Wójtowa Wieś

Gliwice-Wójtowa Wieś
Gleiwitz-Richtersdorf
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Gliwice-Wójtowa Wieś
Gleiwitz-Richtersdorf (Polen)
Gliwice-Wójtowa Wieś
Gleiwitz-Richtersdorf
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Schlesien
Powiat:Kreisfreie Stadt
Stadtteil von:Gliwice
Geographische Lage:50° 17′ N, 18° 38′ O
Einwohner:



Wójtowa Wieś (deutsch Richtersdorf) ist ein Stadtteil von Gliwice (Gleiwitz). Wójtowa Wieś liegt im Südwesten der Stadt und hat ca. 8000 Einwohner. Durch Wójtowa Wieś fließen die Ostroppka und der Röhrgraben.

Geschichte

Richtersdorf 1812
Blick auf Wójtowa Wieś und die Antoniuskirche
Endhaltestelle der mittlerweile eingestellten Straßenbahn 2003
Das Gefallenendenkmal

Der Ort entstand spätestens im 13. Jahrhundert und wurde 1286 erstmals urkundlich erwähnt. 1294 folgte eine Erwähnung als Villa advocati. Der Ort war ein klar gegliedertes einzeiliges Waldhufendorf.[1] 1534 folgte eine Erwähnung als Vogtsdorf.[2] Seit 1531 wurde der Röhrkasten in Gleiwitz von Richtersdorf aus mit Wasser aus dem Röhrgraben versorgt.[3]

Der Ort wurde 1783 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Richtersdorf erwähnt, lag im Landkreis Tost und hatte 385 Einwohner, 41 Bauern, acht Gärtner und drei Häusler.[4] 1818 wurde der Ort als Richtersdorf erwähnt.[5] Die katholische Schule besteht seit 1803, erhielt 1824 ein massiv gebautes Gebäude und wurde 1855 erweitert. 1865 hatte Richtersdorf 50 Bauernstellen, sieben Gärtner und 51 Häusler, ferner zwei Ziegeleien. Zu diesem Zeitpunkt wurden an der Schule 160 Kinder unterrichtet.[6]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 775 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 1179 für eine Zugehörigkeit zu Polen.[7] Richtersdorf verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. 1925 begann der Bau der Antoniuskirche, die 1927 vollendet wurde. 1927 wurde Richtersdorf vom Landkreis Tost-Gleiwitz nach Gleiwitz eingemeindet. 1937 fand zum letzten Mal das regelmäßige Osterreiten in Richtersdorf statt.

1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Wójtowa Wieś umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Kattowitz. 1999 kam der Ort zur neuen Woiwodschaft Schlesien.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

  • Die Antoniuskirche ist eine römisch-katholische Kirche, die im Stil der Moderne erbaut wurde mit Anlehnungen an die Neoromanik und Neogotik. Der Kirchturm hat eine Höhe von 67 Metern und besitzt eine Aussichtsplattform. Baubeginn war am 30. Juni 1925, 1927 wurde die Kirche fertiggestellt.
  • Gefallenendenkmal von Hanns Breitenbach mit Skulptur des heiligen Georgs für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Bildung

  • Grundschule Nr. 12

Verkehr

An Wójtowa Wieś verläuft die Autobahn A4.

Weblinks

Commons: Wójtowa Wieś – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archiv für schlesische Kirchengeschichte, Bände 31–32
  2. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. preuss. Provinz Schlesien. Grass, Barth, 1845 (google.de).
  3. Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 5, 1935
  4. Johann Ernst Tramp: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783
  5. Geographisch-statistisches Handbuch über Schlesien und die Grafschaft Glatz, Band 2, 1818
  6. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  7. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Polen
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Gliwice Coat of Arms
Gliwice, Pętla tramwajowa "Wójtowa Wieś" - fotopolska.eu (14516).jpg
(c) Neo[EZN] / fotopolska.eu, CC BY-SA 3.0
Tramwaj na pętli Wójtowa Wieś. Błagam Nemo - przeznacz w ciągu najbliższych 365 dni chociaż 1 dzień na udokumentowanie chociaż kawałka linii tramwajowej w Gliwicach. Ta linia zacznie znikać w ciągu 1-2 lat a po kilku latach zostaną tylko niewielkie fragmenty. To jest stuletnia historia gliwickich tramwajów, której kres mamy nieszczęście obserwować. Mało kto zdaje sobie sprawę z wartości dokumentalnej zdjęć, które można jeszcze zrobić...
Hl. Georg von Hanns Breitenbach an St. Antonius (Gleiwitz).jpg
Autor/Urheber: Gliwi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
St. Georg–Skulptur, Gefallenendenkmal an der Antoniuskirche in Gleiwitz, 1931.
Kościół św Antoniego Gliwice 01 11 2009 (Nemo5576).jpg
Autor/Urheber: Nemo5576, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kościół św. Antoniego widziany z Sikornika.
Karte Richtersdorf bei Gleiwitz 1812.jpg
Richtersdorf bei Gleiwitz im Jahr 1812. Zeichnung von 1911 nach alten Karten.