WPBSA Q Tour 2021/22
Die WPBSA Q Tour 2021/22, häufig verkürzt Q Tour 2021/22, war eine Serie von Snookerturnieren auf Amateurebene parallel zur Profi-Saison 2021/22. Die von der World Professional Billiards & Snooker Association (WPBSA) ausgetragene, vier Turniere umfassende Turnierserie sollte Amateurspielern die Möglichkeit geben, auf hohem Niveau Spielpraxis zu sammeln.
Zusätzlich erhielten zwei Spieler eine Spielberechtigung für die Spielzeiten 2022/23 und 2023/24. Der eigentliche Toursieger, Si Jiahui, hatte sich bereits auf anderem Weg qualifiziert, somit erhielt der Tourzweite Sean O’Sullivan direkt den Profipass. Über die Play-offs mit 16 Spielern erspielte sich der Belgier Julien Leclercq den zweiten Startplatz auf der Profitour.
Vorgeschichte
2018 führte der Weltverband eine Turnierserie von Amateurturnieren ein. Diese wurde Challenge Tour genannt, in Anlehnung an eine ähnliche, in der ersten Hälfte der 2000er ausgetragenen Turnierserie. Anschließend fand diese Challenge Tour sowohl in der Spielzeit 2018/19 als auch in der Spielzeit 2019/20 statt. In beiden Fällen konnten sich zwei Spieler direkt für die Profitour qualifizieren. Jeweils umfasste die Turnierserie, deren Teilnehmer man im Wesentlichen aus der Order of Merit der vorangegangenen Q School bestimmte, 10 Turniere, in der Saison 2019/20 kam noch ein finales Play-off-Event hinzu. Direkt im Anschluss an dieses Play-off-Event gab der Weltverband bekannt, die Challenge Tour in der folgenden Spielzeit durch eine neue WPBSA Q Tour ersetzen zu wollen, die eine „qualitativ hochwertige Amateurtour für Spieler aus allen Ecken der Welt“ sein sollte.[1]
Die Q Tour sollte acht Events im Vereinigten Königreich und Festlandeuropa umfassen. Die besten 32 Spieler der Q School 2020, 16 ausgewählte Juniorenspieler sowie je Event 16 weitere Qualifikanten sollten an den jeweiligen Turnieren teilnehmen. Insgesamt sollten 100.000 Pfund Sterling an Preisgeldern ausgeschüttet werden, mindestens 12.000 £ je Event. Der Erste der abschließenden Rangliste sollte genauso wie der Sieger eines zusätzlichen Play-off-Events mit den übrigen 16 besten Spielern eine Startberechtigung für die Profitour bekommen.[1] Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde dieser Plan aber zumindest in der Saison 2020/21 nicht praktisch umgesetzt. Im Sommer 2021 gab der Weltverband schließlich bekannt, in der Saison 2021/22 die Q Tour tatsächlich an den Start bringen zu wollen, allerdings zunächst nur mit Events im Vereinigten Königreich.[2]
Modus
Der geplante Modus änderte sich im Vergleich zu den Planungen ein Jahr vorher im Wesentlichen nicht. Jedes einzelne Event soll eine Hauptrunde mit 64 Spielern umfassen. Für jedes Turnier sollen sich 16 nicht direkt qualifizierte Amateure vorab qualifizieren. Die besten 40 noch nicht qualifizierten Spieler der Q School 2021 sollen jeweils direkt für die Hauptrunde gesetzt sein, ebenso acht ausgewählte Juniorenspieler.[2] Zu letzterer Gruppe zählt unter anderem der Österreicher Florian Nüßle.[3] Im Zuge der Pandemie plante man von vornherein nur vier Events, die man pandemiebedingt alle im Vereinigten Königreich austragen wollte. In jedem Turnier sollen 12.000 Pfund Sterling an Preisgeldern ausgeschüttet werden. Ebenfalls soll sich der Erstplatzierte der Abschlussrangliste direkt für die Profitour qualifizieren können und der zweite Startplatz weiterhin über ein Play-off-Turnier mit 16 Teilnehmern vergeben werden.[2] Abgesehen vom bereits qualifizierten Erstplatzierten der Rangliste sollen daran die übrigen Sieger der einzelnen Events teilnehmen, ergänzt um die weiteren bestplatzierten Spieler der Rangliste.[4] Als Austragungszeitraum legte man sich im September 2021 auf die Zeit zwischen November 2021 und März 2022 fest.[3]
