Voigtholz-Ahlemissen

Voigtholz-Ahlemissen
Gemeinde Edemissen
Koordinaten: 52° 23′ 30″ N, 10° 19′ 17″ O
Höhe:ca. 69 m ü. NHN
Einwohner:167 (1. Jul. 2015)
Eingemeindung:1. März 1974
Postleitzahl:31234
Vorwahl:05176
Voigtholz-Ahlemissen (Niedersachsen)

Lage von Voigtholz-Ahlemissen in Niedersachsen

Der Malerhof

Voigtholz-Ahlemissen ist eine Ortschaft in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen.

Geographie

Der Doppelort Voigtholz-Ahlemissen liegt nördlich der Kreisstadt Peine zwischen den beiden Oberzentren Hannover und Braunschweig, abseits der Hauptdurchgangsstraßen am Rande der Südheide. Durch den Ort führt keine Durchgangsstraße.

Geschichte

Der Ort Ahlemissen wurde erstmals urkundlich im Jahre 1340 erwähnt und Voigtholz erst viel später im Jahre 1564. Die Ortsbezeichnung Voigtholz-Ahlemissen als Doppelnamen erscheint erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine genaue Kenntnis darüber, warum die beiden Einzelorte in der Folgezeit stets als Doppelort genannt werden, besteht nicht. Auch warum der jüngere Ortsteil vor dem älteren genannt wird ist nicht bekannt. Von 1532 bis 1885 gehörte der Ort zur Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen. Im Jahr 1885 wurde er in den Landkreis Peine eingegliedert.

1965 erfolgte der Zusammenschluss der selbständigen Gemeinden Edemissen, Alvesse, Blumenhagen, Mödesse, Voigtholz-Ahlemissen und seit 1971 auch Oedesse zur Samtgemeinde Edemissen. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es am 1. März 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht selbständigen Gemeinden.[1]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1821105
1848120
1. Dezember 1871 ¹117
1. Dezember 1885 ¹127
1. Dezember 1905 ¹140
16. Juni 1925 ¹139
16. Juni 1933 ¹137
17. Mai 1939 ¹143
31. Dezember 1945-
29. Oktober 1946 ¹285
JahrEinwohner
13. September 1950 ¹269
6. Juni 1961 ¹157
1. März 1964161
27. Mai 1970 ¹157

¹ Volkszählungsergebnis

Religion

Die protestantische Glaubensrichtung festigte sich schon im frühen 16. Jahrhundert. Die Ortschaft Voigtholz-Ahlemissen gehört zum Kirchspiel der Martin-Luther-Kirchengemeinde Edemissen im Kirchenkreis Peine. Die private Malerhof-Kapelle ist eine von den fünf Kapellen im Kirchspiel Edemissen. Erst später erhielt sie den Namen „Lukas-Kapelle“.[2]

Politik

Die Ortsteile Alvesse, Rietze und Voigtholz-Ahlemissen bilden einen gemeinsamen Ortsrat.

Ortsbürgermeister ist Günther Krille (CDU)

Wappen

Wappen Voigtholz-Ahlemissen.jpg

Im gold-blau geteilten Wappen schreitet oben der rot bewehrte blaue Lüneburgische Löwe als Erinnerung an die frühere Welfenherrschaft. Zwei silberne Wagenräder auf grünem Hügel rollen durch das untere, blaue Feld des geteilten Schildes als Symbol der landwirtschaftlichen Prägung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Eine Besonderheit in der Region ist die „Malerhof-Kapelle“. Der Kunstmaler Hans Nowak (1922–1996) erbaute sie im Jahre 1979 für einen Freund, der einen besonderen Ort für seine Trauung suchte. Diese Kapelle ist heute eine private Kapelle, in der sich auch eine großformatige Kopie des WandgemäldesDas Abendmahl“ von Leonardo da Vinci befindet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

Neben Kindergärten sind heute in Edemissen Grundschule (in drei Ortsteilen auch Verlässliche Grundschulen), Hauptschule und Realschule eingerichtet. Weiterführende Schulen wie Gymnasium und Berufsbildende Schule befinden sich in der Kreisstadt Peine.

Verkehr

Es besteht eine Busverbindung des öffentlichen Nahverkehrs nach Edemissen und Peine. Anschlüsse an die Bundesautobahn 2 bilden die Anschlussstellen Peine, Watenbüttel-Braunschweig und Hämelerwald. Die nächstgelegenen Personenbahnhöfe befinden sich in Peine, Dedenhausen und Hämelerwald.

Persönlichkeiten

Hans Nowak

Der Kunstmaler Hans Nowak (* 15. Mai 1922 in Halle (Saale), † 15. Juli 1996 in Voigtholz-Ahlemissen) kam Anfang der 1960er Jahre in den Peiner Raum. Er lebte zunächst im Dorf Mödesse und siedelte 1962 nach Voigtholz. Hier ließ Nowak auf dem „Upmann’schen Hof“ eine Scheune ausbauen und nutzte den Kuhstall als Galerie.

Kaum dort eingerichtet und eingelebt bereitete Nowak einen Coup, eine „Eulenspiegelei“, in der Kunstgeschichte vor. Ein von ihm im Jahre 1968, im Stil des französischen Impressionisten Claude Monet (1840–1926) gemaltes Gemälde, wurde von Kunstexperten für echt befunden und dem französischen Künstler zugeschrieben. Diese Kunstgeschichte ging um die ganze Welt und machte Nowak über Nacht weltbekannt. Eines hatte er aber nicht geschafft – die alte wiederentdeckte und von ihm verfeinerte Maltechnik wurde von den „Kunstexperten“ ignoriert.

Literatur

  • Verein der Heimatgeschichte Edemissen e. V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-202-5
  • Jürgen Dieckhoff: Edemissen – Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999
  • Jürgen Dieckhoff & Wolfgang Glandt: Vom Maler Hans Nowak ein Bild sich zu machen, Druckhaus Schlaeger Peine 1993

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 217.
  2. Die Kapellengemeinde Voigtholz. Website des Kirchenkreis Peine.

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Wappen Voigtholz-Ahlemissen.jpg
Wappen der Ortschaft Voigtholz-Ahlemissen in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen
Voigtholz-Ahlemissen.JPG
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Voigtholz-Ahlemissen: Der Malerhof des Kunstmalers Hans Nowak
Wappen von Edemissen.png
Wappen der Gemeinde Edemissen, Landkreis Peine, Niedersachsen.
Blasonierung
„In Blau eine goldene Linde mit vierzehn Blätern über einem goldenenn Schildfuß, belegt mit einem schreitenden blauen rot bewehrten Löwen.“[1]
Der Rat der Gemeinde Edemissen beschloss das von Wilhelm Krieg entworfene vorstehend beschriebene Wappen am 27. November 1974. Der Regierungspräsident in Hildesheim genehmigte es am 2. April 1975.