Wüllmersen
Wüllmersen Flecken Diesdorf | ||
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Koordinaten: | 52° 44′ N, 10° 57′ O | |
Höhe: | 65 m | |
Fläche: | 5,08 km²[1] | |
Einwohner: | 91 (31. Dez. 2022)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1973 | |
Eingemeindet nach: | Mehmke | |
Postleitzahl: | 29413 | |
Vorwahl: | 03902 | |
Lage von Wüllmersen in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Wüllmersen |
Wüllmersen ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
Das Dorf Wüllmersen liegt etwa fünf Kilometer südöstlich von Diesdorf und 20 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Süden und Osten fließt der Röthenbach, der in den Molmker Bach mündet.[3]
Nachbarorte sind Bornsen und Drebenstedt im Westen, Dankensen im Nordwesten und Mehmke im Osten.[3]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Wüllmersen war ursprünglich ein Angerdorf mit Kirche, das durch die Gutsbildung deformiert wurde. Im Jahre 1794 wurde es in der Rundung schlecht gebaut. Es wird auch als ehemaliges Rundplatzdorf betrachtet.[1]
Die erste urkundliche Erwähnung von Wüllmersen stammt vom 9. September 1318 als villa wlmersen, als die Knappen von Dannenberg das Dorf an das Kloster Dambeck verkauften.[4] 1359 kam das Dorf an das Kloster Diesdorf. Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde das Dorf als Wuͤlmersheym aufgeführt, das dem Kloster Diesdorf gehört. Von den 18 Zinshufen waren die Hälfte wüst.[5] Weitere Nennungen sind 1585 Wuͤlmersen, 1458 dath dorp wulmerssen, 1541 Wülmersche, 1551 Wolmersen, 1579 Wolmitz, 1687 Wülmersen[1] und 1804 Wuͤlmersen, Dorf mit Lehnschulze.[6]
Nördlich des Dorfes stand noch am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Windmühle.[7] Nordwestlich des Dorfes (beim Gehöft am Dankenseer Weg) stand eine Ziegelei, die bereits 1840 erwähnt wurde. Nordöstlich des Dorfes lag der Bahnhof Wüllmersen-Mehmke ab der Strecke Hohenwulsch–Wittingen der früheren Altmärkischen Kleinbahn.
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: eine Besitzung über 100 Hektar umfasste 121 Hektar, 29 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 295, eine Kirchenbesitzung hatte 3 Hektar Land. Enteignet wurden 121,1 Hektar und auf 20 Siedler aufgeteilt, davon 7 Neusiedler. Im Jahr 1960 bewirtschafteten zwei Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften den Boden: die LPG Typ III „Eichengrund“ 240 Hektar und die LPG Typ I „Altmarkland“ 107 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. 1972 gab es eine zwischengenossenschaftliche Einrichtung, die ZGE „Kartoffellagerhaus“.[1]
Herkunft des Ortsnamens
Heinrich Sültmann gibt, ausgehend von 1318 wlmersen, zwei Deutungen des Namens an. Es könnte der Personenname „Willimar, Wölmer“ enthalten sein. Oder der Name geht zurück auf das althochdeutsche Wort „walm, wylm“ oder das altniederdeutsche „wielm“, von „wallan“ für „sieden, sprudeln“. Die Wallung des kochenden oder quellenden Wassers.[8]
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Wüllmersen in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Die Gemeinde Wüllmersen wurde am 1. Juli 1973 in die Gemeinde Mehmke eingemeindet.[9] Mit der Eingemeindung von Mehmke nach Diesdorf am 1. September 2010 kam der Ortsteil Wüllmersen zur Gemeinde Diesdorf.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Wüllmersen, die zur Pfarrei Mehmke gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche Wüllmersen ist ein spätgotischer Feldsteinbau mit einem verbretterten Turm.[15]
- Der Friedhof liegt neben der Kirche im Dorf.[16]
- In Wüllmersen steht rechts neben dem Eingang zum Friedhof ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[17]
Weblinks
- Wüllmersen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Literatur
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 351, 183. Wüllmersen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 151 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2503–2506, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2503–2506, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 112 (Digitalisat – Nr. L).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 405 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 390 (Digitalisat ).
- ↑ Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 264: Klötze. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 7. August 2022.
- ↑ Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 29.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 362.
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 151 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 99 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Diesdorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 554.
- ↑ Namenliste Friedhof Wüllmersen (Diesdorf). In: grabsteine.genealogy.net. Grabstein-Projekt, abgerufen am 24. Februar 2018.
- ↑ Wüllmersen, Gemeinde Diesdorf, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2020.
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