Wahlbezirk Österreich ob der Enns 3

Wahlbezirk Österreich ob der Enns 3
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandÖsterreich ob der Enns
Wahlkreisnummer3
TypStädtewahlkreis
RegionLinz
Wahlberechtigte9.943  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 3 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 3 umfasste den (südlichen) Teil der Landeshauptstadt Linz, der nicht von den Wahlbezirk 1 bzw. Wahlbezirk 2 abgedeckt wurde sowie die Gemeinden Traun, Kleinmünchen, St. Peter und Leonding (alle Gerichtsbezirk Linz).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Anton Weiguny (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Weiguny sein Mandat verteidigen, wobei er jedoch bereits 1914 verstarb. Auf Grund des Ersten Weltkriegs wurde das Abgeordnetenhaus zwischen 1914 und 1917 nicht einberufen, weshalb es keine Ersatzwahl gab. Zweitstärkste Partei im Wahlbezirk war jeweils die Christlichsoziale Partei, dahinter folgte die Deutsche Volkspartei.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Anton Weiguny im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Anton WeigunySozialdemokratische Arbeiterpartei483256,5 %
Alexander MetzChristlichsoziale Partei254329,7 %
Josef DorningerDeutsche Volkspartei112713,2 %
Sonstige510,6 %
Wahlberechtigte: 9215, Ungültige/Leere Stimmen: 93, Wahlbeteiligung: 93,8 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit von Weiguny im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Anton WeigunySozialdemokratische Arbeiterpartei468651,9 %
Georg PischitzChristlichsoziale Partei255628,3 %
Max RederDeutsche Volkspartei171019,0 %
Sonstige690,8 %
Wahlberechtigte: 9943, Ungültige/Leere Stimmen: 297, Wahlbeteiligung: 93,7 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
    Artikel in: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 16. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb
  3. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb

Literatur

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Wappen des Erzherzogtums Österreich ob der Enns