Waldegg
Marktgemeinde Waldegg | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 35,73 km² | |
Koordinaten: | 47° 53′ N, 16° 2′ O | |
Höhe: | 402 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.008 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2724, 2753, 2754, 2755, 2761 | |
Vorwahl: | 02633 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 32 | |
NUTS-Region | AT122 | |
UN/LOCODE | AT WDG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Waldegg 246 2754 Waldegg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Katharina Trettler (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Waldegg im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Waldegg ist eine Marktgemeinde mit 2008 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.
Geografie
Waldegg liegt im Industrieviertel in Niederösterreich an der B21 und Gutensteinerbahn. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 35,69 Quadratkilometer und es sind 79,79 Prozent der Fläche bewaldet.
Der Fluss Piesting durchfließt die Marktgemeinde Waldegg.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Dürnbach, Oberpiesting, Oed, Peisching, Waldegg und Wopfing.
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später unter den Römern lag das heutige Waldegg dann in der Provinz Pannonia.
Bevölkerung
Religion
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 64,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,9 % evangelisch. 18,8 % sind Muslime, 1,0 % gehören orthodoxen Kirchen an. 11,7 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis. Mit 18,8 % Moslems war Waldegg im Jahr 2011 die österreichische Gemeinde mit dem höchsten Moslemanteil. Dies ergab sich durch die hier beheimatete Industrie. Der Anteil ist aber in den Jahren danach stetig zurückgegangen, sodass er 2007 nur mehr 11 % betrug.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ober-Piesting
- Florianikreuz steht am höchsten Punkt des Hezentales. Es wurde am 8. Mai 2004 für den Schutzpatron der Feuerwehren, den Heiligen Florian und zur Erinnerung an den größten dokumentierten Waldbrand im Piestingtal vom 1. bis zum 6. Jänner 1984, am Entstehungsort des damaligen Brandes, eingeweiht.
Waldegg
- Burgruine Waldegg
- Katholische Pfarrkirche Waldegg hl. Jakobus der Ältere: In erhöhter Lage und von einem alten Friedhof umgeben. Das barocke Bauwerk (Langhaus errichtet 1786; Turm 1792) hat einen gotischen Chor. 1985 wurden romanische Reste freigelegt. Der neugotische Hochaltar stammt aus dem Jahr 1899 und wurde nach einem Entwurf von F. Bail angefertigt. Die Orgel aus dem Jahr 1908 hat Franz Capek (1857–1938) gefertigt.[3]
Wopfing
- Katholische Pfarrkirche Wopfing Zur schmerzhaften Mutter Gottes: Eine kleine Saalkirche direkt an der Durchzugsstraße. Das kurze barocke Langhaus wurde 1730/33 errichtet. Der eingezogene, gotische Chor mit Spitzbogenfenstern stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der hölzerne Dachreiter aufgesetzt und Rundbogenfenster im Langhaus eingebaut. 1999/2000 kam der Eingangsvorbau hinzu.[4]
Politik
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, und 7 ÖVP.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, und 9 ÖVP.[5]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, und 9 ÖVP.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 8 ÖVP, und 1 Grüne.[7]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ, 9 ÖVP, 1 Bürgerliste Waldegg, 1 Grüne, und 1 FPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, und 6 SPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[10]
- Bürgermeister[11]
- bis 1945 Johann Kuchner
- 1945–1948 Franz Sponring
- 1949–1953 Karl Postl
- 1954–1971 Heinrich Wohlmuth
- 1971–1982 Walter Welte
- 1982–2002 Walter Eder
- 2002–2010 Johann Klesl (SPÖ)
- 2010–2021 Michael Zehetner junior (ÖVP)[12]
- seit 2021: Katharina Trettler (ÖVP)[12]
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 83, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 57. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 862. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,72 Prozent.
- Unternehmen
- Wopfinger Baustoffindustrie: Die Wurzeln des Unternehmens gehen bis ins Jahr 1810 zurück. Seit 1911 sind die Wopfinger Stein- und Kalkwerke im Handelsregister eingetragen. Sie verarbeitet den im werkseigenen Kalksteinbruch abgebauten Kalkstein (jährliche Abbaumenge 1,1 Mio. Tonnen) zu Fertigputzen und Zementen.
