Wahlkreis Wil

Wahlkreis Wil
Basisdaten
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
BFS-Nr.:1728
Fläche:145,24 km²
Höhenbereich:470–1060 m ü. M.
Einwohner:77'709[1] (31. Dezember 2022)
Bevölkerungsdichte:535 Einw. pro km²
Karte
Karte von Wahlkreis Wil
Karte von Wahlkreis Wil

Der Wahlkreis Wil ist eine Verwaltungseinheit des Schweizer Kantons St. Gallen, die nach der neuen St. Galler Kantonsverfassung vom 10. Juni 2001 gebildet wurde. Er besteht aus den beiden früheren Bezirken Wil und Untertoggenburg (ohne Ganterschwil und Mogelsberg, die zum Wahlkreis Toggenburg kamen).

Politik und Wirtschaft

Der Hof in Wil, wo früher oft die Fürstäbte von St. Gallen residierten.[2] Heute würde Wil gerne eine Zen­trums­funktion einnehmen, aber Degersheim und Flawil sind weit weg[3] und der angrenzende Hinterthurgau gehört zum Nachbarkanton.

Politisch stehen sich die Gemeinden im Wahlkreis Wil nahe. Grösste Partei ist die Schweizerische Volkspartei (SVP).[3] Sie erreichte 2016 genau 30 Prozent der Wählerstimmen,[4] hat aber vier Jahre später an Stimmen verloren.[5] Sie hat die CVP als stärkste Partei abgelöst. CVP, FDP und SP bewegen sich um rund 15 bis 20 Prozent. Die Grünen erreichen Anteile über 5 Prozent.[4] Die Stadt Wil schert politisch nicht links aus wie die Kantonshauptstadt.[3]

Sitze im Kantonsrat (2020–2024)[5]
Insgesamt 18 Sitze
Sitzverteilung
Wahljahr2004[6]2008[7]2012[8]2016[9]2020[5]
GPS21112
SP52332
glp11
CVP85445
BDP1
FDP54343
SVP76565
insgesamt27[Anm. 1]18181818

Für Degersheim und Flawil hat die Zugehörigkeit zum Wahlkreis Wil, obwohl sie nach St. Gallen orientiert sind, Vorteile, denn im Wahlkreis St. Gallen hätten sie nur wenig Gewicht.[3]

Bahnhof Uzwil. Viele Be­wohner der Wahlkreises pen­deln nach Zürich, Winter­thur oder St. Gallen zur Arbeit.[3]

In der Region Wil – zu der auch der Hinterthurgau zählt – sind im Alltag für Kultur und Wirtschaft die Kantonsgrenzen unbedeutend. Obwohl die Region Wil zur Metropolregion Zürich gehört, hat sie auch die Charta Metropolitanraum Bodensee unterzeichnet. Mit dem Projekt Wil West geht es hingegen nicht vorwärts.[3] Zwischen Münchwilen, Sirnach und Wil sollen in den nächsten Jahren 2000 bis 3000 Arbeitsplätze entstehen.[10]

Wichtigster Arbeitgeber ist Bühler in Uzwil, aber auch Benninger (Uzwil), Stihl (Wil) und Maestrani (Flawil) sorgen für Zupendler. Sowohl in der Stadt Wil als auch in den Landgemeinden spielen Vereine eine grosse Rolle. Mit der FDP-Politikerin Karin Keller-Sutter stellt Wil ein Mitglied im Bundesrat.[3]

Politische Gliederung

Der Wahlkreis Wil umfasst seit dem 1. Januar 2013 folgende Gemeinden:

WappenName der GemeindeEinwohner
(31. Dezember 2022)
Fläche
in km² [11]
Einw.
pro km²
Degersheim
Degersheim
Degersheim408114,48282
Flawil
Flawil
Flawil10'44611,47911
Jonschwil
Jonschwil
Jonschwil396110,99360
Niederbüren
Niederbüren
Niederbüren152715,8496
Niederhelfenschwil
Niederhelfenschwil
Niederhelfenschwil320116,37196
Oberbüren
Oberbüren
Oberbüren458817,73259
Oberuzwil
Oberuzwil
Oberuzwil653614,08464
Uzwil
Uzwil
Uzwil13'83114,49955
Wil
Wil
Wil (SG)24'54120,821179
Zuzwil
Zuzwil
Zuzwil (SG)49978,97557
Total (10)77'709145,24535

Veränderungen im Gemeindebestand seit 2003

Gemeinden bis 2012

Weblinks

Commons: Wahlkreis Wil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Bis 2008 hatte das Kantonsparlament 180 statt wie seither 120 Sitze.

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Magdalen Bless-Grabher: Wil (SG). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  3. a b c d e f g Katharina Brenner: Vor den Wahlen im Kanton St.Gallen: Im Dazwischenland – der Wahlkreis Wil im Porträt. In: St. Galler Tagblatt (online), 25. Februar 2020
  4. a b Thomas Oegerli: Kantonale Wahlen im Kanton St.Gallen. Kantonsratswahlen 2004–2016. In: Statistik aktuell 58, Amt für Statistik des Kantons St. Gallen, Februar 2017 (PDF; 1,0 MB)
  5. a b c Kantonsratswahl 2020: Wahlkreis Wil. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 8. März 2020
  6. Protokoll der Erneuerungswahl des Kantonsrates vom 14. März 2004. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 29. März 2004
  7. Kantonsratswahl 2008: Wahlkreis Wil. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 18. Juni 2019
  8. Kantonsratswahl 2012: Wahlkreis Wil. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 18. Juni 2019
  9. Kantonsratswahl 2016: Wahlkreis Wil. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 13. Juni 2019
  10. Entwicklungsschwerpunkt Wil West. Auf der Webseite des Amt für Raumentwicklung des Kantons Thurgau, abgerufen am 28. Februar 2020
  11. Bundesamt für Statistik Generalisierte Grenzen 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wil Wolken 1960.JPG
Autor/Urheber: Manfred Morgner (ka-em-zwei-ein), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wil, Wolken über Altstadt
Wappen Stadt Wil SG.svg
Wiler Stadtwappen (Wil SG), entstanden durch die Gemeindevereinigung Wil-Bronschhofen am 1. Januar 2013
Jonschwil-blazon.svg
Blazon of Jonschwil, Canton of St. Gallen, Switzerland
Zuzwil SG-blazon.svg
Wappen von Zuzwil, Kanton St. Gallen, Schweiz
Niederhelfenschwil-blazon.svg
Wappen von Niederhelfenschwil, Kanton St. Gallen, Schweiz
Uzwil-blazon.svg
Wappen von Uzwil, Kanton St. Gallen, Schweiz
Oberuzwil-coat of arms.svg
Coat of arms of the municipalitie of Oberuzwil, St. Gallen (Switzerland). Azure a Mill Wheel Argent and a Barrulet wavy abased, and in Base per pale chequy Argent and Gules a Chief Argent and Argent two Bends Sable.
Karte Wahlkreis Wil Gemeindeveraenderungen 2013.png
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipalities of District Wil until 2012
Pendler Uzwil.jpg
Perron im Bahnhof Uzwil
Niederbüren-blazon.svg
Wappen von Niederbüren, Kanton St. Gallen, Schweiz
Karte Wahlkreis Wil 2013.png
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipalities in the district of Wil
Oberbüren-blazon.svg
Wappen von Oberbüren, Kanton St. Gallen, Schweiz