Waldbachschildkröte
Waldbachschildkröte | ||||||||||||
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Waldbachschildkröte (Glyptemys insculpta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Glyptemys insculpta | ||||||||||||
(Le Conte, 1830) |
Die im Osten Nordamerikas lebende Waldbachschildkröte (Glyptemys insculpta, Syn.: Clemmys insculpta) ist eine Art der Neuwelt-Sumpfschildkröten. Bis vor wenigen Jahren wurde sie wie die Moorschildkröte noch zur Gattung Clemmys zugerechnet, die heute als monogenerische Gattung nur noch die Tropfenschildkröte enthält.[1]
Aussehen
Die Waldbachschildkröte wirkt sehr robust. Sie besitzt einen flachen, längs-ovalen Rückenpanzer, der im hinteren Bereich etwas breiter wird. Die hinteren Randschilder sind gesägt. Außerdem weist die Waldbachschildkröte einen ausgeprägten Mittelkiel auf. Die namensgebenden Wachstumsringe (lat. insculpta ‚gemeißelt‘) der einzelnen Rückenpanzerschilder sind sehr ausgeprägt.
Der Rückenpanzer kann grün-grau, hellbraun bis dunkelbraun gefärbt sein. Oft ist eine schwarze oder gelbliche Strahlenzeichnung zu erkennen. Das Plastron (Bauchpanzer) ist von gelblicher Farbe. Jedes Schild besitzt einen dunklen Fleck jeweils an der unteren, äußeren Ecke.
Der Oberkiefer ist vorne eingekerbt. Der Kopf kann gräulich bis schwarz gefärbt, der Hals gelblich bis rötlichbraun sein. Die Beine besitzen kräftige Krallen, die Schwimmhäute sind nur schwach ausgeprägt.
Die Männchen dieser Art sind in der Regel kleiner als die Weibchen: Während die Männchen nur bis zu 13 cm groß werden, erreichen die Weibchen bis zu 23 cm und ein Gewicht von 600–1000 Gramm. Dafür besitzen die Männchen einen längeren, an der Basis dickeren Schwanz als die Weibchen und sehr massige Köpfe. Der Bauchpanzer der Männchen ist konkav nach innen gewölbt, derjenige der Weibchen gerade oder leicht nach außen gewölbt (konvex).
Fortpflanzung
Während der Fortpflanzungszeit zeigen Waldbachschildkröten ein ausgeprägtes Balzverhalten. Männchen sind in dieser Zeit untereinander häufig sehr aggressiv.
Die Weibchen legen ihre Eier normalerweise zwischen Mai und Juni. Gelege umfassen zwischen vier und zwölf Eiern, die elliptisch geformt sind. Im Norden des Verbreitungsgebietes schlüpfen die Jungen gelegentlich erst im nächsten Jahr und überwintern damit in den Eiern. Auch eine Überwinterung in den Nistgruben kommt vor.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Glyptemys insculpta ist im Nordosten Nordamerikas beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Süden Kanadas (Neuschottland) bis etwa nach Virginia und gegen Westen um die großen Seen bis nach Wisconsin. Ihr Lebensraum sind Kleingewässer in Laub- und Mischwäldern sowie Seen, Teiche, Bäche, Flüsse, Sümpfe und Feuchtwiesen. Die Waldbachschildkröte ist nicht sehr eng an Gewässer gebunden. Sie hält sich häufig an Land auf und unternimmt weite Wanderungen.
Nahrung
Waldbachschildkröten fressen sowohl Pflanzen und Früchte als auch Regenwürmer, Aas, Gehäuse- und Nacktschnecken sowie Insekten und Kaulquappen.
Überwinterung
Die Tiere haben einen ausgeprägten Orientierungssinn und zeigen eine für Kriechtiere ungewöhnliche Aktivität bei niedrigen Temperaturen (sie wurden schon im Schnee angetroffen). Sie überwintern in verrottenden Laubhaufen, Erdlöchern, Höhlen unter Uferböschungen oder im Uferschlamm von Gewässern.
Literatur
- H. Becker: Weitere Bemerkungen zur Freilandhaltung und Nachzucht von Clemmys insculpta (LE CONTE 1830). In: Journal der AG Schildkröten. 6 (3), 1997, S. 17–30.
- H. Becker: Haltung, Aufzucht und kontinuierliche Nachzucht bis zur F2-Generation der amerikanischen Waldbachschildkröte, Clemmys insculpta (LE CONTE 1830). In: Elaphe. 10 (2), 2002, S. 19–30.
- L. Trutnau: Clemmys insculpta (LE CONTE 1830), eine bemerkenswerte Sumpfschildkröte aus dem nordöstlichen Nordamerika. In: Herpetofauna. 5 (22), 1983, S. 14–22.
- H. Vetter: Schildkröten der Welt. Band 2: Nordamerika. Chimaira Buchhandlungsgesellschaft, 2004, ISBN 3-930612-57-7.
- Manfred Rogner: Schildkröten – Biologie, Haltung, Vermehrung. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5440-1.
- H. Becker: Bemerkungen zur Freilandhaltung und Nachzucht von Clemmys insculpta (LE CONTE 1830). In: Salamandra. 31(1), 1995, S. 41–48.
- H. Vetter, M. Daubner: Das Schildkrötenlexikon auf CD. L. Straackmannverlag, 2000, ISBN 3-88675-085-X.
Weblinks
- Informationen über die Waldbachschildkröte
- Glyptemys insculpta In: The Reptile Database
- Seite über die Waldbachschildkröte
- Glyptemys insculpta in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: van Dijk, P.P. & Harding, J., 2011. Abgerufen am 10. September 2013.
Einzelnachweise
- ↑ C. R. Feldman, J. F. Parham: Molecular phylogenetics of Emydine turtles: taxonomic revision and the evolution of shell kinesis. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 22, 2002, S. 388–398.
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Wood Turtle (Glyptemys insculpta)
Autor/Urheber: Matthew Gerke, Lizenz: CC BY 4.0
Wood Turtle (Glyptemys insculpta)