Öffentliche Einrichtungen
In Waldegg befindet sich eine Volksschule.[13] Sowie eine LBS - Landesberufschule von Niederösterreich.[14]
Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter des Gemeinde
- Adalram von Waldeck (* um 1100; † 1182), Gründer von Stift Seckau
- Heinrich Zugmayer (1841–1917), Geologe, Paläontologe und Unternehmer
- Alfons von Rosthorn (1857–1909), Mediziner, in Oed geboren
- Johann Kuchner (1881–1972), Gastwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich sowie Mitglied des Bundesrates.
- Josef Panzenböck (1900–1984), Standesbeamter und Politiker
- Hans Juvancic (1922–2021), Manager und Politiker
- Anna Swoboda (* 1998), Triathletin, in Ober-Piesting geboren
Sonstiges
Es gibt drei Freiwillige Feuerwehren, nämlich in Oed, Wopfing und Ober-Piesting.
Die FF Oed war bis 1928 die Betriebsfeuerwehr der Metallwarenfabrik Stein und wurde in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt.
Ca. von 1948 bis 1964 existierte in der Fabrik der Firma Zugmayer eine freiwillige Betriebsfeuerwehr.
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 7. Band: St. Valentin bis Zwölfaxing. Mechitaristen, Wien 1833, S. 99 (Waldegg – Internet Archive).
Weblinks
- Waldegg in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32332 – Waldegg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Topothek Waldegg historisches Bildmaterial, verortet, verschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Lukas Kapeller, „Die wollen sich nicht anfreunden“, Der Standard, 22./23. September 2007, S 10. online-Version, abgerufen am 3. April 2017.
- ↑ Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 2. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, Seite 2528, ISBN 3-85028-365-8
- ↑ Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 2. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, Seite 2743f, ISBN 3-85028-365-8
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Waldegg. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Waldegg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Waldegg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Waldegg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Waldegg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Waldegg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
- ↑ Josef Mliner: Waldegg. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag GesmbH, Wiener Neustadt 1996, S. 225.
- ↑ a b Philipp Grabner: Waldegg: Wechsel: Trettler ist neue Bürgermeisterin. In: Niederösterreichische Nachrichten. 31. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ LBS - Landesberufsschulen von Niederösterreich
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Positionskarte von Österreich
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Wiener Neustadt-Land hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
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Ostansicht der Baustoff-Industrieanlage (Zentrale & Lieferwerk) „Baumit“ in Wopfing, ein Ortsteil in der niederösterreichischen Marktgemeinde Waldegg.
In Wopfing wurde die Kalkgewinnung erstmals 1438 erwähnt, 1911 wurden die Wopfinger Stein- und Kalkwerke in das Handelsregister eingetragen und 1980 das Zementwerk eröffnetː [1]. 1988 wurde „Baumit“ als gemeinsame Dachmarke der beiden Baustoffunternehmen Wietersdorfer und Wopfinger gegründet. Nachdem Wopfinger 2017 die Wietersdorfer Baustoffsparte übernahm, wurde das Unternehmen mit Jahresbeginn 2018 zur Baumit GmbH umfirmiert. Das Unternehmen steht direkt und indirekt zu 100 Prozent im Eigentum der Wopfinger Stein u. Kalkwerke Schmid & Co. KG mit der Schmid Industrieholding GmbH als Kommanditisten. Die KG besitzt auch 100 Prozent der Baumit Beteiligungen GmbH, über die die Auslandstöchter gehalten werdenː [2].
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Die röm.-kath. Pfarrkirche Zur schmerzhaften Mutter Gottes in Wopfing, ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Waldegg. Die kleine Saalkirche hat ein kurzes barockes Langhaus, das 1730/33 errichtet wurde. Der eingezogene, gotische Chor mit Spitzbogenfenstern stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhundert wurde der hölzerne Dachreiter aufgesetzt und Rundbogenfenster im Langhaus eingebaut. 1999/2000 kam der Eingangsvorbau hinzu.
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die röm.-kath. Pfarrkirche hl. Jakob d. Ä. in der niederösterreichischen Marktgemeinde Waldegg.
Coat of arms of Waldegg, Lower Austria
Bezirk Wiener Neustadt-Land