Wörterlisten indigener Sprachen der Neuen Welt mit spanischer Übersetzung

Die Wörterlisten indigener Sprachen der Neuen Welt mit spanischer Übersetzung gehören seit 2015 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe Spaniens.

Ausgewählt wurden zwölf Dokumente des 18. Jahrhunderts, die sich in den Beständen des Archivo General de Indias in Sevilla befinden. Sie ermöglichen eine bessere Kenntnis von 35 amerikanischen und asiatischen Sprachen:

SpracheSprachfamilieVerbreitungBemerkungen
TagalogAustronesische SprachenPhilippinen
BicolAustronesische SprachenPhilippinen
PangasinensischAustronesische SprachenPhilippinen
Cagayan
BisayaAustronesische SprachenPhilippinen
SambalAustronesische SprachenPhilippinen
QuechuaQuechua-SprachenPeru, Bolivien, Ecuador und Nachbarländer
AymaraAymara-SprachenBolivien, Peru, Chile
SálibaPiaroa-Sáliba-SprachenKolumbien, Venezuela
QuichéMaya-SprachenGuatemala
KaqchikelMaya-SprachenGuatemala
Tz'utujilMaya-SprachenGuatemala
KekchiMaya-SprachenGuatemala, El Salvador, Belize
PoqomamMaya-SprachenGuatemala
Poqomchi’Maya-SprachenGuatemala
PopolucaMexiko
Ch'olMaya-SprachenMexiko
TzotzilMaya-SprachenMexiko
TzeltalMaya-SprachenMexiko
Chane-abalMaya-SprachenMexiko
ZoqueMaya-SprachenMexiko
SubinhaAngeblich in Socoltenango, Chiapas. Das Wörterverzeichnis besteht jedoch aus einer Mischung von Tzeltal- und Tojolabal-Vokabeln.[1]
ChiapanecoOto-Mangue-SprachenMexiko
MamMaya-SprachenGuatemala
CabécarChibcha-SprachenCosta Rica
ViceytaWährend der Kolonialzeit übliche Bezeichnung sowohl für Cabécar als auch für Bribri, keine eigene Sprache.[2]
LeanJicaque-SprachenHonduras[3]
MuliaJicaque-SprachenHonduras[3]
TérrabaChibcha-SprachenPanama
ChaimaKaribische SprachenVenezuela
CumanagotoKaribische SprachenVenezuela
Core
Paria
TahitianischAustronesische SprachenFranzösisch-Polynesien
RapanuiAustronesische SprachenOsterinsel

Viele dieser Ethnien und Kulturen haben nicht bis in die Gegenwart überlebt.

Die Listen stellen den frühesten Versuch dar, die betreffenden Sprachen mit dem lateinischen Alphabet zu verschriftlichen und dienten dazu, die Kommunikation der Spanier mit der indigenen Bevölkerung zu erleichtern. Ursprünglich wurden sie von Missionaren und Dolmetschern angelegt. Neun der Dokumente entstanden auf Wunsch der russischen Kaiserin Katharina II. und spiegeln die enzyklopädischen Interessen des späten 18. Jahrhunderts. Zwei Dokumente waren den Entdeckungsberichten der Osterinsel und Tahitis beigefügt.

Einzelnachweise

  1. Lyle Campbell: American Indian Languages: The Historical Linguistics of Native America, Oxford 1997, S. 14.
  2. Lyle Campbell: American Indian Languages: The Historical Linguistics of Native America, Oxford 1997, S. 15.
  3. a b Lyle Campbell: American Indian Languages: The Historical Linguistics of Native America, Oxford 1997, S. 286.

Weblinks

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