Volksgarten (Linz)

Der nördliche Volksgarten bei der Goethekreuzung (2017)

Der Volksgarten ist eine Parkanlage in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz mit einer Fläche von etwa drei Hektar. Er liegt im nach ihm benannten Volksgartenviertel zwischen Hauptbahnhof und Landstraße.

Blick nach Nordwest zu der Häuserzeile an der Stelzhamerstraße (März 2012)

Geschichte

Die Geschichte des Parks begann 1828, als der Kaffeehausbetreiber Bartholomeo Festorazzi den Nordteil des heutigen Areals erwarb. Am 26. April 1829 öffnete er das umgestaltete Gelände im Rahmen eines Volksfests für die Öffentlichkeit und in Anwesenheit Kaisers Franz I. Nach dem Tod Festorazzis im Jahr 1835 wurde der Festbetrieb von seiner Witwe weitergeführt, musste aber mit Subventionen gestützt werden.[1]

Der Betrieb war so unrentabel, dass er 1852 geschlossen wurde. Das Gelände wurde veräußert und sollte einem Krankenhaus Platz bieten. 1857 wurde jedoch das Kaffeehaus renoviert und als „Städtischer Volksgartensalon“ wieder eröffnet. Die Stadt Linz kaufte das Gelände im Jahr 1858 und erweiterte es 1877 um den heutigen südlichen Teil durch Zukauf von den damaligen Staatsbahnen. Später wandelte sich das Gelände von einem Volksfest-Betrieb in einen Stadtpark (Volksgarten).[1]

Das Kaffeehaus von 1829, nach den Neubauten von 1869 und 1903 schon ein Gebäude dritter Generation, wurde 1945 durch Bomben teilweise zerstört. 1950 wurden der Blumau-Bahnhof und die Schärdinger Milchtrinkhalle errichtet.[1]

Einrichtungen

Denkmal von Franz Stelzhamer in der Nordost-Ecke des Parks

Im Osten schließt seit 2013 das Musiktheater unmittelbar an den Volksgarten an. Im Westen des Parks steht ein Kinderspielplatz zur Verfügung.[2]

Im Volksgarten befinden sich folgende Denkmäler:[1]

  • Das Jahn-Denkmal schuf Leo von Moos im Jahr 1905.[3]
  • Das Franz-Stelzhamer-Denkmal wurde 1908 von Franz Metzner geschaffen.[4]
  • Ebenfalls 1908 gestaltete Anton Hanak die Brunnenanlage „Freude am Schönen“ aus Untersberger Marmor.[5]
  • Die Bronzeplastik „Lausbub“ stammt von Max Stockenhuber und wurde 1956 beim Kinderspielplatz aufgestellt.[6]
  • Das Kneipp-Denkmal wurde 1977 vom Kneipp-Bund errichtet.[7]

Veranstaltung

Seit 1956 wird im Volksgarten im Advent ein Weihnachtsmarkt einer von vielen Linzer Christkindlmärkten veranstaltet. Auch weitere unregelmäßige Veranstaltungen finden hier statt, wie etwa seit 2007 das „Fest der Natur“.

Siehe auch

Literatur

  • Josef Sames: Der Volksgarten in Linz. In: Heimatgaue. Jahrgang 10, Linz 1930, S. 46–52.

Weblinks

Commons: Volksgarten (Linz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Hans Grohs: Der Linzer Volksgarten. In: apollo. Nachrichtenblatt der Naturkundlichen Station der Stadt Linz. Nr. 13, 1968, S. 4–7 (zobodat.at [PDF; 808 kB]).
  2. http://www.linz.gv.at/soziales/5662.asp
  3. Denkmal Friedrich Ludwig Jahn. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.
  4. Denkmal für Franz Stelzhamer. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.
  5. Brunnen „Freude am Schönen“. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.
  6. Lausbub, Bronzeplastik. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.
  7. Kneipp-Denkmal. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.

Koordinaten: 48° 17′ 42,1″ N, 14° 17′ 30,7″ O

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Der Linzer Volksgarten mit dem Brunnen Freude am Schönen. Blick über den Park zu der Häuserzeile an der Stelzhamerstraße
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Linzer Volksgarten bei der Goethekreuzung 2.jpg
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Der Linzer Volksgarten im Frühling. Blick von der Goethekreuzung.