Waizendorf (Trebgast)

Waizendorf
Gemeinde Trebgast
Koordinaten: 50° 4′ 49″ N, 11° 32′ 13″ O
Höhe: 323 m ü. NHN
Einwohner:52 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:95367
Vorwahl:09227
Haus Nr. 11: Wohnstallhaus

Waizendorf (umgangssprachlich: Wadsndoʳf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Trebgast im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt am linken Ufer des Weißen Mains und an einem namenlosen linken Zufluss des Weißen Mains. Im Westen erhebt sich der Rangen, der zum Obermainischen Hügelland zählt. Die Staatsstraße 2182 führt nach Ködnitz (1,5 km nordwestlich) bzw. nach Trebgast (1,5 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Feuln (0,6 km östlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1366 als „Watzendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist Wazo, der Personenname des Siedlungsgründers. 1615 wurde der Ort erstmals „Waizendorf“ genannt, offensichtlich eine Umdeutung, da der Personenname Wazo nicht mehr geläufig war.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Waizendorf aus 13 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Mühle, 1 Hof, 2 Gütlein, 5 Söldengütlein), der Markgräfliche Lehenhof Bayreuth (1 Tropfgütlein) und das Stiftskastenamt Himmelkron (2 Höfe, 1 Sölde).[5]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Waizendorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Trebgast und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen.[6]

Baudenkmäler

Taubenhaus

In der Bayerischen Denkmalliste sind 5 Baudenkmäler aufgeführt:

  • Haus Nr. 6, 11: Wohnstallhäuser
  • Haus Nr. 1: Vierseithof
  • Taubenhaus zu Haus Nr. 16
  • Brücke über den Weißen Main

Einwohnerentwicklung

Jahr001809001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner8710412611611212298124997152
Häuser[7]18222120192120
Quelle[8][6][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Waizendorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201.
  3. Waizendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 172.
  5. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 649f.
  6. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 775.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1020 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1067 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1102 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 954 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 702 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).

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