Wölzerbach

Wölzerbach

Daten
LageÖsterreichische Zentralalpen

Steiermark

FlusssystemDonau
Abfluss überMur → Drau → Donau → Schwarzes Meer
FlussgebietseinheitMur
Zusammenflussvon rechtem Eselsbergbach und linkem Hintereggerbach bei Winklern bei Oberwölz
47° 11′ 57″ N, 14° 14′ 44″ O
Quellhöheca. 851 m
Mündungnahe Niederwölz von links in die MurKoordinaten: 47° 8′ 47″ N, 14° 23′ 29″ O
47° 8′ 47″ N, 14° 23′ 29″ O
Mündungshöheca. 736 m
Höhenunterschiedca. 115 m
Sohlgefälleca. 8,2 ‰
Länge14 km
Einzugsgebiet228 km²

Der Wölzerbach ist ein linker Nebenfluss der Mur in der Steiermark, Österreich.

Verlauf

Der Wölzerbach entsteht durch den Zusammenfluss von Eselsbergbach und Hintgereggerbach bei Winklern bei Oberwölz. Er durchfließt die bewaldeten südlichen Ausläufer der Rottenmanner und Wölzer Tauern in ostsüdöstlicher Richtung. Im Süden sind die höchsten Erhebungen Geierbichl (1647 m) und Pleschaitz (1797 m), nach Norden steigt das Tal zu Buchen (1315 m), Dürnberg (1544 m) und Brandnerkogel (1364 m) an.

Nebenbäche

Das gesamte Einzugsgebiet des Wölzerbaches mit Eselsbergbach und Hintereggerbach beträgt 228,14 Quadratkilometer. Die größten Nebenbäche sind:[1]

NameMündungsseiteMündungsortEinzugsgebiet
in km²
EselsbergbachlinksWinklern bei Oberwölz29,42
HintereggerbachrechtsWinklern bei Oberwölz43,75
Hinterburger Bachrechtsvor Oberwölz02,02
SchröttlbachlinksOberwölz70,83
Schönberger Bachlinkszwischen Raiming und Pachern21,80
Burg Rothenfels (Vischer, 1681)

Besiedlung des Wölztals

Die ersten Funde im Wölztal stammen aus der Bronze- und Eisenzeit (1000 bis 800 vor Christus) und bestehen aus Schmuckstücken und Bruchstücken eines verzierten Lanzenmessers. In der Zeit der römischen Besiedlung war Oberwölz ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für die Überquerung der Niederen Tauern über die beiden Pässe Sölkpass und Glattjoch. Eine Römerstraße führte von Katsch über Althofen, St. Peter am Kammersberg und Feistritz zum Sölkpaß ins Ennstal. Eine frühe Christianisierung bezeugt die auf dem Glattjoch entdeckte Kapelle aus der Zeit um das Jahr 1000. Auf eine dritte Besiedlung vom 6. bis zum 8. Jahrhundert durch Slawen deuten die Ortsbezeichnungen für Oberwölz Uelica, Veliza, Veliz, Verlze, Welze, Weltz und Welz hin. Nach hundert Jahren wurden die slawischen Bewohner von den Awaren bedrängt und wandten sich an den bayerischen Herzog Odilo II. Dieser bannte die slawische Bedrohung, begründete jedoch die Abhängigkeit von Bayern. Ein Urbar von 1160 beschreibt die Besitzungen und nennt 102 Huben und mehrere Mühlen und Gastwirtschaften.[2]

Die Burg Rothenfels wurde erstmals 1007 in einer Schenkungsurkunde an die Bischöfe von Freising urkundlich erwähnt. Bis 1803 war sie Hauptsitz der Verwaltung der Umgebung.[3]

Eine Gewölbekonsole in der Filialkirche St. Sigismund in Oberwölz mit dem Porträt des Baumeisters Hans Jersleben bezeugt das Vollendungsdatum 1430.[4]

Sonstiges

Im Jahr 2009 wurde rund um die Burg Rothenfels ein drei Kilometer langer Rundwanderweg geschaffen. Zehn Stationen zeigen überlebensgroße Skulpturen zu Sagen aus dem Wölztal.[5]

Einzelnachweise

  1. Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Murgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 60. Wien 2011, S. 21 (bmlrt.gv.at [PDF; 4,3 MB]).
  2. Stefan Huppertz-Wild: Die ehemaligen Besitzungen des Bistums Freising in der Steiermark. (PDF) 2004, S. 4–8, 26, abgerufen am 18. November 2023.
  3. Burg Rothenfels in Oberwölz. Region Murau, abgerufen am 19. November 2023.
  4. Stefan Huppertz-Wild: Die ehemaligen Besitzungen des Bistums Freising in der Steiermark. (PDF) 2004, S. 46, abgerufen am 18. November 2023.
  5. "Sagenhaftes Wölzertal " in Oberwölz. Österreichs Wanderdörfer, abgerufen am 19. November 2023.

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Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 354 Rothenfels bei Oberwölz.jpg

G. M. Vischers Käyserlichen Geographi, Topographia Ducatus Stiriae,

Das ist: Eigentliche Delineation / und Abbildung aller Städte / Schlösser / Marcktfleck / Lustgärten / Probsteyen / Stiffter / Clöster und Kirchen / so es sich im Herzogthumb Steyrmarck befinden; Und anjetzo Umb einen billichen Preyß zu finden seynd Bey Johann Bitsch Universitäts Buchhandlern / Auff dem Juden=Platz bey der guldenen Saulen.

Graz 1681

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