Volker-Johannes Trieb

Volker-Johannes Trieb

Volker-Johannes Trieb (* 1966 in Worms) ist ein deutscher Künstler.

Leben und Wirken

Volker-Johannes Trieb wuchs in Worms auf. Er ist Urenkel des Lehrers Adolf Trieb. 1983 begann er in Osnabrück eine Ausbildung zum Keramiker. 1987 bezog Trieb dort sein erstes eigenes Atelier, am alten Sutthauser Bahnhof. Es befindet sich, wie auch seine Galerie, in dessen früherer Scheune. Der angeschlossene Garten wurde von ihm als Künstlergarten gestaltet. 1995 kam ein zweites Atelier hinzu, im nahe gelegenen Georgsmarienhütte. Hier entstehen vor allem monumentale, freikünstlerische Skulpturen, auch aus Stahl und Holz.

Seit 30 Jahren akzentuiert Trieb skulptural das umliegende Dütetal, einen Landschaftsraum teils sakraler Prägung, vom Mahnmal Augustaschacht in Holzhausen/Ohrbeck über das Waldgebiet Hörner Bruch bis zum Park Marienheim des ehemaligen Guts Sutthausen.

Seit 2012 ist das Atelier Trieb Teil einer Kunst-Mikronation, die Volker-Johannes Trieb „Artokratie IKTOMIA“ nennt. Er sagt dazu: „Ein Traum-Raum, eine geistige Freistatt, eine Parallelwelt, ein Sehnsuchts-Ort. Ein artonomes Reservat. Ein Kosmos des Magischen, des Geheimnisvollen.“

2022 initiierte Trieb gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt eine Protestaktion gegen die Situation von Arbeitsmigranten in Katar im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Zusammen mit Fans, Mitarbeitern und Gremienmitgliedern des VfL Osnabrück befüllte er 6500 fußballförmige Sandsäcke mit dem Aufdruck „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande.“ – ein Zitat der Widerstandskämpferin Truus Oversteegen.[1][2] Am 1. April 2022, dem Tag der Auslosung der WM-Gruppen, wurden die Säcke vor der FIFA-Zentrale in Zürich abgekippt.[3] Am 20. November 2022, dem Tag des WM-Eröffnungsspiels, drapierten Trieb und freiwillige Helfer die Säcke und 20.000 Grablichter im Stadion am Schloss Strünkede in Herne und hielten eine symbolische Trauerfeier für die verstorbenen Arbeiter ab.[4]

Werke

Landschaft, Behaustheit und Geschichte, insbesondere der Frieden, sind Triebs zentrale Themen.

Ausstellungen

  • 2020: White Root, Rathaus, Osnabrück (vorher: Brandenburger Tor, Berlin)[5]
  • 2016: Lebt der Mensch vom Brot allein?, EDEKA-Lebensmittelmarkt Kutsche, Osnabrück-Voxtrup
  • 2014: Das ganze im Fragment, Atelier Trieb, Sutthauser Bahnhof, Osnabrück
  • 2011: Ein Stück Himmel, Marienkirche, Osnabrück
  • 2010: Damit nichts mehr bleibt, Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück
  • 2010: Jeder Trank ein Traum, Atelier Trieb, Sutthauser Bahnhof, Osnabrück
  • 2003: Benennungen, Gut Sutthausen, Osnabrück

Zitate

„Als Künstler oder kreativer Mensch stolpert man von einer Pubertät in die nächste.“ Volker-Johannes Trieb

Publikationen

  • 1914/1918 Damals nicht, jetzt nicht, niemals / not then, not now, not ever, Berlin, (Hrsg.) Art & Culture International, 2018
  • Ein Stück Himmel, Osnabrück, (Hrsg.) Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Marien / Volker-Johannes Trieb, 2011
  • Memory Lane – Ruth und Dan Shomroni / Damit nichts mehr bleibt – Volker-Johannes Trieb, Holzhausen/Ohrbeck, (Hrsg.) Gedenkstätte Augustaschacht, 2010
  • Feldzeichen zu Friedenszeichen, Kalkriese, (Hrsg.) VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land GmbH – Museum und Park Kalkriese, Dr. Joseph Rottmann, 2009

Weblinks

Commons: Volker-Johannes Trieb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sebastian Rüther: „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande.“ In: vfl.de. 1. April 2022, abgerufen am 20. November 2022.
  2. Website der Aktion Weltgewissen Katar, abgerufen am 20. November 2022.
  3. WM in Katar: Osnabrücker Künstler protestiert vor FIFA-Zentrale. In: ndr.de. 1. April 2022, abgerufen am 20. November 2022.
  4. Protestaktion in Herne gegen „Fleck der Schande“. In: RP Online. 20. November 2022, abgerufen am 20. November 2022.
  5. WHITE ROOT. NOT THEN, NOT NOW, NOT EVER!. atelier-trieb.de. 8. Mai 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020


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de:Volker-Johannes Trieb: "Erneuerung der Erinnerung" in de:Osnabrück, Buchenstamm, Stahl geschweißt und geschraubt, 2003
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de:Volker-Johannes Trieb: Osnabrücker Friedensreiter, 1998, de:Osnabrück
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Volker-Johannes Trieb (*1966): Koexistenz in Osnabrück, geschweißtes Eisen, 1998, 1. Preis des Skulpurentestivals arte regionale III
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Mahnmal von Volker-Johannes Trieb am Augustaschacht Ohrbeck. Das AZ steht für "Arbeitszucht". Im Hintergrund das Pumpenhaus des Augustaschachtes
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Temporäre Ausstellung des Baumstumpfs mit Wurzeln einer 200-jährigen Eiche, die im November 2019 auf den Seelower Höhen, dem Schauplatz der letzten Kämpfe im Zweiten Weltkrieg geborgen worden war. Er wurde von dem Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb mit weißer Farbe besprayt und zunächst im Mai 2020 vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgestellt. Unmittelbar nach der Eröffnung der Ausstellung in Osnabrück am 25. September 2020 wurde im Rathaus Osnabrück des 50. Todestags des gebürtigen Osnabrückers Erich Maria Remarque gedacht.