Wahlkreis Rorschach

Wahlkreis Rorschach
Basisdaten
Staat:	Schweiz Schweiz
Kanton:	Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
Hauptort:
BFS-Nummer:	1722
Fläche:	50,45 km²
Höhenbereich:	392–899 m ü. M.
Einwohner:	44'146[1] (31. Dezember 2021)
Bevölkerungsdichte:	875 Einw. pro km²
Karte

Der Wahlkreis Rorschach ist eine Verwaltungseinheit des Schweizer Kantons St. Gallen, die nach der neuen St. Galler Kantonsverfassung vom 10. Juni 2001 gebildet wurde. Er besteht seit dem 1. Januar 2003 aus dem früheren Bezirk Rorschach ohne Eggersriet, dafür mit Thal aus dem früheren Bezirk Unterrheintal.

Politik und Wirtschaft

(c) qwesy qwesy, CC BY 3.0

Das Zentrum des Wahlkreises Rorschach bildet die gleichnamige Hafenstadt und trägt die Lasten der Region. Die Wohnungen sind zwar billig, aber der Ausländeranteil liegt bei 48 Prozent und die Sozialhilfequote bei 4,2 Prozent – im gesamten Wahlkreis beträgt sie lediglich 1,9 Prozent. Das Zusammenleben der unterschiedlichen Nationalitäten funktioniert hingegen gut.^[2]

Das Siedlungsgebiet Rorschachs ist mit Goldach, Rorschacherberg und Staad zusammengewachsen und die Stadtgrenze nicht mehr erkennbar. Die Gemeinden arbeiten zusammen. Rorschach hat mit Rorschacherberg eine gemeinsame Feuerwehr und mit Goldach einen Fussballclub. Im Steuerwettbewerb hingegen liegt die Zentrumsgemeinde um bis zu rund 40 Steuerprozenten über den Nachbarorten.^[2] Eine Fusion der zusammengewachsenen Gemeinden Goldach, Rorschach und Rorschacherberg scheiterte 2007/08^[3] und 2014 an den Finanzen.^[4]

Im 19. Jahrhundert profitierte Rorschach von der Entwicklung des Verkehrs und den neu erbauten Bahnlinien nach St. Gallen und Romanshorn. In der Blütezeit um 1910 beschäftigte die Stickereifabrik Feldmühle rund 2700 Angestellte. Das Feldmühle-Areal ist heute eine Industriebrache, auf der ein neuer Stadtkern mit Wohnungen und Gewerbeflächen geplant ist.^[2]

2004 waren die Christdemokraten (CVP) im Wahlkreis Rorschach das letzte Mal die stärkste politische Kraft. Sie wurden 2008 von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) abgelöst, die diese Position seither behielt. Leicht zulegen konnte von 2008 bis 2016 die FDP, während die Sozialdemokraten (SP) ab 2004 einen Rückgang hinnehmen mussten. Die EVP erreichte seit 2012 einen Stimmenanteil von 3 bis 4 Prozent.^[10] 2020 gewannen die Grünen erstmals einen Sitz.^[9]

Politische Gliederung

Der Wahlkreis umfasst folgende Gemeinden:

Wappen	Name der Gemeinde	Einwohner (31. Dezember 2021)	Fläche in km² [11]	Einw. pro km²
	Berg (SG)	905	3,76	241
	Goldach	9521	4,71	2021
	Mörschwil	3638	9,84	370
	Rorschach	9545	1,78	5362
	Rorschacherberg	7592	7,09	1071
	Steinach	3559	4,49	793
	Thal	6769	9,66	701
	Tübach	1585	1,99	796
	Untereggen	1032	7,13	145
Total (9)		44'146	50,45	875

Weblinks

Commons: Wahlkreis Rorschach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

1. ↑ Bis 2008 hatte das Kantonsparlament 180 statt wie seither 120 Sitze.

Einzelnachweise

1. ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
2. ↑ ^{a b c} Michael Genova: Vor den St.Galler Wahlen: Der Hafen der Heimatlosen – der Wahlkreis Rorschach im Porträt. In: St. Galler Tagblatt (online), 3. März 2020
3. ↑ Fritz Bichsel: Neuer Anlauf für Fusion der «Stadt am See». In. St. Galler Tagblatt. (online), 3. April 2013
4. ↑ Keine Fusion in der Region Rorschach. In. St. Galler Tagblatt. (online), 18. Mai 2014
5. ↑ Protokoll der Erneuerungswahl des Kantonsrates vom 14. März 2004. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 29. März 2004
6. ↑ Kantonsratswahl 2008: Wahlkreis Rorschach. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 18. Juni 2019
7. ↑ Kantonsratswahl 2012: Wahlkreis Rorschach. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 18. Juni 2019
8. ↑ Kantonsratswahl 2016: Wahlkreis Rorschach. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 13. Juni 2019
9. ↑ ^{a b c} Kantonsratswahl 2020: Wahlkreis Rorschach. Auf der Webseite des Kantons St. Gallen, 8. März 2020
10. ↑ Thomas Oegerli: Kantonale Wahlen im Kanton St.Gallen. Kantonsratswahlen 2004 – 2016. In: Statistik aktuell 58, Amt für Statistik des Kantons St. Gallen, Februar 2017 (PDF; 1,0 MB)
11. ↑ Bundesamt für Statistik Generalisierte Grenzen 2020.