Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 1864 und 1865

Sitzverteilung am 4. Dezember 1865
Insgesamt 72 Sitze
  • Dem.: 10
  • vakant: 22
  • Unionist: 3
  • Rep.: 37

Die Wahl zum Senat der Vereinigten Staaten 1864 und 1865 zum 39. Kongress der Vereinigten Staaten fand zu verschiedenen Zeitpunkten statt. Die Wahl fand parallel zur Präsidentschaftswahl 1864 statt, in der Abraham Lincoln wiedergewählt wurde. Vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels wurden die Senatoren nicht direkt gewählt, sondern von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt.

Zur Wahl standen 15 der 24 Senatssitze der Klasse II, deren Inhaber 1858 und 1859 für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt worden oder später nachgerückt waren. Im Zuge der Reconstruction wurden die ehemaligen Mitglieder der Konföderation erst nach und nach wieder als vollwertige Mitglieder in die Union aufgenommen. Die Sitze von Alabama, Arkansas, Georgia, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Texas blieben daher vakant. Zusätzlich fanden für einen dieser Sitze sowie drei der anderen beiden Klassen Nachwahlen statt, außerdem wählte der neue Bundesstaat Nevada seine beiden ersten Senatoren, zwei Republikaner. Dem Wahlsieger in Virginia wurde die Aufnahme in den Senat versagt, da Virginia nach der Abspaltung von West Virginia als abtrünniger Südstaat behandelt wurde.

Von den 15 regulär zur Wahl stehenden Sitzen waren vier von Demokraten, neun von Republikanern und zwei von Unionisten besetzt.[1] Sechs Amtsinhaber wurden wiedergewählt (1 D, 5 R), einen Sitz konnten die Demokraten halten, drei die Republikaner. Die Republikaner verloren einen Sitz an die Demokraten, gewannen aber zwei von diesen sowie einen Sitz der Unionisten. Ein weiterer Sitz ging den Unionisten verloren, da der Senat den in Virginia gewählten Senator nicht aufnahm. Damit vergrößerte sich die Mehrheit der Republikaner, die am Ende des 38. Kongresses bei 33 gegen zehn Demokraten und sieben Unionisten (Unionist Party und Unconditional Union Party) gelegen hatte, auf 37 Republikaner gegen zehn Demokraten und drei Unionisten.

Ergebnisse

Wahlen während des 38. Kongresses

Die Gewinner dieser Wahlen wurden vor dem 4. März 1865 in den Senat aufgenommen, also während des 38. Kongresses.

StaatAmtierender SenatorParteiNachwahlDatumErgebnisNeuer Senator
DelawareJames A. BayardDemokratKlasse I29. Jan. 1864von Demokraten gehaltenGeorge R. Riddle
MaineNathan A. Farwell, ernanntRepublikanerKlasse II11. Jan. 1865bestätigtNathan A. Farwell
MarylandThomas Holliday Hicks, ernanntUnionistKlasse III11. Jan. 1864bestätigtThomas Holliday Hicks
Nevadaneuer StaatKlasse I1. Feb. 1865Zugewinn RepublikanerWilliam M. Stewart
Nevadaneuer StaatKlasse III1. Feb. 1865Zugewinn RepublikanerJames W. Nye
VirginiaLemuel J. BowdenUnionistKlasse I1865Verlust Unionistsvakant
  • ernannt: Senator wurde vom Gouverneur als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannt, Nachwahl nötig
  • bestätigt: ein als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannter Amtsinhaber wurde bestätigt

Wahlen zum 39. Kongress

Die Gewinner dieser Wahlen wurden am 4. März 1865 in den Senat aufgenommen, also bei Zusammentritt des 39. Kongresses. Alle Sitze dieser Senatoren gehören zur Klasse II.

StaatAmtierender SenatorParteiDatumErgebnisNeuer Senator
AlabamavakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
ArkansasvakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
DelawareWillard SaulsburyDemokrat1864wiedergewähltWillard Saulsbury
GeorgiavakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
IllinoisWilliam A. RichardsonDemokrat1864 oder 1865Zugewinn RepublikanerRichard Yates
IowaJames W. GrimesRepublikaner11. Jan. 1865wiedergewähltJames W. Grimes
KansasJames H. LaneRepublikaner1865wiedergewähltJames H. Lane
KentuckyLazarus W. PowellDemokrat1865von Demokraten gehaltenJames Guthrie
LouisianavakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
MaineNathan A. FarwellRepublikaner1864 oder 1865von Republikanern gehaltenWilliam P. Fessenden
MassachusettsHenry WilsonRepublikaner1865wiedergewähltHenry Wilson
MichiganJacob M. HowardRepublikaner1865wiedergewähltJacob M. Howard
MinnesotaMorton S. WilkinsonRepublikaner1865von Republikanern gehaltenDaniel S. Norton
MississippivakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
New HampshireJohn P. HaleRepublikaner1864von Republikanern gehaltenAaron H. Cragin
New JerseyJohn C. Ten EyckRepublikaner1864Zugewinn DemokratenJohn P. Stockton
North CarolinavakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
OregonBenjamin F. HardingDemokrat1864Zugewinn RepublikanerGeorge H. Williams
Rhode IslandHenry B. AnthonyRepublikaner1864wiedergewähltHenry B. Anthony
South CarolinavakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
TennesseevakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
TexasvakantBürgerkrieg, keine Wahlvakant
VirginiaJohn S. CarlileUnionist1865Verlust Unionistsvakant
West VirginiaWaitman T. WilleyUnionist1865als Republikaner wiedergewähltWaitman T. Willey
  • wiedergewählt: ein gewählter Amtsinhaber wurde wiedergewählt

Wahlen während des 39. Kongresses

Der Gewinner dieser Wahl wurde nach dem 4. März 1865 in den Senat aufgenommen, also während des 39. Kongresses.

StaatAmtierender SenatorParteiNachwahlDatumErgebnisNeuer Senator
MarylandThomas Holliday HicksUnionistKlasse III9. März 1865von Unionisten gehaltenJohn Creswell

Einzelstaaten

In allen Staaten wurden die Senatoren durch die Parlamente gewählt, wie durch die Verfassung der Vereinigten Staaten vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels vorgesehen. Das Wahlverfahren bestimmten die Staaten selbst, es war daher von Staat zu Staat unterschiedlich. Teilweise ergibt sich aus den Quellen nur, wer gewählt wurde, aber nicht wie.

Das Third Party System der Parteien in den Vereinigten Staaten bestand aus der Demokratischen Partei, die hauptsächlich in den Südstaaten stark war, sowie der gemäßigt abolitionistischen, im Norden verankerten Republikanischen Partei. Zeitweise konnte auch die Unionist Party Senatoren stellen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Party Division, www.senate.gov, abgerufen am 26. August 2021

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Louis Dreka designed the actual seal, first used in 1885 per here. Vectorized from a version in stained glass.

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The Seal of the United States Senate, the upper house of the United States Congress. See also the Seal of the United States House of Representatives.