Wallendorf (Eifel)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 49° 53′ N, 6° 17′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde:Südeifel
Höhe:180 m ü. NHN
Fläche:8,71 km2
Einwohner:365 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:42 Einwohner je km2
Postleitzahl:54675
Vorwahl:06566
Kfz-Kennzeichen:BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel:07 2 32 131
Adresse der Verbandsverwaltung:Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Website:wallendorf-eifel.de
Ortsbürgermeister:Dieter Herschbach
Lage der Ortsgemeinde Wallendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm
BitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-WittlichKarte
Über dieses Bild
Blick vom Römerturm auf Wallendorf
Brücke über die Sauer

Wallendorf ist eine Ortsgemeinde in der Eifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz und gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an. Wallendorf ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Geographie

Wallendorf ist ein Grenzort zu Luxemburg am Zusammenfluss von Sauer und Our. Zu Wallendorf gehört der Wohnplatz Gaymühle.[2]

Auf der anderen Seite der Sauer liegt Wallendorferbrück, Ortsteil der luxemburgischen Gemeinde Reisdorf.

Geschichte

Archäologische Funde aus der „Völkerhöhle“ bei Wallendorf belegen eine vorgeschichtliche Besiedelung der Gegend bereits in der Steinzeit.[3] Schmuck- und Statuenfunde aus der Römerzeit sowie freigelegte Grabbeigaben aus fränkischer Zeit setzen die Besiedelungsgeschichte fort. Besonders umfangreich sind die Grabfunde aus römischer Zeit. Im südlichen Teil Wallendorfs entdeckte man um 1850 ein Brandgräberfeld. Laut Einwohnern handelte es sich um zahlreiche Gräber, die mit Töpfen, Tellern, Tassen und Kupfermünzen belegt waren.[4] Östlich von Wallendorf wurde zudem eine Gruppe von zehn Hügelgräbern beobachtet, deren Zeitstellung allerdings noch unbekannt ist.[5] Auf Kasselt fand sich nach Ausgrabungen ein Oppidum der Treverer, welches auch nach dem Gallischen Krieg und der Herrschaft der Römer weiter besiedelt wurde.

Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Vualcheresdorf erfolgte im Jahre 1136 im Zusammenhang mit dem Liebfrauenstift in Prüm. Dabei ist unklar, ob der Name auf vallis (Tal) oder auf einen Römer namens Valo zurückgeht. In späteren Schriften ist dann von Waildorff und Valendorff die Rede.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Wallendorf Hauptort einer Meierei der Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg, als Gutsbesitz der Herren von Fels in Moestroff in Luxemburg. Im Jahr 1795 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen Luxemburg damals gehörte, in Besitz genommen. Unter der französischen Verwaltung gehörte das Gebiet zum Kanton Vianden im Arrondissement Diekirch, der zum Departement Wälder gehörte. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam der Ort 1815 zum Königreich Preußen. Wallendorf wurde Sitz einer gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bitburg.[6]

Während des Zweiten Weltkriegs war Wallendorf dreimal Schauplatz von Kämpfen. Am 14. September 1944 setzten hier US-amerikanische Truppen nach der Zerstörung des Ortes über die Sauer, um weiter Richtung Bitburg vorzustoßen. Im Zuge der Ardennenoffensive im Dezember 1944 lag der Ort abermals im Kreuzfeuer der Kontrahenten, die Amerikaner zogen sich zurück. Am 7. Februar 1945 war Wallendorf wiederum Ziel von Panzer- und Truppenverbänden des US-Armee, die nun endgültig Brückenköpfe bilden konnten. Wallendorf blieb schwer zerstört hinterlassen.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wallendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]

JahrEinwohner
1815385
1835588
1871572
1905534
1939681
1950398
1961417
JahrEinwohner
1970419
1987377
1997396
2005386
2011377
2017340

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Wallendorf besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister

Dieter Herschbach wurde am 22. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Wallendorf. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Herschbach.[9]

Herschbachs Vorgängerin Suzette Weber hatte das Amt von 1994 bis 2019 ausgeübt.[10]

Wappen

Wappen von Wallendorf
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Gold vorne ein silberner Balken, hinten am Spalt ein halber rotbewehrter und -gezungter schwarzer Adler“[11]
Wappenbegründung: Auf der Wallendorf zugewiesenen Seite zeigt er das Wappen der Grafen von Vianden: in Rot einen weißen Balken. Auf der gegenüberliegenden Seite den österreichischen Doppeladler.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Bischofskappe, ein Fels in der Form einer Bischofsmütze;
  • Genovevabrunnen, errichtet zur Erinnerung an die Genovevafestspiele nach dem Zweiten Weltkrieg, mit deren Hilfe der Wiederaufbau der Kirche und der Kapelle im Jahre 1952 finanziert wurde;
  • Fischerbrunnen, ein kleiner Dorfbrunnen;
  • ein intakter Bunker des Westwalls, der frei begehbar ist;
  • der Ehrenfriedhof Wallendorf, auf dem 322 Soldaten begraben liegen.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wallendorf (Eifel) und Liste der Naturdenkmale in Wallendorf (Eifel)

Literatur

  • Fred Karen: Kriegesereignisse im Frontabschnitt der Untersauer. Luxemburg 1989.
  • Roland Gaul: Zwischen Sauer und Our. Luxemburg, Band 1 und 2, 1994/95.
  • Bernhard Arens: Chronik Wallendorf – „Vu gester bis haett“ – Geschichte(n) erlebt und erzählt (= Zeitzeugen – Zeitdokumente. Band 24). Europäischer Universitätsverlag, 2009, ISBN 978-3-932329-63-0.

Weblinks

Commons: Wallendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 96 (PDF; 3,3 MB).
  3. Dorfgeschichte. Abgerufen am 27. Mai 2019.
  4. Eintrag zu Römisches Brandgräberfeld, Wallendorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 31. Mai 2022.
  5. Eintrag zu Undatierte Hügelgräbergruppe, Wallendorf in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 31. Mai 2022.
  6. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm: Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden (Online PDF, S. 30). Stand: 30. Juli 2021, abgerufen am 17. April 2022.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 7. August 2019.
  9. Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Wallendorf. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 31/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  10. Suzette Weber: Liebe Wallendorfer. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  11. Wappenbeschreibung-/begründung. (PDF) S. 30, abgerufen am 29. Oktober 2017.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Blickaufwallendorf.jpg
Blick vom Römerturm auf Wallendorf
Wallendorf in BIT.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Wallendorf, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
English (en): Locator map of Wallendorf in District of Bitburg-Prüm, Rhineland-Palatinate, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Wallendorf dans l'Arrondissement d'Eifel-Bitburg-Prüm dans Rhénanie-Palatinat, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Wallendorf, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Wallendorf во рамките на Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Wallendorf in de Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Wallendorf en Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Rhineland-Palatinate, District of Bitburg-Prüm, Wallendorf ഭൂപടസ്ഥാനം.
Wallendorf 096.jpg
Autor/Urheber: Peng 14:33, 29 May 2007 (UTC), Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Brücke über die Sauer, Grenzbrücke zu Luxemburg in Wallendorf in der Südeifel.