Waldeck (Dinkelsbühl)

Waldeck
Große Kreisstadt Dinkelsbühl
Koordinaten: 49° 6′ 21″ N, 10° 15′ 0″ O
Höhe: 491 (489–502) m ü. NHN
Fläche:3,19 km²[1]
Einwohner:112 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte:35 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. April 1971
Postleitzahl:91550
Vorwahl:09857

Waldeck ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Beim Dorf entspringt der Schwarzgraben, der ein rechter Zufluss der Zwergwörnitz ist. Im Süden schließt ein Gewerbegebiet an. Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Veitlein genannt. 0,5 km südöstlich liegt das Radacher Holz, 1 km östlich das Herrenholz. Die Kreisstraße AN 43 führt nach Weidelbach (1,3 km nördlich) bzw. zur Staatsstraße 2218 (1 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Zwernberg (1,9 km nordöstlich) und nach Oberradach (2,2 km südöstlich).[3]

Geschichte

Die Fraisch über Waldeck war strittig zwischen dem ansbachischen Oberamt Crailsheim, dem ansbachischen Oberamt Feuchtwangen und dem oettingen-spielbergischen Oberamt Mönchsroth. Die Reichsstadt Dinkelsbühl beanspruchte sie für ihre Güter. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Ämtlein Weidelbach des Deutschen Ordens.[4]

1732 bestand der Ort aus 13 Anwesen und einem Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren der Deutsche Orden (elf Anwesen) und die Reichsstadt Dinkelsbühl (zwei Anwesen).[5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus 14 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren der das Ämtlein Weidelbach (1 Hof, 5 Hofgüter, 1 Gut, 5 Gütlein) und das Spital der Reichsstadt Dinkelsbühl (2 Güter).[4][6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.[8]

1806 kam Waldeck an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Waldeck dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Weidelbach und der zugleich gebildeten Ruralgemeinde zugewiesen.[9] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt entstand die Ruralgemeinde Waldeck.[10][11] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umbenannt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist).[8] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 3,186 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. April 1971 nach Dinkelsbühl eingemeindet.[12] Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Waldeck an den Landkreis Ansbach.[8]

Bodendenkmal

Einwohnerentwicklung

Jahr1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner97104127121134122133123146146149140153153148145140128121176167147129126112
Häuser[13]192026252826272827
Quelle[14][15][16][16][17][16][18][16][16][19][16][16][20][16][16][16][21][16][16][16][22][16][1][23][2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).
  3. Waldeck im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 470.
  5. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Waldeck (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  6. Johann Bernhard Fischer: Waldeck. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 194 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 82.
  8. a b c T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 581.
  9. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
  10. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 539.
  11. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 30 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  13. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 99 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 77 (Digitalisat).
  16. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1002, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1100 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1165 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1203 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).

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