Wallenstein (Knüllwald)

Wallenstein
Gemeinde Knüllwald
Koordinaten:50° 57′ N, 9° 29′ O
Höhe: 320 (319–492) m
Fläche:11,54 km²[1]
Einwohner:210 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte:18 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:34593
Vorwahl:05686

Wallenstein ist ein Ortsteil der Gemeinde Knüllwald im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

Wallenstein liegt im Knüllgebirge an der Efze. An deren Zufluss Lochbach liegt westlich des Dorfs die Lochbachklamm. Nordöstlich der Ortschaft verläuft die Bundesautobahn 7, hindurch führt die Landesstraße 3154.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wallenstein erfolgte unter dem Namen de Waldenstein im Jahr 1223.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Walden steyn (1226). Waldensten (1261), Waldinstein (1267). Waldinsten (1271), Woldensteyn (1333), Walensteyn (1510) und Waldesteyn (1521).

Zum 31. Dezember 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Wallenstein im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit acht weiteren Gemeinden freiwillig zur neuen Gemeinde Knüllwald.[3][4] Für die nach Knüllwald eingegliederten, ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wallenstein 210 Einwohner. Darunter waren 6 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 84 zwischen 18 und 49, 51 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 108 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 42 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 66 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1575/85:20 Hausgesesse
• 1648:13 Ackermanngütchen.
• 1742:31 Häuser
• 1747:32 Hausgesesse
• 1961Erwerbspersonen: 64 Land- und Forstwirtschaft, 37 Produzierendes Gewerbe, 4 Handel und Verkehr, 10 Dienstleistungen und Sonstiges
Wallenstein: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
298
1840
  
318
1846
  
292
1852
  
312
1858
  
261
1864
  
264
1871
  
240
1875
  
223
1885
  
239
1895
  
205
1905
  
216
1910
  
211
1925
  
197
1939
  
195
1946
  
303
1950
  
272
1956
  
250
1961
  
223
1967
  
218
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
210
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861:alle Einwohner evangelisch-reformiert
• 1885:239 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961:193 evangelische (= 86,55 %), 24 katholische (= 10,76 %) Einwohner

Politik

Für Wallenstein besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wallenstein) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Wallenstein 69,32 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftslioste Wallenstein“ an.[6] Der Ortsbeirat wählte Jendrik Haas zum Ortsvorsteher.[7]

Sehenswürdigkeiten

  • Südwestlich des Ortes liegt in einem kleinen Seitental der Efze die namensgebende, im 12. Jahrhundert erbaute und 1637 zerstörte Burg Wallenstein. Sie befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.
  • Die Lochbachklamm, deren Gesteinswände aus rotem Buntsandstein bestehen und teilweise überhängend sind, befindet sich westlich der Ortschaft.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Wallenstein, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Juni 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 50. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Knüllwald, abgerufen im März 2022.
  6. Ortsbeiratswahl Wallenstein. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  7. Ortsbeirat Wallenstein. In: Webauftritt. Gemeinde Knüllwald, abgerufen im April 2023.
  8. Gemeinde Knüllwald: Wallenstein, abgerufen am 6. April 2021.

Weblinks

Wikivoyage: Wallenstein – Reiseführer

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