabensteiner in der Umgebung auch als „Abbuter“ bezeichnet, was eventuell auf die lateinische Bezeichnung „aput“ im Sinne von angesiedelt „nahe bei“ der namensgebenden Burg zurückzuführen ist.[9]

Am 1. Januar 1977 wurde Wallrabenstein im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die fünf Jahre zuvor entstandene neue Gemeinde Hünstetten kraft Landesgesetz eingegliedert.[10][11] Für Wallrabenstein wurde, wie für die anderen Ortsteile, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[12]

Wappen

Das Wappen zeigt in Silber aus dem Schildfuß wachsend einen dreigezackten roten Wall, besetzt mit drei schwarzen Raben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Für die Kulturdenkmäler des Ortes siehe Liste der Kulturdenkmäler in Wallrabenstein. Hervorzuheben sind:

Bildung

Im Ort gibt es

Weblinks

Commons: Wallrabenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen + Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Hünstetten, archiviert vom Original am 6. August 2016; abgerufen im November 2018.
  2. Hünstetten EWO-Statistik 2. Halbjahr 2020. (PDF; 601 KB) Gemeinde Hünstetten, S. 1, PDF S. 1, abgerufen im Mai 2022.
  3. Digizeitschriften.de Das Deutsche Digitale Zeitschriftenarchiv. Elektronische Reproduktion: Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellschriften deutscher Geschichten des Mittelalters. - Berlin: Weidmann, 1876 - 1935. - Online-Ressource. E.Schaus: Zwei Bleidenstädter Urkunden. II. Papst Lucius III. nimmt das Kloster Bleidenstadt unter Abt Jofredus in seinem Schutz und bestätigt seine Besitzungen (1184, Abschrift im Bleidenstädter Kopiar zu Würzburg) S. 203-205 [1] abgerufen am 17. Oktober 2023, IN VERBINDUNG MIT der Neuinterpretation durch Ferdinand Weckmüller, Heimatjahrbuch des Rheingau-Taunus-Kreises 1990.
  4. Urkunde: HHStAW Bestand 14 Nr. U 22 b [2] abgerufen am 17. Oktober 2023
  5. Urkunde: HHStAW Bestand 133 Nr. U 6 [3] abgerufen am 4. September 2023
  6. Urkunde: HHStAW Bestand 133 Nr. U 39 [4] abgerufen am 4. September 2023
  7. Urkunde: HHStAW Bestand 11 Nr. U 256 [5] abgerufen a, 4. September 2023
  8. HHStAW Bestand 14 Nr. U81 [6] abgerufen am 4. September 2023
  9. Gastbeitrag von Manfried Weber in den Hünstetter Nachrichten, Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten: Aus dem Gemeindearchiv - Die "Abbuter" - Wie die Wallrabensteiner zu ihrem Namen kamen. Herausgeber: Gemeinde Hünstetten, Verlag Linus Wittlich Medien KG, Höhr-Grenzhausen, Jahrgang 52 (2023), Nummer 34, Seite 5.
  10. Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312, § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 378.
  12. Hauptsatzung. (PDF; 17 kB) §; 6. In: Webauftritt. Gemeinde Hünstetten, abgerufen im Februar 2019.

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