Volksdorfer Wald

Forstweg im Volksdorfer Wald
Mellenberg 1901
Die Kleinbahn fuhr – wie hier 1907 – auch durch den Volksdorfer Wald
historischer Grenzstein Volksdorf/Meiendorf im Volksdorfer Wald von vermutlich vor 1872

Der Volksdorfer Wald ist ein im Nordosten Hamburgs gelegener, zum Stadtteil Volksdorf gehörender städtischer Erholungswald.

Geographie

Der Volksdorfer Wald ist rund 92 Hektar groß, er liegt im Stadtteil Volksdorf und grenzt im Süden an Meiendorf (Ortsteil des Stadtteils Rahlstedt). Er ist fast vollständig von Einzelhausbesiedlung umgeben. Seine dreieckige Form wird im Westen von der U-Bahn-Linie 1 mit dem U-Bahnhof Meiendorfer Weg begrenzt. Der Wald ist von vielen Wegen durchzogen. Sein östlicher Teil wird laut topographischer Karte Schießbusch genannt. Im südwestlichen Teil beginnt der bachartige Diekkampgraben, der bei der U-Bahnbrücke am Meiendorfer Weg den Wald verlässt, der übrige, größere Teil des Waldes wird von wenigen, zumeist trockenen Gräben durchzogen. Höchster Punkt ist der 63,3 Meter hohe, am östlichen Ende gelegene, Mellenberg, die Spitze einer weichseleiszeitlichen Endmoräne. Er überragt als runder Hügel das umgebende Gelände um zwölf Meter.

Geschichte

Der Volksdorfer Wald ist Rest eines größeren Waldgebietes, welches den Hamburger Walddörfern ihren Namen gegeben hat. Er gehört seit mehreren Jahrhunderten zu Hamburg und wurde seit dem 16. Jahrhundert von den so genannten Waldherren im Auftrag des Hamburger Senats verwaltet.

Flora und Fauna

Es handelt sich um einen Mischwald mit vorherrschenden Buchen. Frühere Fichtenmonokulturen werden seit den 1990er-Jahren nach schweren Sturmschäden durch nachwachsenden Laubwald weitgehend ersetzt. Der Wald ist Lebensraum von Rehen, die dort keine natürlichen Feinde besitzen.

Sonstiges

Im Wald befindet sich ein Spielplatz in wechselndem baulichen Zustand. Im Juni 2009 wurde nahe der U-Bahn-Station Meiendorfer Weg ein kommerzieller Hochseilgarten („Kletterwald Hamburg“) eröffnet. Reste eines früheren Aussichtsturmes auf dem Mellenberg sind ebenso wie die des Volksdorfer Kriegerehrenmales nicht mehr erkennbar. Gleiches gilt für einen Schießstand, der Anfang der 1940er Jahre in der westlichen Spitze des Volksdorfer Waldes bestanden hat. Erahnt werden kann der Verlauf einer elektrischen Kleinbahn, die von 1904 bis 1923 parallel zum Meiendorfer Weg den Wald kreuzte und Personen zwischen Rahlstedt und Volksdorf beförderte. Im Wald befinden sich ein Hamburger Grenzstein von 1838 sowie ein Grenzstein von vermutlich vor 1872.[1]

Literatur und Weblinks

  • 700 Jahre Volksdorf; M+K Hansa Verlag, Hamburg 1996
  • Revierförsterei Volksdorf
  • Stadtkarte von Hamburg/Stadtkarte von Hamburg auf DVD; Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Hamburg
  • Topographische Karte 1:25.000 (2326 Fuhlsbüttel/2327 Ahrensburg); Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein

Einzelnachweise

  1. [1] (PDF; 1,5 MB)Verzeichnis der erkannten Denkmäler nach § 7a Hamburgisches Denkmalschutzgesetz, S. 529 unter „Ringstraße 217“ und S. 176 unter „Meiendorfer Weg o. Nr. auf der Höhe von Nr. 70“ (Stand 20. November 2012)

Koordinaten: 53° 38′ 25″ N, 10° 9′ 55″ O

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Grenzstein Meiendorfer Weg 70 (Hamburg-Rahlstedt).ajb.jpg
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Grenzstein am Meiendorfer Weg 70 in Hamburg-Rahlstedt an der Grenze der ehemaligen Hamburg Exklave Volksdorf.

Dieses Bild zeigt ein Baudenkmal.
Es ist Teil der Denkmalliste von Hamburg, Nr. 27218.
Pincerno - Mellenberg 1901.jpg
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Hamburg: Volksdorfer Wald, Mellenberg 1901

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Hamburg - Kleinbahn 1907

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Hamburg - "Herbststimmung im Volksdorfer Wald"
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Das Wappen von Wandsbek mit Hut, Tasche und Stock des Wandsbecker Bothen in Silber auf blauem Grund. In der linken (heraldisch: vorderen) Wappenecke ist der Schild von Stormarn, ein weißer Schwan auf rotem Grund, enthalten.