Volkerzen

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 41′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde:Altenkirchen-Flammersfeld
Höhe:270 m ü. NHN
Fläche:1,99 km2
Einwohner:84 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:42 Einwohner je km2
Postleitzahl:57612
Vorwahl:02681
Kfz-Kennzeichen:AK
Gemeindeschlüssel:07 1 32 110
Adresse der Verbandsverwaltung:Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen
Website:www.volkerzen.de
Ortsbürgermeister:Knut Eitelberg
Lage der Ortsgemeinde Volkerzen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Über dieses Bild

Volkerzen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.

Geographische Lage

Volkerzen liegt westlich von Eichelhardt nahe der von Altenkirchen nach Hamm führenden Bundesstraße 256.

Geschichte

Volkerzen wird erstmals 1473 in einer Urkunde des Klosters Marienstatt erwähnt. 1578 und 1580 bestand der Ort aus acht Häusern, das entspricht etwa 50 Bewohnern. 1714 versuchten die Bewohner Volkerzens zusammen mit benachbarten Ortschaften in einer Eingabe an Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach den Mahlzwang[2] in der Altenkirchener Mühle erlassen zu bekommen und eine eigene Mühle in Niedererbach zu errichten. 1718 wurde diese Genehmigung erteilt.[3]

Volkerzen gehörte zur Grafschaft Sayn und nach deren Teilung seit dem 17. Jahrhundert zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Innerhalb der Grafschaft gehörte Volkerzen zum Kirchspiel Altenkirchen, das auch eine weltliche Verwaltungseinheit darstellte und die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. 1803 wurde die Grafschaft und damit auch Volkerzen dem Fürstentum Nassau-Usingen zugesprochen (1806 Herzogtum Nassau) und kam 1815 infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 an Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Volkerzen zur Bürgermeisterei Altenkirchen im 1816 neu gebildeten gleichnamigen Kreis im Regierungsbezirk Koblenz, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. 1946 wurde die Gemeinde Teil des Landes Rheinland-Pfalz.

Kirchlich war Volkerzen der Altenkirchener Filialkirche in Hilgenroth zugeordnet. Ursprünglich gehörte das Kirchspiel Altenkirchen zum Erzbistum Köln. Durch die saynische Reformation wurden auch die Einwohner von Volkerzen zunächst 1561 der Lutherischen und 1605 der Reformierten Lehre zugeführt.[4] Noch heute gehören die Einwohner mit rund 55 % überwiegend der Evangelischen Kirche an.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Volkerzen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]

JahrEinwohner
181571
183581
1871105
1905113
1939100
1950109
JahrEinwohner
196194
197075
198767
199790
200594
202084

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Volkerzen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Wappen

Wappen von Volkerzen
Blasonierung: „Von Blau und Gold schräggeviert, oben eine goldene Sonne mit achtzehn welligen Strahlen, vorne ein aufgeschlagenes blaues Buch, hinten eine blaue siebensaitige Leier und unten drei goldene gekreuzte Ähren, aus denen beidseitig je ein goldener Pflug ragt.“
Wappenbegründung: Die Symbole des Wappens stehen für die wesentlichen Elemente des Miteinanderlebens: Die über allem Leben stehende Sonne, die Bibel als Wort Gottes, die Leier als Symbol für Musik, Gesang und Fröhlichkeit sowie die Pflüge und Getreideähren als Sinnbild für die landwirtschaftliche Prägung des Dorfes. Prospektionen nach Erz waren in den vergangenen 200 Jahren wenig erfolgreich.

Das neue Gemeindewappen wurde 1995 eingeführt und das nach einem Entwurf von 1949 geändert, damit es den heraldischen Richtlinien entspricht.

Ortsvorsteher und Ortsbürgermeister

1846–1867 Heinrich Weßler1919–1920 Wilhelm Enders1960–1973 Otto Altgeld
1867–1883 Gerhard Schmidt1920–1929 Wilhelm Becker1973–1992 Erich Krämer
1883–1888 Gottfried Schmidt1929–1946 Wilhelm Krämer1992–2004 Erhard Schäfer
1888–1919 Heinrich Flemmer1946–1960 Artur Krämerseit 2004 Knut Eitelberg

Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde Knut Eitelberg mit einem Stimmenanteil von 97,96 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]

Wirtschaft

Die nicht bebaute Gemeindefläche besteht jeweils zur Hälfte aus Wald und landwirtschaftlichem Nutzland. Der Wald wird, soweit nicht Staatswald, von einer Waldinteressentenschaft bewirtschaftet, drei landwirtschaftliche Betriebe verfügen im Schnitt über etwa 53 Hektar Agrarland (Stand 2007).[8] Die Waldflächen bieten sich auch Erholungssuchenden für Wanderungen an.

Literatur

  • Inge Schäfer: Volkerzen. Ein Westerwalddorf gestern und heute, Volkerzen 1990.
  • Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 59 (2016), S. 219–237.
  • Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
  • Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 2 Bände, Obererbach 2009, ISBN 978-3-00-027494-7 (mit zahlreichen Bezügen zu Volkerzen).

Weblinks

Commons: Volkerzen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Zum Mahlzwang und zur geschichtlichen Entwicklung der Mühlen in der Grafschaft Sayn vgl. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, S. 219–233.
  3. Vgl. Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald), Bd. II, Seite 809–812.
  4. Zur konfessionellen Entwicklung vgl. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, S. 74–80.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 61. Ergebniszeile. Abgerufen am 29. Dezember 2019.
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten

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