Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1999
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Wahl des Bundespräsidenten durch die 11. Bundesversammlung (1338 Mitglieder – absolute Mehrheit: 670) | |||||||||||
Berlin, 23. Mai 1999 | |||||||||||
Johannes Rau (SPD) | |||||||||||
Erster Wahlgang | 657 | ||||||||||
Zweiter Wahlgang | 690 | ||||||||||
51,6 % | |||||||||||
Dagmar Schipanski (parteilos / Vorschlag CDU) | |||||||||||
Erster Wahlgang | 588 | ||||||||||
Zweiter Wahlgang | 572 | ||||||||||
42,8 % | |||||||||||
Uta Ranke-Heinemann (parteilos / Vorschlag PDS) | |||||||||||
Erster Wahlgang | 69 | ||||||||||
Zweiter Wahlgang | 62 | ||||||||||
4,6 % | |||||||||||
Bundespräsident | |||||||||||
Am 23. Mai 1999 wählte die 11. Bundesversammlung Johannes Rau, der fünf Jahre zuvor gegen Roman Herzog unterlegen war, zum achten deutschen Bundespräsidenten. SPD-Parteichef Oskar Lafontaine hatte Rau das Versprechen gegeben, seine Wahl zum Bundespräsidenten zu forcieren, wenn er als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen zurücktrete. Trotz des Rücktritts Lafontaines im März 1999 blieb Rau SPD-Kandidat. Er konnte mit seiner Wahl rechnen, da SPD und Grünen zur absoluten Mehrheit in der Bundesversammlung nur neun Stimmen fehlten[1][2] und er überdies auch Sympathien in der FDP genoss. Eine Wahl Raus spätestens im dritten Wahlgang, in dem eine relative Mehrheit reicht, galt als wahrscheinlich. Letztlich setzte er sich im zweiten Wahlgang mit 690 Stimmen durch und erhielt 20 mehr als in diesem nötig.
Die CDU und CSU hatten in Anbetracht der offensichtlich nicht zu gewinnenden Wahl die Ilmenauer Professorin Dagmar Schipanski nominiert, die dann Wissenschaftsministerin in Thüringen wurde.
Die PDS hatte Uta Ranke-Heinemann aufgestellt, eine Tochter des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und Tante von Johannes Raus Ehefrau Christina Rau.
Berlin, 23. Mai 1999 – Gesamtstimmenzahl 1338 – absolute Mehrheit 670 | ||||
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Wahlgang | Kandidat | Stimmenzahl | Anteil | Partei |
1. Wahlgang | Johannes Rau | 657 | 49,1 % | SPD |
Dagmar Schipanski | 588 | 43,9 % | von der CDU vorgeschlagen | |
Uta Ranke-Heinemann | 69 | 5,2 % | von der PDS vorgeschlagen | |
2. Wahlgang | Johannes Rau | 690 | 51,6 % | SPD |
Dagmar Schipanski | 572 | 42,8 % | von der CDU vorgeschlagen | |
Uta Ranke-Heinemann | 62 | 4,6 % | von der PDS vorgeschlagen | |
Damit war Johannes Rau zum Bundespräsidenten gewählt. |
Siehe auch
- https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/bundesversammlung/bundesversammlungen_seit_1949
- Liste der Mitglieder der 11. Bundesversammlung
Einzelnachweise
- ↑ Rau: Hoffen auf Traumjob. spiegel.de, 22. Mai 1999, abgerufen am 9. September 2015.
- ↑ Bundespräsidentenwahl: Liberale Legenden in der Bundesversammlung. faz.net, 30. Juni 2010, abgerufen am 9. September 2015.
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(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F073494-0025 / Wienke, Ulrich / CC-BY-SA 3.0
Pressekonferenz des NRW-Ministerpräsidenten der SPD, Johannes Rau, zu seinem Regierungsprogramm im Falle eines Wahlsieges der SPD bei der Bundestagswahl im Januar 1987- Im Saal der Bundespressekonferenz.
Autor/Urheber: Stuart Mentiply, Lizenz: GFDL 1.2
Uta Ranke-Heinemann
Autor/Urheber: Michael Panse from Erfurt, Germany; de:Michael Panse, Lizenz: CC BY 2.0
Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin des Thüringer Landtags