Wald-Ruhrkraut
Wald-Ruhrkraut | ||||||||||||
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Wald-Ruhrkraut (Gnaphalium sylvaticum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gnaphalium sylvaticum | ||||||||||||
L. |
Das Wald-Ruhrkraut (Gnaphalium sylvaticum) ist eine weit verbreitete Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
Die mehrjährige Pflanze wird zwischen 10 und 40 Zentimeter, ausnahmsweise bis 80 Zentimeter hoch. Sie bildet zahlreiche nichtblühende frischgrüne Rosettenblätter. Der kräftige, aufrechte, meist unverzweigte Stängel ist weißfilzig.
Die grundständigen Blätter sind lanzettlich und kurzstielig, die zahlreichen wechselständigen einnervigen Stängelblätter linealisch und sitzend. Sie haben eine Länge von zwei bis sechs Zentimetern und eine Breite von drei bis vier Millimetern. Ihre Unterseite ist filzig, die Oberseite verkahlend.
Die Blütenköpfe bilden einen ährenförmigen Gesamtblütenstand, der ein Drittel bis fünf Sechstel der Stängellänge einnimmt. Sie haben einen Durchmesser von sechs bis neun Millimetern, eine bräunlich- bis gelblichweiße Farbe und enthalten jeweils etwa siebzig einzelne Blüten. Die fünf verwachsenen, meist zerschlitzten Hüllblätter sind überwiegend trockenhäutig und tragen in der Mehrzahl einen auffälligen dunklen Fleck. Der Same ist eine gelbbraune, längliche Nuss, deren mit unverzweigten oder nur schwach verzweigten kurzen Härchen besetzter Pappus leicht bräunlich oder rötlich ist.
Blütezeit ist von Juli bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56.[1]
Ähnliche Arten
Das ähnliche Norwegische Ruhrkraut hat eine kürzere Blütenähre, die mittleren Stängelblätter sind dreinervig, die nichtblühenden Rosettenblätter sind weniger und die am Blütenstand vorhandenen hinfällig.
Verbreitung und Standort
Das Wald-Ruhrkraut ist in Europa heimisch und kommt auch in Ost-Amerika vor. Es wächst häufig an Waldwegen, Lichtungen, Bahnstrecken, Sandgruben und Magerrasen. In den Alpen erreicht es meist eine Höhenlage von 1700 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt es in Bayern am Iseler bis zu einer Höhenlage von 1860 Metern auf.[2] Die lichtliebende, stickstoffzeigende Pflanze bevorzugt kalkarme, mäßig frische Lehmböden. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Atropetalia.[1]
Ökologie
Das Wald-Ruhrkraut ist ein Nitrifizierungszeiger und ein Humuszehrer. Es erfolgt Selbstbestäubung und Insektenbestäubung.[1]
Taxonomie
Das Wald-Ruhrkraut wurde von Carl von Linné als Gnaphalium sylvaticum in Sp. Pl.: 85, 1753 erstbeschrieben. Synonyme sind Omalotheca sylvatica(L.) Sch. Bip. & F.W. Schultz, Gnaphalium rectumSm. und Gnaphalium sylvaticum subsp. carpetanum(Willk.) Rivas Mart.[3]
Heil- und Zierpflanze
Das Wald-Ruhrkraut wurde früher gegen Durchfälle, Ruhr und Atemwegsprobleme eingesetzt. Heute findet es sich in Steingärten als Zierpflanze.
Belege
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. - Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 5. Auflage, 1983. ISBN 3-8001-3454-3
- Herbert Weymar: Buch der Korbblütler. - Melsungen, Verlag J. Neumann-Neudamm, 2. Auflage 1966
- Schmeil-Fitschen: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. - Heidelberg, Quelle & Meyer, 84. Auflage, 1968
Einzelnachweise
- ↑ a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 919.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 579.
- ↑ Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Gnaphalium sylvaticum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
- Wald-Ruhrkraut. FloraWeb.de
- Wald-Ruhrkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Gnaphalium sylvaticum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 20. April 2016.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Hultén
- Thomas Meyer: Ruhrkraut Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/waldruhrkraut
- http://www.heilkraeuter.de/lexikon/wald-ruhrkraut.htm
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Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Korb mit Früchten
Taxonym: Gnaphalium sylvaticum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Großschönau, Bezirk Gmünd, Niederösterreich - ca. 675 m ü. A.
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Achänen
Taxonym: Gnaphalium sylvaticum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Großschönau, Bezirk Gmünd, Niederösterreich - ca. 675 m ü. A.
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Gnaphalium sylvaticum, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Germany
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Wald-Ruhrkraut Gnaphalium sylvaticum im Naturpark Südheide
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Stängel mit Laubblättern
Taxonym: Gnaphalium sylvaticum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Bruderndorf, Langschlag, Bezirk Zwettl, Niederösterreich - ca. 800 m ü. A.
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Korbstand
Taxonym: Gnaphalium sylvaticum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei Bruderndorf, Langschlag, Bezirk Zwettl, Niederösterreich - ca. 800 m ü. A.