Ergebnisse
Ende September 2021 wurden die Daten und Austragungsorte der einzelnen Turniere bekanntgegeben. Unter anderem wurden Events im Snooker-Club von Ex-Weltmeister Terry Griffiths im walisischen Llanelli und im Northern Snooker Centre im nordenglischen Leeds ausgetragen.[3] Die Kenndaten der Play-offs wurden Anfang April 2022, also gut zwei Wochen nach dem letzten regulären Event, bekannt gegeben.[5]
Nr. | Datum | Austragungsort | Sieger | Ergebnis | Finalist |
---|---|---|---|---|---|
1[6] | 19. bis 21. November 2021 | Brighton | David Lilley | 5:1 | Si Jiahui |
2[7] | 10. bis 12. Dezember 2021 | Llanelli | Si Jiahui | 5:4 | Michael White |
3[8] | 28. bis 30. Januar 2022 | Leicester | Sean O’Sullivan | 5:2 | Julien Leclercq |
4[9] | 18. bis 20. März 2022 | Leeds | Robbie McGuigan | 5:3 | Michael Collumb |
Play-offs | 10. bis 11. Mai 2022 | Darlington | Julien Leclercq | 5:2 | Alex Clenshaw |
Rangliste
Der Chinese Si Jiahui belegte am Ende der vier Events den ersten Platz der Rangliste, war aber schon durch den Gewinn der WSF Championship 2022 für die nächste Main-Tour-Saison qualifiziert. Infolgedessen bekam der zweitplatzierte Sean O’Sullivan den direkten Qualifikationsplatz für die Spielzeiten 2022/23 und 2023/24.[10]
Mit David Lilley und Michael White hatten sich zwei weitere Spieler außerhalb der Q Tour für die World Snooker Tour qualifiziert, weil sie als Wildcard-Spieler bei den Profiturnieren im vorangegangenen Spieljahr entsprechend viele Ranglistenpunkte erspielt hatten.
Platz | Spieler | Preisgeld in Pfund |
---|---|---|
1 | Si Jiahui | 4250 |
2 | Sean O’Sullivan | 3250 |
3 | Robbie McGuigan | 2925 |
4 | David Lilley | 2925 |
5 | Ben Mertens | 1775 |
6 | Michael Collumb | 1750 |
7 | Simon Bedford | 1500 |
8 | Julien Leclercq | 1475 |
9 | Michael White | 1475 |
10 | Alex Millington | 1325 |
11 | Alex Clenshaw | 1300 |
12 | Harvey Chandler | 1250 |
13 | Daniel Wells | 1250 |
14 | Brandon Sargeant | 1125 |
15 | Liam Davies | 1100 |
16 | Alfie Lee | 1025 |
17 | Michael Georgiou | 975 |
18 | Hamim Hussain | 700 |
19 | Ryan Davies | 700 |
20 | Mark Lloyd | 700 |
Durch die Q Tour qualifiziert für die Main-Tour-Spielzeiten 2022/23 und 2023/24. | |
Über andere Turniere für die Main Tour qualifiziert. | |
Qualifiziert für die Play-offs |
Play-offs
16 Spieler bestritten zum Abschluss der Q Tour ein Ausscheidungsturnier um den verbliebenen Startplatz auf der Profitour. Austragungsort war die Snooker Academy im nordenglischen Darlington. Vier Spieler aus den vorderen Rängen der Tourrangliste waren bereits über andere Kriterien qualifiziert, so dass die verbliebenen besten Spieler bis Platz 20 für die Play-offs gesetzt waren.
Die ersten beiden Runden fanden am 10. Mai 2022 statt, Halbfinale und Finale wurden am Mittwoch, den 11. Mai ausgetragen. Alle Partien bis auf das Finale wurden im Modus Best of 7 entschieden, im Endspiel wurde auf Best of 9 (5 Frames für den Gewinn) erhöht.
