Wąsosz

Wąsosz
Wappen von Wąsosz
Wąsosz (Polen)
Wąsosz
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Niederschlesien
Powiat:Górowski
Gmina:Wąsosz
Fläche:3,24 km²
Geographische Lage:51° 33′ N, 16° 42′ O
Einwohner:2647 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl:56-210
Kfz-Kennzeichen:DGR



Wąsosz (deutsch Herrnstadt) ist eine Stadt im Powiat Górowski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 7064 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).

Geographische Lage

Die Stadt liegt in Niederschlesien, etwa zwanzig Kilometer südöstlich der Stadt Góra (Guhrau). Durch den Ort fließen die Barycz (Bartsch) und die Orla.

Geschichte

Herrnstadt wurde 1290 von Herzog Heinrich III. von Glogau nach demselben deutschen Recht, wie es auch die Städte Sagan und Sprottau (Saganus et Sprotavia) besaßen, gegründet.[1]

In unmittelbarer Nähe des zentralen Platzes der Stadt befinden sich zwei Kirchen und ein Schloss.

Die Stadt gehörte 1945 zur Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs. Sie war Verwaltungssitz des Landkreises Guhrau und Sitz des Amtsgerichtes Herrnstadt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Guhrau im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und kurze Zeit später unter polnische Verwaltung gestellt. Die Stadt wurde nun in Wąsosz umbenannt. In der Folgezeit wurde die Bevölkerung von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben und durch Polen ersetzt.

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner[2]Anmerkung
18850176
18901.982davon 1.552 Evangelische, 379 Katholiken und 47 Juden
19252.229
19332.532
19392.968

Gemeinde

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Wąsosz gehören die Stadt selbst und 32 Dörfer mit 31 Schulzenämtern.

Persönlichkeiten

  • Gottfried Held von Hagelsheim (1670–1724), Mediziner
  • Friedrich Roth-Scholtz, auch Rothscholtz (1687–1736), deutscher Buchhändler und Verleger
  • Kuno Fischer (1824–1907), deutscher Philosoph, geb. im Stadtteil Sądowel (Tschistey, 1936–1945 Sandewalde)
  • Sigrid Keler, geborene Mehle (* 1942), Politikerin, Finanzministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Literatur

  • Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Breslau 1830, S. 939 (books.google.de).
  • Martin Zeiller: Herrnstat. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (= Topographia Germaniae. Band 11). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 150 (Volltext [Wikisource]).
  • Karl August Müller: Vaterländische Bilder, in einer Geschichte und Beschreibung der alten Burgfesten und Ritterschlösser Preussens. Glogau 1837, S. 253–254 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Wąsosz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Gustav A. Tzschoppe, Gustav A. Stenzel: Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung Deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober-Lausitz. Hamburg 1832, S. 408.
  2. Michael Rademacher: Guhrau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

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Kirche in Herrnstadt
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Schloss in Herrnstadt
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Inneres der Kirche in Herrnstadt