Wallenfels (Siegbach)
Wallenfels Gemeinde Siegbach | |
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Koordinaten: | 50° 47′ N, 8° 27′ O |
Höhe: | 494 m ü. NHN |
Fläche: | 5 km²[1] |
Einwohner: | 64 (2013)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35768 |
Vorwahl: | 02776 |
Der Ort am Fuß des Burgberges |
Wallenfels (mundartlich Walwersch) ist der kleinste der fünf Ortsteile der Gemeinde Siegbach im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geographie
Die 13 Anwesen von Wallenfels liegen, eingebettet im Schelder Wald am Ende einer ca. 2,5 km langen Stichstraße (ab der K 54), hufeisenförmig um den Burgberg herum im Gladenbacher Bergland.
Geschichte
Ortsgeschichte
Das Dorf ist vermutlich im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts um die Burg[2] herum entstanden. Die Burg verfiel schon im 15. Jahrhundert und wurde danach gezielt zur Gewinnung von Baumaterial, wohl auch für den Ausbau der nahegelegenen Burg Tringenstein, abgebrochen.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Die Gemeinde Siegbach fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember 1971 freiwillig mit den Gemeinden Tringenstein, Übernthal und Wallenfels zur neuen Gemeinde Siegbach.[3][4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wallenfels angehört(e):[5][6]
- ab 1334: Landgräflich-hessisches Lehen der Grafen von Nassau, nach Ende der Dernbacher Fehde und Friedensschluss mit Nassau
- ab 1557: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Tringenstein[7]
- ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Tringenstein
- 1806–1813: Großherzogtum Berg,[Anm. 2] Département Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Herborn
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Tringenstein
- ab 1816: Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn[Anm. 3]
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund[Anm. 4], Königreich Preußen,[Anm. 5] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis[Anm. 6]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis, Gemeinde Siegbach[Anm. 7]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Siegbach
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Siegbach
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wallenfels 57 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 18 Einwohner unter 18 Jahren, 11 zwischen 18 und 49, 18 zwischen 50 und 64 und 6 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 21 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 15 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
Wallenfels: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 71 | |||
1840 | 84 | |||
1846 | 78 | |||
1852 | 81 | |||
1858 | 82 | |||
1864 | 80 | |||
1871 | 75 | |||
1875 | 81 | |||
1885 | 90 | |||
1895 | 81 | |||
1905 | 72 | |||
1910 | 65 | |||
1925 | 75 | |||
1939 | 68 | |||
1946 | 107 | |||
1950 | 103 | |||
1956 | 78 | |||
1961 | 77 | |||
1967 | 69 | |||
1970 | 65 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 57 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[5]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 82 evangelische (= 91,11 %), keine katholischen, 8 andere christliche (= 8,89 %) Einwohner[5] |
• 1961: | 59 evangelische (= 76,62 %), 15 katholische (= 19,48 %) Einwohner[5] |
Verkehrsanbindung
Wallenfels ist ein Sackgassendorf und nur über die K 54 von Siegbach erreichbar.
Literatur
- Literatur über Wallenfels nach Register In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Geschichte von Wallenfels. In: Internetauftritt. Gemeinde Siegbach
- Wallenfels, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge des Friedens von Tilsit.
- ↑ Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
- ↑ Am 1. Oktober 1971 wurde Wallenfels als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Siegbach eingegliedert.
Einzelnachweise
- ↑ a b Infobroschüre der Gemeinde Siegbach von 2013. (Memento vom 5. Juli 2016 im Internet Archive) S. 6. (pdf 7,73 MB).
- ↑ Horst W. Müller: Burg „Wallenfels“, die Unbekannte, Geschichte einer kleinen Burg an der Grenze zum Hinterland; Hinterländer Geschichtsblätter, 88 Jahrgang, Nr. 3, Oktober 2009, Biedenkopf
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356.
- ↑ a b c d Wallenfels, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 841 (online bei Google Books).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .