Wahlbezirk Schlesien 3

Wahlbezirk Schlesien 3
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandSchlesien
Wahlkreisnummer3
TypStädtewahlkreis
RegionFreudenthal, Bennisch, Odrau, Wigstadtl,
Wagstadt, Königsberg, Friedek
Anwesende Bevölkerung 37.036  (1910)
UmgangssprachenDeutsch (79,8 %), Polnisch (0,2 %), Böhmisch (18,4 %)
Wahlberechtigte7.399  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Schlesien 3 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 3 umfasste die Städte Freudenthal, Bennisch, Odrau, Wigstadtl, Wagstadt, Königsberg und Friedek.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Sozialdemokrat Matthias Elderich als Sieger hervor. In der Reichsratswahl 1911 wurde Eldererich vom Kandidaten der Deutschen Volkspartei Robert Freißler abgelöst.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Matthias Elderich im ersten Wahlgang.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Matthias ElderichSozialdemokratische Arbeiterpartei360053,5 %
Hans LarischDeutsche Fortschrittspartei113916,9 %
Wilhelm BraunerChristlichsoziale Partei99114,7 %
Wolfgang MüllerFreialldeutsche Partei74011,0 %
Ludwig KunzeTschechische Nationalpartei2373,5 %
Sonstige Parteien190,3 %
Wahlberechtigte: 7104, Ungültige/Leere Stimmen: 41, Wahlbeteiligung: 95,3 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Matthias ElderichSozialdemokratische Arbeiterpartei307344,3 %
Robert FreißlerDeutsche Volkspartei287041,4 %
EllendChristlichsoziale Partei95513,8 %
Sonstige Parteien410,6 %
Wahlberechtigte: 7399, Ungültige/Leere Stimmen: 109, Wahlbeteiligung: 95,3 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Robert FreißlerDeutsche Volkspartei377254,2 %
Matthias ElderichSozialdemokratische Arbeiterpartei318645,8 %
Wahlberechtigte: 7399, Ungültige Stimmen: 89, Wahlbeteiligung: 95,2 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Neue Freie Presse, 15. Mai 1907, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. Artikel in: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 9 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wappen Herzogtum Schlesien.png
Wappen des Herzogtums Schlesien