Vogtsmühle (Iphofen)
Vogtsmühle Stadt Iphofen | |
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Koordinaten: | 49° 41′ N, 10° 16′ O |
Höhe: | 249 m |
Einwohner: | 6 (1987)[1] |
Eingemeindet nach: | Iphofen |
Postleitzahl: | 97346 |
Vorwahl: | 09323 |
Lage der Vogtsmühle (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet | |
Die Vogtsmühle (auch Äbtissinnenmühle, Lorenzmühle, Breitmühle) ist eine Einöde auf der Gemarkung der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Geographische Lage
Die Vogtsmühle steht im Südwesten des Iphöfer Gemeindegebietes am Breitbach. Hier mündet der Moorseebach vom Steigerwald kommend in den Breitbach. Weiter im Norden befindet sich Iphofen, im Osten beginnt das Gemeindegebiet von Markt Einersheim. Der Einersheimer Ortsteil Steinmühle liegt der Vogtsmühle am nächsten. Südöstlich liegt Mönchsondheim, ebenfalls ein Iphöfer Ortsteil. Weiter flussabwärts im Westen steht die Domherrnmühle.
Geschichte
Die vielen Namen der Mühle gehen auf die ehemaligen Besitzer der Anlage zurück. Das PräfixVogts- verweist also wahrscheinlich auf einen Müller. Zeitweise benannte man das Anwesen auch nach der Lage am Fluss Breitmühle. Erstmals erwähnt wurde die Mühle bereits im Jahr 1471. Damals verkaufte das Benediktinerinnenkloster Kitzingen eine Korngült „uff der mülen an der preyt die Eptissin müle gnant“ an das Augustinerchorherrenstift Birklingen. Die Mühle selbst blieb bei den Benediktinerinnen.
Im Jahr 1490 konnte Andreas von Heßberg aus Fröhstockheim „seine Mühle an der Brayt“ nur mit Einverständnis der Kitzinger Nonnen an Johannes Tucher aus Iphofen veräußern. Im gleichen Jahr erwarb Hans Haug, der ebenfalls aus Iphofen stammte, die Mühle. Gegen 1499 tauchte die Anlage neuerlich in den Quellen des Kitzinger Klosters auf. Nach jeder Äbtissinnenwahl empfing der Müller von der neuen Herrin zwei Gulden auf die „Ebtissin muln“.
Im Jahr 1506 gab das Birklinger Kloster die Korngült wieder an Kitzingen zurück. Die Nonnen gaben die Abgaben der Mühle an das Hochstift Würzburg weiter. 1578 wurde erstmals die „Lorentzen Mühl“ erwähnt, noch 1608 ist der Müller Lorenz Busch nachgewiesen. Wahrscheinlich kam die Anlage noch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts an seinen Sohn. Noch 1633 saß „Hannß Busch uf der Lorenz Mühlen“. Im Jahr 1684 war die Mühlenanlage eingefallen. In diesem Jahr war Caspar Busch aus Mönchsondheim Müller.[2]
Mit dem 18. Jahrhundert tauchte erstmals der Name Vogtsmühle in den Quellen auf. Es ist also davon auszugehen, dass in der Zwischenzeit ein Müller Vogt in der Mühle saß. Wahrscheinlich handelte es sich um den seit 1771 dort begüterten Beamten Johann Georg Endres. Im 19. Jahrhundert kam sie zur Stadt Iphofen. Ab dem Jahr 1864 bezog die Familie Dürr das Anwesen und betrieb die vier Mahlgänge der Mühle. Der Betrieb wurde erst im Jahr 1969 eingestellt. 1986 errichtete man die heutigen Gebäude.[3]
Siehe auch
Literatur
- Fritz Ortner: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. Markt Einersheim 1986.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Mittelfranken Bd. 3). München 1967. Ortsnamenteil.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 364 (Digitalisat).
- ↑ Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 208.
- ↑ Ortner, Fritz: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. S. 67.
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Die Geschichte der Mühle ist wesentlich älter, als die heutigen Gebäuden erahnen lassen. Während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war sie dem Vogt von Iphofen zugeordnet, bei dem es sich um den Würzburger Fürstbischof handelte. Im 19. Jahrhundert kam sie zur Stadt Iphofen selbst.
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Karte: Lage des Ortsteils Vogtsmühle in Iphofen, Legende: schwarz- Gemeinde Iphofen, blau- Fluss Main, Seen, rot- besiedelte Fläche