Vulcan (Brașov)

Vulcan
Wolkendorf
Szászvolkány
Vulcan (Brașov) führt kein Wappen
Vulcan (Brașov) (Rumänien)
Basisdaten
Staat:Rumänien Rumänien
Historische Region:Siebenbürgen
Kreis:Brașov
Koordinaten:45° 38′ N, 25° 25′ O
Zeitzone:OEZ (UTC+2)
Höhe:606 m
Fläche:42,37 km²
Einwohner:4.567 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:108 Einwohner je km²
Postleitzahl:507270
Telefonvorwahl:(+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen:BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Vulcan, Colonia 1 Mai
Bürgermeister:Marius-Adrian Doda (PSD)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 1
loc. Vulcan, jud. Brașov, RO–507270
Website:

Vulcan (veraltet Vâlcândorf; deutsch Wolkendorf, ungarisch Szászvolkány oder Volkány) ist eine Gemeinde im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Vulcan im Kreis Brașov

Die Gemeinde Vulcan liegt im Karpatenbogen nordöstlich vom Piatra-Craiului-Gebirge (Königstein) und südlich des Măgura Codlei (Zeidner Berg). Im historischen Burzenland am Bach Vulcănița und der Kreisstraße (drum județean) DJ 112A – einer Nebenstraße zwischen Codlea (Zeiden) und Cristian (Neustadt) – liegt der Ort Vulcan 15 Kilometer westlich von der Kreishauptstadt Brașov (Kronstadt) entfernt. Der Ort liegt nahe der Trasse der geplanten Transsylvanien-Autobahn A3, die über die Karpaten nach Bukarest führen soll. Die Fertigstellung des Bauabschnittes Comarnic bis Brașov war für 2016 geplant,[3] eine Realisierbarkeit jedoch bis 2020 vorgesehen.[4]

Das eingemeindete Dorf Colonia 1 Mai befindet sich sechs Kilometer vom Gemeindezentrum entfernt.

Ein Teil des Baches Vulcănița („Neugraben“) der Hier durch den Ort fließt, ist ein Kanal der von der Bârsa (Burzen) abgezweigt wurde.[5]

Geschichte

Altes Wappen von Wolkendorf

Erste Besiedlung und Ortsgründung

Überreste eines römischen Castrums zwischen Vulcan und Râșnov (Rosenau) deuten darauf hin, dass die Gegend schon zu antiker Zeit besiedelt war. Anfang des 13. Jahrhunderts rief König Andreas II. von Ungarn Ordensritter ins Burzenland.

Mittelalter und frühe Neuzeit

Die Ordensritter mussten Siebenbürgen bald wieder verlassen, doch die deutsche Landbevölkerung blieb als ein Teil der Siebenbürger Sachsen in der Region um Kronstadt. Wolkendorf wurde 1377 erstmals urkundlich erwähnt. Durch den Einfall der Truppen von Gabriel Báthory im Jahr 1611 wurde das Dorf verwüstet.[6] Die Kirche, ursprünglich im 13. Jahrhundert gebaut, wurde 1665 wiedererrichtet.

Jüngere Geschichte und Gegenwart

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren etwa sechzig Prozent der Bevölkerung Siebenbürger Sachsen. Durch Aussiedlung nach Amerika (um 1900) und nach Deutschland (seit dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere im Jahr 1990) ist ihr Anteil bis heute deutlich gesunken.

Bis 2004 gehörte die heutige Gemeinde Holbav (Holbach) administrativ zu Vulcan.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der heutigen Gemeinde Vulcan entwickelte sich wie folgt:

VolkszählungEthnische Zusammensetzung
JahrBevölkerungRumänenUngarnDeutscheandere
18501.291464481419
19412.7811.271701.311129
19774.4553.050133987285
20024.2644.120341029
20114.5674.1222669350

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Rumänen 2011 registriert. Die höchste Anzahl der Rumäniendeutschen wurde 1941, die der Magyaren (231) 1930 und die der Roma (279) 1977 ermittelt.[7]

Im Jahre 2009 wurden noch 121 Mitglieder der evangelischen Gemeinde gezählt.[8]

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirchenburg im 13. Jahrhundert errichtet, deren Türme im 15. Jahrhundert abgetragen wurden, der Glockenturm 1793/94 aufgebaut, steht unter Denkmalschutz.[9]
  • Die ehemalige deutsche Schule, im 19. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[9]

Persönlichkeiten

  • Michael Goldschmidt (17. Jahrhundert), Stadtrichter von Kronstadt[10]
  • Martin Thiess (1881–1940), Komponist[11]

Weblinks und Quellen

Commons: Vulcan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 8. Februar 2021 (rumänisch).
  3. Dieter Drotleff: Autobahn Comarnic-Kronstadt laut Premierminister bis 2016 fertig, am 16. März 2013 in Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien.
  4. Darstellung der Nationalen Gesellschaft für Autobahnen und Nationalstraßen in Rumänien, abgerufen am 2. März 2019 (rumänisch).
  5. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  6. Gernot Nussbächer: Nur fünf (oder sechs?) sind am Leben geblieben. 400 Jahre seit Wolkendorfs Schreckenstag am 23. September 1611. In: Allgemeine deutsche Zeitung für Rumänien, 18. September 2011, ZDB-ID 1146290-5.
  7. Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  8. Dieter Drotleff: Pfarrer, Kuratoren, Seelenzahlen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung. Beilage: Karpatenrundschau, 4. März 2010, S. 3.
  9. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  10. Angaben zu Michael Goldschmidt bei kg-wolkendorf.ro, abgerufen am 8. Februar 2021.
  11. Helmut von Hochmeister: Komponist Martin Thies gewürdigt am 12. März 2005 bei siebenbuerger.de.

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Positionskarte von Rumänien
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Wolkendorf (rum.: Vulcan) im Burzenland, Kreis Kronstadt (Braşov), Siebenbürgen, Rumänien. Die rumänisch-orthodoxe Kirche.
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Das kurz vor dem Ersten Weltkrieg errichtete Wasserkraftwerk in Wolkendorf (rum.: Vulcan) im Burzenland, Kreis Kronstadt (Braşov), Siebenbürgen, Rumänien. Heute gehört das Kraftwerk "Hidrocentrala Vulcan" zum staatlichen Energiekonzern Hidroelectrica S.A.
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Evangelischer Friedhof in Wolkendorf (rum.: Vulcan) im Burzenland, Kreis Kronstadt (Braşov), Siebenbürgen, Rumänien. Im Hintergrund der Turm der evangelischen Kirche.
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Coat of arms of Brașov County, Romania.
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Wolkendorf (rum.: Vulcan) im Burzenland, Kreis Kronstadt (Braşov), Siebenbürgen, Rumänien. Das 1892 erbaute Bürgermeisteramt, mit Polizeistation und Filiale der CEC-Bank.
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The coat of arms of Vulcan
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Wolkendorf (rum.: Vulcan) im Burzenland, Kreis Kronstadt (Braşov), Siebenbürgen, Rumänien. Die ehemalige und heute leer stehende deutsche Schule.