Achtelfinale 10. Mai | Viertelfinale 10. Mai | Halbfinale 11. Mai | Finale 11. Mai | ||||||||||||||
1 | Robbie McGuigan | 4 | |||||||||||||||
16 | Mark Lloyd | 0 | |||||||||||||||
1 | Robbie McGuigan | 3 | |||||||||||||||
8 | Harvey Chandler | 4 | |||||||||||||||
8 | Harvey Chandler | 4 | |||||||||||||||
9 | Daniel Wells | 3 | |||||||||||||||
8 | Harvey Chandler | 1 | |||||||||||||||
5 | Julien Leclercq | 4 | |||||||||||||||
5 | Julien Leclercq | 4 | |||||||||||||||
12 | Alfie Lee | 0 | |||||||||||||||
5 | Julien Leclercq | 4 | |||||||||||||||
13 | Michael Georgiou | 3 | |||||||||||||||
4 | Simon Bedford | 3 | |||||||||||||||
13 | Michael Georgiou | 4 | |||||||||||||||
5 | Julien Leclercq | 5 | |||||||||||||||
7 | Alex Clenshaw | 2 | |||||||||||||||
3 | Michael Collumb | 4 | |||||||||||||||
14 | Hamim Hussain | 2 | |||||||||||||||
3 | Michael Collumb | 1 | |||||||||||||||
11 | Liam James Davies | 4 | |||||||||||||||
6 | Alex Millington | 0 | |||||||||||||||
11 | Liam James Davies | 4 | |||||||||||||||
11 | Liam James Davies | 3 | |||||||||||||||
7 | Alex Clenshaw | 4 | |||||||||||||||
7 | Alex Clenshaw | 4 | |||||||||||||||
10 | Brandon Sargeant | 3 | |||||||||||||||
7 | Alex Clenshaw | 4 | |||||||||||||||
15 | Ryan Davies | 0 | |||||||||||||||
2 | Ben Mertens | 1 | |||||||||||||||
15 | Ryan Davies | 4 |
Finale: Best of 9 Frames Schiedsrichter/in: Mark King Q House Snooker Academy, Darlington, England, 11. Mai 2022 | ||
Julien Leclercq | 5:2 | Alex Clenshaw |
19:106 (101), 8:70 (70), 57:9 (55), 63:44 (51), 81:0 (80), 80:1, 82:26 | ||
80 | Höchstes Break | 101 |
– | Century-Breaks | 1 |
3 | 50+-Breaks | 2 |
Weblinks
- Informationen über die geplante Q Tour 2020/21 auf der Website der WPBSA (englisch)
- 2021/22 Q Tour - Playoff (englisch)
- Informationen über die geplante Q Tour 2021/22 auf der Website der WPBSA (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b WPBSA Q Tour Launched. WPBSA, 21. Juli 2020, abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
- ↑ a b c WPBSA Q Tour 2021/22. WPBSA, 10. September 2021, abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
- ↑ a b c WPBSA Q Tour 2021/22 – Dates And Entry Information. WPBSA, 30. September 2021, abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
- ↑ WPBSA Q Tour 2021/22. (PDF) WPBSA, 2021, abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
- ↑ WPBSA Q Tour – Play-Offs Information. WPBSA, 5. April 2022, abgerufen am 6. April 2022 (englisch).
- ↑ 2021/22 Q Tour - Event One - Results. In: WPBSA SnookerScores. WPBSA, 2021, abgerufen am 21. November 2021 (englisch).
- ↑ 2021/22 Q Tour - Event Two - Results. In: WPBSA SnookerScores. WPBSA, 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ 2021/22 Q Tour - Event Three - Results. In: WPBSA SnookerScores. WPBSA, 2022, abgerufen am 21. März 2022 (englisch).
- ↑ 2021/22 Q Tour - Event Four - Results. In: WPBSA SnookerScores. WPBSA, 2022, abgerufen am 21. März 2022 (englisch).
- ↑ Q Tour Rankings 2021/2022. Snooker.org, abgerufen am 21. März 2022.
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Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.