Wahlbezirk Österreich ob der Enns 8

Wahlbezirk Österreich ob der Enns 8
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandÖsterreich ob der Enns
Wahlkreisnummer8
TypLandgemeindenwahlkreis
RegionMattighofen, Ried
Anwesende Bevölkerung 41.434  (1910)
Wahlberechtigte9.424  (1911)
Abgeordnete
  • Josef Lang (1907–1913)
  • Michael Huber (1913–1918)

Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 8 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 8 umfasste die Gerichtsbezirke Mattighofen und Ried, wobei jedoch die Stadt Ried im Innkreis sowie von der Gemeinde Mattighofen die gleichnamige Ortschaft (beide Wahlbezirk 6) ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Josef Lang (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er wurde bei der Reichsratswahl 1911 in seinem Amt bestätigt, verstarb jedoch im August 1913. Bei der Reichsratsersatzwahl 1913 setzte sich sein Parteikollege Michael Huber durch.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Josef Lang im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef LangKatholisch-Konservative Partei615471,6 %
Johann HörandtnerOberösterreichischer Bauernverein198323,1 %
Alois MaierSozialdemokratische Arbeiterpartei2963,4 %
Katholisch-Konservative Partei300,3 %
Sonstige1261,5 %
Wahlberechtigte: 9235, Ungültige/Leere Stimmen: 169, Wahlbeteiligung: 94,8 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit von Josef Lang im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef LangChristlichsoziale Partei572167,0 %
Josef BauchingerOberösterreichischer Bauernverein230427,0 %
Josef HuberSozialdemokratische Arbeiterpartei3353,9 %
Sonstige1782,1 %
Wahlberechtigte: 9424, Ungültige/Leere Stimmen: 364, Wahlbeteiligung: 94,5 %

Reichsratsersatzwahl 1913

Nach dem Tod von Schachinger im August 1913 wurde am 24. November 1913 die Ersatzwahl durchgeführt, die Michael Huber im ersten Wahlgang für sich entscheiden konnte.[4]

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Michael HuberChristlichsoziale Partei616470,2 %
Ferdinand GrahamerOberösterreichischer Bauernverein237427,0 %
Josef HafnerSozialdemokratische Arbeiterpartei1842,1 %
Sonstige590,7 %
Wahlberechtigte: 9378, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ? %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
    Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  3. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  4. Ein glänzender Wahlsieg!. In: Neue Warte am Inn, 29. November 1913, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwi

Literatur

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Wappen des Erzherzogtums Österreich ob der Enns