Walburga von Hohenthal

Walburga von Hohenthal, porträtiert von Adolph Menzel.

Walburga Ehrengarde Helena Gräfin von Hohenthal, später Lady Walburga Paget (* 3. Mai 1839 in Berlin; † 11. Oktober 1929 in Newnham on Severn, Gloucestershire)[1] war eine deutsche Hofdame am preußischen Königshof und Autorin.

Leben

Sie war eine Tochter von Carl Friedrich Anton Graf von Hohenthal (1803–1852) und Emilie Albertine geb. Gräfin von Gneisenau (1809–1855). Ihre Geschwister waren Carl Friedrich Moritz von Hohenthal (1840–1925) und Angelica Adelheid Valeria (1841–1870), ihre Großväter waren Carl Ludwig August von Hohenthal und August von Gneisenau.

In jungen Jahren in Diensten an den königlichen preußischen Hof nach Berlin geschickt, war Walpurga von Hohenthal eine der Hofdamen von Victoria von Großbritannien und Irland, der preußischen Kronprinzessin. Sie wurde gemeinsam mit Maria zu Lynar zur Hofdame ernannt, nachdem Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha dagegen protestiert hatte, dass seiner Tochter am preußischen Hof nur deutlich ältere Hofchargen beigesellt waren. Daraufhin wurden die beiden Komtessen zusätzlich zu Hofdamen berufen. 1860 schied Walburga von Hohenthal aus dem Hofdienst aus und heiratete den britischen Diplomaten Augustus Berkeley Paget († 1896). Ihre Nachfolgerin am Hof wurde ihre jüngere Schwester Valerie (1841–1878), die man einige Jahre später, da sie in einen streng geheim gehaltenen tragischen Skandal verwickelt war, vom Hof verbannte.

Walburga von Hohenthal hinterließ umfangreiche Aufzeichnungen über das Zeitalter, das sie erlebt hatte. Gemeinsam mit ihrem Mann lebte sie unter anderem am dänischen Königshof. Dort spielte sie eine Rolle bei der Eheanbahnung zwischen dem Prinzen of Wales mit der dänischen Königstochter Alexandra von Dänemark.

Einzelnachweise

  1. Charles Mosley, Hrsg., „Burke's Peerage and Baronetage“. 106. Auflage, Volume 1, Seite 73

Werke

  • Vegetable diet. Its benefits. An article extracted from the Nineteenth Century. 1892.
  • Colloquies with an unseen friend. 1907.
  • Scenes and Memories. London 1912 (auf Deutsch: Zeugin einer Zeitenwende, 1997).
  • Embassies of Other Days. 1923.
  • In My Tower. 1924.
  • The Linings of Life. 1929.

Literatur

  • Hans-Joachim Böttcher: „Hohenthal, Walpurga Ehrengarde Helena Gräfin von“, in: Bedeutende historische Persönlichkeiten der Dübener Heide, AMF - Nr. 237, 2012, S. 45.
  • Time Magazine vom 21. Oktober 1929 (engl.)
  • Hannah Pakula: Victoria: Tochter Queen Victorias, Gemahlin des preußischen Kronprinzen, Mutter Wilhelms II. von Schröder, München 1999, ISBN 3-547-77360-1 (amerikanisches Englisch, Originaltitel: An uncommon woman. Übersetzt von Waltraud Kolb, Brigitte Rapp).
  • Walburga Paget: Zeugin einer Zeitenwende: Aufzeichnungen der Walburga Gräfin von Hohenthal (1839 - 1929). ausgew. und übers. von Mechthild Stein. Hrsg.: Mechthild Stein. Degener, Neustadt/Aisch 1997, ISBN 3-7686-5109-6 (englisch).

Weblinks

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