Vorderbreitenthann

Vorderbreitenthann
Koordinaten:49° 13′ N, 10° 21′ O
Höhe: 506 m ü. NHN
Einwohner:211 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1972
Postleitzahl:91555
Vorwahl:09852

Vorderbreitenthann ist ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie

Das Dorf liegt auf den nordöstlichen Sulzachrandhöhen, einem Abschnitt der Frankenhöhe. 1 km westlich des Ortes fällt sie hinter dem Waldgebiet Im Schor ab, 1,5 km nordöstlich hinter dem Hafnerberg (505 m ü. NHN). Im Ort entspringt der Gründleinsbach, der ein linker Zufluss des Krummbachs ist, der wiederum ein linker Zufluss der Sulzach ist.

Die Staatsstraße 1066 führt zur B 25 bei Feuchtwangen (5 km südlich) bzw. nach Weinberg (2,7 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Hinterbreitenthann (0,8 km nordwestlich), nach Westheim zur Kreisstraße AN 36 (2,2 km nordöstlich) und zur Kreisstraße AN 37 (1 km südöstlich).[3]

Geschichte

Vorderbreitenthann lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahr 1732 bestand der Ort aus elf Anwesen und einem Hirtenhaus. Grundherren waren feuchtwangische Ämter (4 Anwesen, Stiftsverwalteramt Feuchtwangen: 1 Hof, Stadtvogteiamt Feuchtwangen: 1 Hof, 1 Gütlein, Vogtamt Ampfrach: 1 Gütlein), das eichstättische Vogtamt Aurach (1 Halbhof, 4 Gütlein) und die Reichsstadt Rothenburg (2 Gütlein).[4] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

Im Jahre 1806 kam Vorderbreitenthann an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Ort dem Steuerdistrikt Tauberschallbach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Vorderbreitenthann, zu der Aichamühle, Charhof, Charmühle, Glashofen, Hinterbreitenthann, Lohmühle, Oberdallersbach, Oberglasmühle, Steinbach, Tauberschallbach, Unterdallersbach, Unterglasmühle und Wolfsmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet.[7][8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 14,606 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Januar 1972 nach Feuchtwangen eingemeindet.[10]

1923 wurde in Vorderbreitenthann eine Schule errichtet, die mittlerweile aufgelöst wurde.

Eine frühere Bezeichnung des Orts lautete „Vor der Breitenthann“.[11]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 1: Kreuzstein, spätmittelalterlich; nahe der Bronnenmühle

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Vorderbreitenthann

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner491534539538548596617610636611579563558566583603593599563834823758603561
Häuser[12]93102113114115114114120122
Quelle[13][8][14][14][15][16][17][18][19][20][21][14][22][14][23][14][24][14][14][14][25][14][9][26]

Ort Vorderbreitenthann

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner8597121150163157157250212212211
Häuser[12]1823292932384055
Quelle[13][8][15][17][20][22][24][25][9][26][1]

Religion

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach Feuchtwangen gepfarrt.[8][9] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Sieben Schmerzen (Weinberg) gepfarrt.[9][27]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 327 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Feuchtwangen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Vorderbreitenthann (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  5. Johann Bernhard Fischer: Vorderbreitenton. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 193 (Digitalisat).
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Band 6, Sp. 51.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 36–37 (Digitalisat).
  8. a b c d Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 113–114 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis 1953 hatte die Gemeinde 521 Einwohner.
  9. a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 778 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
  11. Vor der Breitenthann im BayernAtlas, historische Karte von 1887.
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 98 (Digitalisat). Für die Gemeinde Vorderbreitenthann zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Aichamühle (S. 4), Charhof und -mühle (S. 16), Glashofen (S. 30), Hinterbreitenthann (S. 41), Lohmühle (S. 56), Oberdallersbach (S. 65), Steinbach (S. 88), Tauberschallbach (S. 88), Unterdallersbach (S. 94) und Wolfsmühle (S. 105).
  14. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 160 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1187–1188, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 63 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 180 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1118 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 181 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1185–1186 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 181 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1223–1224 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
  27. Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 20. März 2023.

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