Waikersreuth
Waickersreuth Gemeinde Kammerstein | |
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Koordinaten: | 49° 19′ N, 10° 58′ O |
Höhe: | 379 m ü. NHN |
Einwohner: | 46 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09122 |
Waickersreuth (fränkisch: Waigasch-raid[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Kammerstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]
Geografie
Nördlich des Dorfes grenzt das Flurgebiet „Im Irrlbach“ an, im Osten das Flurgebiet „Am Kammersteiner Weg“. 0,25 km nordwestlich liegt das Waldgebiet „Romlohe“, 0,5 km südöstlich liegt die Raststätte „Kammersteiner Land“ an der Bundesautobahn 6. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Volkersgau (1,4 km westlich) bzw. zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Oberreichenbach (1 km nordöstlich).[4]
Geschichte
Im 13. Jahrhundert bestand Waikersreuth aus 4 Ganzhöfen.[5] 1313 wurde der Ort im Lehensverzeichnis des Ramung IV. von Kammerstein als „Weichersreut“ erstmals urkundlich erwähnt.[6] Der Ortsname hat als Bestimmungswort den Personennamen des Gründers Wîkher (Wighard) und als Grundwort -reuth, d. h. „Zur Rodung des Wîkher“.[7][8] Die Burggrafschaft Nürnberg hatte im Ort Ansprüche, in deren Nachfolge die Markgrafschaft Ansbach. Im markgräflichen Salbuch von 1434 wurden für „Weyckersrewet“ 3 Güter und das Hirtenhaus angegeben. Daneben gab es noch ein fremdherrisches Gut. Im Jahr 1530 waren die Besitzverhältnisse unverändert. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Waickersreuth 4 Anwesen, von denen 3 Anwesen dem Kastenamt Schwabach und 1 Anwesen einem Nürnberger Hintersassen unterstanden.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Waickersreuth 5 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 1 Gütlein) und der Nürnberger Eigenherr von Volckamer (1 Ganzhof).[9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[10] 1804 gab es im Ort weiterhin 5 Anwesen, die den gleichen Grundherrn unterstanden.[11]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Waickersreuth dem Steuerdistrikt Unterreichenbach und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Unterreichenbach zugeordnet, die am 9. Juni 1960 nach Volkersgau umbenannt wurde, nachdem Unterreichenbach nach Schwabach eingemeindet wurde. Am 1. Mai 1978 wurde Waickersreuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kammerstein eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 37 | 51 | 42 | 41 | 38 | 31 | 45 | 59 | 35 | 34 | 46 |
Häuser[12] | 8 | 6 | 6 | 9 | 8 | 9 | 7 | 13 | |||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Kammerstein) gepfarrt.[9] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[21][23]
Literatur
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 605.
- Georg Paul Hönn: Waickersreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 381 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 81.
- Johann Kaspar Bundschuh: Waikersreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 77 (Digitalisat).
Weblinks
- Waikersreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Waikersreuth. In: kammerstein.de. Abgerufen am 18. Juli 2023.
- Waikersreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Waikersreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 81. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „wáigɘšràid“.
- ↑ Gemeinde Kammerstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 246.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 239 f.
- ↑ W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962), S. 605.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 81.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 429.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 486.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 77.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 99 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 240 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1262 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 28. Mai 2023.