Walchensee-Klasse

Walchensee-Klasse
Tegernsee (2011)
Schiffsdaten
LandDeutschland Deutschland
SchiffsartBetriebsstofftransporter
BauwerftLindenau, Kiel
Bauzeitraum1964 bis 1967
Stapellauf des Typschiffes10. Juli 1965
Gebaute Einheiten4
Dienstzeit1966 bis 2015
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
74,20 m (Lüa)
67,10 m (Lpp)
Breite11,22 m
Tiefgangmax. 4,31 m
Verdrängung2.174 ts
Vermessung1.253 BRT, 727 NRT
 
Besatzung21 (zivil)
Maschinenanlage
Maschine2 Dieselmotoren MWM TBRS 18/22 V 12
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
1.014 kW (1.379 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
12,5 kn (23 km/h)
Propeller1 KaMeWa-Verstellpropeller
Ausstattung
Transportkapazität

1.200  Kraftstoff
60 m³ Frischwasser

Sonstiges
KlassifizierungenGermanischer Lloyd

Die Walchensee-Klasse ist eine Serie von vier Betriebsstofftransportern der Klasse 703, die für die Versorgung von Kriegsschiffen im Hafen und in den Küstengewässern sowie für den Transport von Betriebsstoffen zwischen Depots und anderen Versorgungseinrichtungen der Bundesmarine/Deutschen Marine gebaut worden sind.

Allgemeines

Im Rahmen des Hilfsschiffprogramms von 1959 wurden 1964 vier „Betriebsstofftransporter, klein“ (Bezeichnung gemäß Schiffsnummernverzeichnis) bei der Kieler Lindenau-Werft in Auftrag gegeben. Der Rumpf ist aus Stahl und durch sieben Schotte in acht Abteilungen unterteilt. Zur Ausrüstung gehören magnetischer Eigenschutz, ein 3-t-Ladebaum und Einrichtungen zur Seeversorgung nach Backbord und nach Steuerbord.

Benannt sind die Schiffe nach Seen in Deutschland.

Einheiten

  • 703/01 Walchensee (A 1424)

Das Typschiff dieser Klasse wurde zunächst für das Kommando der Troßschiffe und mit Heimatstützpunkt Flensburg-Mürwik in Dienst gestellt. Am 1. Oktober 1967 erfolgte ein Unterstellungswechsel zum neu aufgestellten 1. Versorgungsgeschwader und am 1. April 1997 zum Trossgeschwader. Als letztes Schiff hat die Walchensee am 12. Oktober 1998 den aufgelösten Marinestützpunkt Flensburg verlassen. Sie war danach in Marinestützpunkt Kiel stationiert und nach der Außerdienststellung in Wilhelmshaven aufgelegt.

2005 wurde das Schiff über die VEBEG zunächst nach Dänemark verkauft und später in Nigeria als Tanker Walchensee mit IMO-Nummer 9027855 und Rufzeichen 5NHYS registriert.[1] Das Schiff wurde 2010 abgewrackt.

  • 703/02 Ammersee (A 1425)

Die Indienststellung erfolgte für die Versorgungsflottille mit Heimatstützpunkt Olpenitz. Analog zur Walchensee wurde die Ammersee dem 1. Versorgungsgeschwader und dem Trossgeschwader unterstellt. Nach der Auflösung des Marinestützpunkts Olpenitz war das Schiff ab Januar 2006 in Kiel stationiert. Seit ihrer Außerdienststellung im Dezember 2015 ist die Ammersee im Marinearsenal Kiel aufgelegt.

  • 703/03 Tegernsee (A 1426)

Die Tegernsee wurde ebenfalls für die Versorgungsflottille in Dienst gestellt. Zum 1. Oktober 1967 erfolgte der Unterstellungswechsel zum 2. Versorgungsgeschwader und am 1. April 1997 zum Trossgeschwader. Die Tegernsee war von ihrer Indienststellung bis zur Außerdienststellung ununterbrochen in Wilhelmshaven stationiert. Seit ihrer Außerdienststellung im Dezember 2015 ist sie im Marinearsenal Wilhelmshaven aufgelegt.

  • 703/04 Westensee (A 1427)

Das letzte Schiff der Serie wurde gleich für das kurz zuvor aufgestellte 2. Versorgungsgeschwader und mit Heimatstützpunkt Emden in Dienst gestellt. Ab Juli 1969 war die Westensee in Wilhelmshaven stationiert und ab April 1997 (Unterstellung Trossgeschwader) in Warnemünde.

Nach der Außerdienststellung war sie zusammen mit der ex-Walchensee in Wilhelmshaven aufgelegt und wurde 2005 ebenfalls über die VEBEG nach Dänemark verkauft. Im Sommer 2009 ist das Schiff auf der Abwrackwerft Reitsma Recycling B.V. in Kootstertille abgebrochen worden.

NameKennungRufzeichen
bis Nov. 1981/
ab Dez. 1981
Bau-
Nr.
KiellegungStapellaufIndienst-
stellung
Außerdienst-
stellung
Stützpunkt/
Verbleib
WalchenseeA 1424DSHG / DRKI12712. Oktober 196410. Juli 196529. April 196619. Dezember 20012010 abgebrochen
AmmerseeA 1425DSHH / DRKJ13028. März 19669. Juli 19662. März 196716. Dezember 2015aufgelegt
TegernseeA 1426DSHJ / DRKK13121. April 196622. Oktober 196623. März 196717. Dezember 2015[2]aufgelegt
WestenseeA 1427DSHX / DRKL13228. Oktober 19668. April 19676. Oktober 196730. September 20032009 abgebrochen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Shipping-data.com (abgerufen am 13. April 2011)
  2. Asbest stoppt Lindenau-Tanker. 3. August 2015, archiviert vom Original am 22. Dezember 2015; abgerufen am 22. Dezember 2015.

Weblinks

Commons: Walchensee-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Gerhard Koop, Siegfried Breyer: Die Schiffe, Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1996, ISBN 3-7637-5950-6.
  • Wolfgang Harnack: Die Zerstörerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0816-1.

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Betriebsstofftransporter Tegernsee im Marinestützpunkt Wilhelmshaven