Wagenried
Wagenried Markt Markt Indersdorf Koordinaten: 48° 24′ 3″ N, 11° 18′ 52″ O | |
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Höhe: | 526 m |
Einwohner: | 48 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 85229 |
Vorwahl: | 08254 |
Wagenried ist ein Ortsteil des Marktes Markt Indersdorf, der circa 45 Kilometer nordwestlich von München im oberbayerischen Landkreis Dachau liegt.
Bevölkerung
Die Bevölkerung des Dorfes lag zur Volkszählung 1961 bei 71. Zu den nachfolgenden Volkszählungsjahren 1970 und 1987 nahm die Bevölkerung kontinuierlich auf 56 und 48 ab. Der Zensus 2011 liefert bislang keine Ergebnisse unterhalb der Gemeindeebene.
Geschichte
Das Dorf Wagenried (Rodung des Wago) fand 1357 seine erste urkundliche Erwähnung. Im Jahre 1412 kam Wagenried zur Langenpettenbacher Pfarrfilialkirche Arnzell. Um 1500 bestand der Ort aus vier Anwesen. Nach der Aufhebung des Klosters Indersdorf 1783 wurde Wagenried mit den Filialen Ainhofen und Arnzell eine selbständige Pfarrei. Als früherer Teil der Hofmark Pipinsried wurde Wagenried 1818 auch Teil der anlässlich des Zweiten Bayerischen Gemeindeedikts errichteten Gemeinde Pipinsried.
Im Jahre 1964 wurde die Gastwirtschaft Niedermeier geschlossen. Zum Abschluss der Gebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Pipinsried aufgeteilt. Der größere Teil wurde nach Altomünster eingemeindet, während der kleinere östliche Teil mit Wagenried und Schönberg zum Markt Indersdorf kam.[2]
Mennoniten in Wagenried
1818 kamen die ersten Mennoniten aus der Rheinpfalz nach Wagenried und umgebende Ortschaften. Sie errichteten 1823 einen Begräbnisplatz, welcher bis 1841 aufrechterhalten wurde. Mit der Errichtung eines Bethauses mit Begräbnisplatz in Eichstock verlagerten sich die gottesdienstlichen Handlungen dorthin. - Zeitweise war Wagenried eine reine Mennonitensiedlung.[3]
Die Luftnachrichtenstellung
1943 wurde zwischen Langenpettenbach und Wagenried eine Luftbeobachtungsstelle „Nachtjagd-Leitstelle AAL Harreszell“ gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die dazugehörigen Baracken den Flüchtlingen aus dem Osten als Unterkunft ebenso 1956, nach dem Ungarnaufstand.
Quellen
- Otto Hefele, Gerhard Becker: Chronik Ainhofen. Reichertshausen, Neuried, 2006; unveröffentlicht.
- Wilhelm Liebhart, Günther Pölsterl: Die Gemeinden des Landkreises Dachau. Dachau 1992. ISBN 3-89251-053-9.
- Richard Ringenberg: Familienbuch der Mennonitengemeinde Eichstock, München 1942
Literatur
- Martin Setzmüller: Familien- und Häuserbuch von Pipinsried, Teil III. Museums- und Heimatverein Altomünster, 1994.
- Hans Steiner, Hrsg.: Damit es nicht vergessen wird! Franz Lesti, Altomünster 2004
- Mathias Ligsalz: Das Lager von Wagenried. In: Wohin geht Dein Weg Kamerad? Magic Buchverlag, 2005
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 75 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 570.
- ↑ Hermann Dettweiler: Art. Eichstock, in: Mennonitisches Lexikon Bd. 1 (1913/24), S. 534.
Weblinks
- Wagenried in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Brunnenkapelle
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Brunnenkapelle in einem Waldstück zwischen Wagenried und Langenpettenbach. Datumsangabe über dem Eingang: 1891.