Wahlbezirk Schlesien 8

Wahlbezirk Schlesien 8
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandSchlesien
Wahlkreisnummer8
TypLandgemeindewahlkreis
RegionZuckmantel, Olbersdorf, Jägerndorf
Anwesende Bevölkerung 28.739  (1910)
UmgangssprachenDeutsch (98,5 %), Polnisch (1,4 %), Böhmisch (0,1 %)
Wahlberechtigte5.838  (1911)
Abgeordnete
  • Josef Tuppy (1907–1911)
  • Hans Kudlich (1911–1918)

Der Wahlbezirk Schlesien 8 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 8 umfasste die Gerichtsbezirke Zuckmantel, Olbersdorf, Jägerndorf sowie die Gemeinden Kreuzendorf, Lodnitz und Strochowitz aus dem Gerichtsbezirk Troppau.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Sozialdemokrat Josef Tuppy als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 wurde Tuppy vom Agrarier Hans Kudlich geschlagen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Josef TuppySozialdemokratische Arbeiterpartei260046,1 %
Karl TürkDeutsche Agrarpartei189833,7 %
Josef SchinzelChristlichsoziale Partei107719,1 %
Sonstige Parteien611,1 %
Wahlberechtigte: 5856, Ungültige/Leere Stimmen: 36, Wahlbeteiligung: 96,9 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Josef TuppySozialdemokratische Arbeiterpartei276950,1 %
Karl TürkDeutsche Agrarpartei275449,9 %
Wahlberechtigte: 5856, Ungültige/Leere Stimmen: 101, Wahlbeteiligung: 96,0 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Kudlich im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Hans KudlichDeutsche Agrarpartei303656,4 %
Josef TuppySozialdemokratische Arbeiterpartei190035,3 %
Johann MattesChristlichsoziale Partei4368,1 %
Sonstige Parteien70,1 %
Wahlberechtigte: 5838, Ungültige/Leere Stimmen: 194, Wahlbeteiligung: 95,5 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Das Vaterland, 15. Mai 1907, S. 12 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  3. Artikel in: Das Vaterland, 24. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  4. Artikel in: Wiener Zeitung, 14. Juni 1911, S. 26 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

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Wappen des Herzogtums Schlesien