Volkhard Precht

Volkhard Precht (* 19. Juni 1930 in Lauscha; † 18. Mai 2006 ebenda) war ein deutscher Kunstglasbläser, Glasgestalter und Glaskünstler.

Leben

Volkhard Precht arbeitete in den Werkstätten seines Vaters Ernst Precht und erlernte von ihm den Beruf des Glasbläsers. (Im Unterschied zum Glasmacher arbeitet der Glasbläser „vor der Lampe“, das heißt, er bearbeitet sein Glasobjekt vor dem offenen Brenner.) Er absolvierte zusätzlich ein Qualifizierungs-Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg und wurde darauf Mitglied des Verband Bildender Künstler der DDR – in der DDR eine wichtige berufliche Anerkennung. 1959 übernahm er von seinem Vater die Leitung des Familienbetriebes.

Ende der fünfziger Jahre realisierte er Kleinplastiken aus Vollglas und stieß damit an die Grenzen dessen, was mit der Lampenglas-Technik möglich ist. 1963 baute er mit Unterstützung erfahrener Glasmacher einen eigenen kleinen Schmelzofen – der erste Studioglasofen Europas. (Erwin Eisch baute seinen Studioglasofen im Jahr 1965.)

Volkhard Precht gilt deshalb als einer der Pioniere der Studioglasbewegung. Dieser Begriff war allerdings in der DDR nicht bekannt und von den ungefähr zeitgleichen Entwicklungen in den USA und Westeuropa erfuhr er erst in den 1970er Jahren.

Seine Arbeiten finden sich zahlreichen Museen weltweit.

Auszeichnungen

Publikationen

  • Friedemann Lenk, Volkhard Precht, Fritz Kämpfer: Friedemann Lenk, Holzgestaltung: Volkhard Precht, Glaskunst: Ausstellung März und April, Museum des Kunsthandwerks Leipzig, Grassimuseum, Verlag Museum des Kunsthandwerks, Leipzig 1974
  • Wolfgang Hennig, Volkhard Precht: Volkhard Precht: Glas: 13.11.1980–11.1.1981, Kunstgewerbemuseum Berlin, Verlag Kunstgewerbemuseum, Berlin 1980
  • Volkhard Precht (Hsg) Glas – Ausstellungen zum 70. Geburtstag. Glasmuseum Immenhausen und Galerie Waidspeicher, Erfurt Lauscha (2000), 107 S mit ca. 80 ganzseitigen Abb
  • Sophia Dietrich: Studioglas in der DDR – Volkhard Precht – unbemerkter Pionier des Studioglases. Magisterarbeit an der Universität Leipzig, Fakultät für Geschichte, Kunst und Orientwissenschaften, Institut für Kunstgeschichte, Leipzig 2010, ISBN 978-3-89739-781-1 (Online als PDF; 4 MB).