Wärmeübergangswiderstand

Der Wärmeübergangswiderstand (früher: 1/α) ist ein thermodynamischer Kennwert bei einem Wärmeübergang und bezeichnet den Widerstand (engl. resistance), den die Grenzschicht bzw. Oberfläche (engl.: surface) vom umgebenden Medium (im Allgemeinen ein Fluid) zum Bauteil dem Wärmestrom entgegensetzt.

Der Wärmeübergangswiderstand ist definiert als Kehrwert des Wärmeübergangskoeffizienten:

mit

  • - Wärmeübergangskoeffizient der Strahlung (engl. radiation)
  • - Wärmeübergangskoeffizient der Konvektion (engl. convection)

unter Vernachlässigung der Konduktion.

Die Einheit des Wärmeübergangswiderstandes ist (mit - Kelvin, - Watt).

Es werden differenziert:

  • für Widerstände an der inneren (engl.: internal) Bauteiloberfläche
  • für Widerstände an der äußeren (engl.: external) Bauteiloberfläche.

Diese berücksichtigen verschiedene Einflussfaktoren wie die Windgeschwindigkeit und die Richtung des Wärmestromes. Die in der Praxis anzusetzenden Werte sind der DIN-Norm EN ISO 6946 zu entnehmen:

Wärmeübergangswiderstände
Richtung des Wärmestroms
aufwärtshorizontalabwärts
(m²·K/W)0,100,130,17
(m²·K/W)0,040,040,04

Der Wärmeübergangswiderstand wird zusammen mit dem Wärmedurchlasswiderstand zum Wärmedurchgangswiderstand, der zur Ermittlung der Wärmeverluste der Bilanzhülle dient.

Literatur

  • Peter Lutz, Heinz-Martin Fischer, Richard Jenisch, Heinz Klopfer, Hanns Freymuth, Ekkehard Richter, Karl Petzold: Lehrbuch der Bauphysik. Schall - Wärme - Feuchte - Licht - Brand - Klima, BG Teubner Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-322-94083-4.
  • Konrad Zilch, Claus Jürgen Diederichs, Rolf Katzenbach, Klaus J. Beckmann (Hrsg.): Handbuch für Bauingenieure. Technik - Organisation und Wirtschaftlichkeit, zweite aktualisierte Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-14449-3.
  • Konrad Zilch, Claus Jürgen Diederichs, Rolf Katzenbach, Klaus J. Beckmann (Hrsg.): Grundlagen des Bauingenieurwesens. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-41867-9.

Weblinks