Wachregiment „Friedrich Engels“

Wachregiment Friedrich Engels
— III —

Regimental colours of NVA (East Germany).svg
Truppenfahne
Aktiv1962 bis 2. Oktober 1990
StaatDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
StreitkräfteCoat of arms of NVA (East Germany).svg Nationale Volksarmee
TeilstreitkraftEmblem of the Ground Forces of NVA (East Germany).svg Landstreitkräfte der NVA
TruppengattungInfanterie
TypInfanterieregiment
Gliederung7 Kompanien
UnterstellungMinisterium für Nationale Verteidigung
Friedrich-Engels-KaserneCountry symbol of Berlin color.svg Berlin
Kommandeur
letzter Kdr.Oberstleutnant Franke
Insignien
IdentifikationssymbolÄrmelband mit Stickerei
„NVA Wachregiment Friedrich Engels“

Das Wachregiment „Friedrich Engels“, auch Wachregiment 1 (WR-1), war ein Regiment der Nationalen Volksarmee.

Auftrag

Das Wachregiment „Friedrich Engels“ diente repräsentativen Zwecken und zur Bewachung diverser NVA-Objekte in Ost-Berlin, unter anderem der Stadtkommandantur, der Außenstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) und der Verwaltung Aufklärung des MfNV in Berlin-Köpenick.

Das Wachregiment hatte sieben Kompanien, die wiederum in Züge und Gruppen untergliedert wurden.[1]

Ehrenkompanien

Die drei Ehrenkompanien dienten neben dem normalen Wachdienst in verschiedenen Objekten der NVA in Berlin auch protokollarischen Zwecken. Sie stellten beispielsweise die Ehrenformation zu offiziellen Staatsbesuchen, die Ehrenwache am „Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus“ in der Neuen Wache und den wöchentlich am Mittwoch um 14:30 Uhr stattfindenden Großen Wachaufzug.

(c) Michail Jungierek, CC BY-SA 3.0
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1985-0508-018 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0
Großer Wachaufzug zum 40. Tag des Sieges und Tag der Befreiung

Wachkompanien

Vier Kompanien, von denen drei größtenteils aus Wehrpflichtigen und eine aus Reservisten bestand, hatten explizit Sicherungs- und Wachaufgaben.

Unterstellung / Stationierung

Das Wachregiment war dem Ministerium für Nationale Verteidigung direkt unterstellt und mit dem Streifendienst der Stadtkommandantur in der Friedrich-Engels-Kaserne Am Kupfergraben 1 in Ost-Berlin stationiert.

Das Wachregiment war nach dem Vier Mächte Statut der Alliierten für Berlin widerrechtlich in Berlin stationiert.

Kommandeure

Dienstgrad, NameDienstzeit
Oberstleutnant Pagel1963 – 1971[2]
Oberstleutnant Wölke1971[3] – 1983
Oberst Gierth1983[4] – 1984
Oberst Otto1984 – 1989
Oberstleutnant Franke1989 – 1990
Wachregiment "Friedrich Engels" - 5. Kompanie auf dem Hof der Kaserne am Kupfergraben - im Jahr 1982

Geschichte

Das Wachregiment wurde 1962 aus Teilen des Wachregimentes Hugo Eberlein aufgestellt. Den Ehrennamen Friedrich Engels erhielt der Truppenteil im Jahr 1980. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Inschrift auf den Ärmelstreifen entsprechend geändert. Als Hauptquartier wurde die bereits am Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Kaserne für das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 am Kupfergraben gewählt.

Da durch den Viermächte-Status von Berlin nur Truppen der Vier Mächte in der Stadt stationiert werden durften, war das Regiment formal dem sowjetischen Stadtkommandanten unterstellt.

Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahr 1990 wurde dieser Truppenteil aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde das Bundeswehrkommando Ost. Die Kaserne in der historischen Mitte Berlins wird umgebaut und gehört als „Museumshöfe“ und Teil der BMB zum Gebäudekomplex der Museumsinsel.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Wachregiment Friedrich Engels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Heinze: Berliner Militärgeschichten: Über Alliierte, NVA und Bundeswehr aus dem Kalten Krieg und danach. BoD – Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-937885-69-8, S. 70 ff. (google.com [abgerufen am 7. September 2021]).
  2. Volker Jacobi: Die Pflege des militärischen Zeremoniells durch das Wachregiment Berlin. Seine Verantwortung für die Bewahrung der revolutionären Traditionen des deutschen Volkes und der Arbeiterbewegung sowie des Widerstandskampyfes gegen Militarismus, Faschismus und Krieg. Band 1. Berlin 1980, S. 21.
  3. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg DVW 5-6/30340 Übergabe der Dienstgeschäfte
  4. BA MA DVW 3-4/121949, S. 168.

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Das Landessymbol des Landes und der Stadt Berlin, farbig.
Bundesarchiv Bild 183-1985-0508-018, Berlin, Wachaufzug.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1985-0508-018 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB/Settnik/8.5.85

Berlin: 40. Jahrestag der Befreiung

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Emblem of the Ground Forces of NVA (East Germany).svg
Emblem der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee, das an beiden Seitentüren von NVA-Fahrzeugen angebracht wurde.
Ehrenkompanie.raiko.koch.100.jpg
Autor/Urheber: Koko Lausitz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
5. Ehrenkompanie des ehemaligen Wachregimentes "Friedrich Engels" auf dem Kasernenhof am Kupfergraben - 1982
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(c) Michail Jungierek, CC BY-SA 3.0
Ehrenwache der NVA vor dem Mahnmal für den unbekannten Soldaten in Berlin in der Straße "Unter den Linden"
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Truppenfahne der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik