Vogtlandschanzen
Vogtlandschanzen | |||||||||
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Standort | |||||||||
Koordinaten | 50° 24′ 54″ N, 12° 28′ 26″ O | ||||||||
Stadt | Mühlleithen bei Klingenthal | ||||||||
Land | Deutschland | ||||||||
Verein | VSC Klingenthal | ||||||||
Baujahr | 1933 | ||||||||
Umgebaut | 1960, 1972, 1996, 2012 | ||||||||
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Weitere Schanzen | |||||||||
Die Vogtlandschanzen sind zwei Skisprungschanzen in Mühlleithen bei Klingenthal in Sachsen. Sie bestehen aus einer mittleren Schanze, HS 65 und einer Normalschanze, HS 85. Sie sind mit Matten belegt. Die Schanzen sind die dienstältesten in Sachsen und gehören zu den schneesichersten in ganz Deutschland.[1]
Geschichte
Der Vereinsvorsitzende Hans Seubert konnte am 23. August 1932 den Baubeginn bekannt geben, nachdem der Pachtvertrag mit der Forstverwaltung genehmigt worden war. Die neue große Vogtlandschanze wurde von Karl Luther aus Garmisch-Partenkirchen entworfen. Die Erdarbeiten wurden mit 7 Mitgliedern vom WSV Mühlleithen am 12. September begonnen. Für das Projekt mussten rund 2000 Kubikmeter Erdreich und etwa 500 Kubikmeter Felsgestein abgetragen werden. Die Einweihung der neuen Schanze fand am 15. Januar 1933 statt, Hans Leonhardt war der erste, der von der neuen Schanze gesprungen ist.
In den folgenden Jahren wurden traditionell Neujahrsspringen eingeführt, 1938 ging das erste Nachtspringen über die Bühne. Ein Jahr später wurde eine 3-Schanzen-Tournee zusammen mit Johanngeorgenstadt und Oberwiesenthal gestartet. In den 50er Jahren kamen bis zu 28.000 Zuschauer an die Schanze. 1957 wurde die große Vogtlandschanze mit Matten belegt. Drei Jahre später hat man die Schanze umgebaut, und aus Holz wurde eine kleine K-50-Schanze gebaut.
In der Saison 1971/72 wurde die Schanze rekonstruiert und der alte Anlaufturm durch einen neuen aus Stahl ersetzt. Im Jahr 1981 bekam sie eine Keramik-Anlaufspur. Im Mai 1995 sollte die große Vogtlandschanze zur K 80 umgebaut werden, aber das erfolgte erst zwischen April und Dezember 1996. Die neue K-80-Schanze wurde dann am 4. Januar 1997 mit einem B-Weltcup der Nordischen Kombination eröffnet, und bis 2007 wurde hier jährlich ein B-Weltcup ausgetragen.
Anfang Juli 2003 wurde der Anlaufturm der Nachwuchsschanze abgerissen und innerhalb von sechs Wochen ganz neu errichtet.[2] Der neue Anlaufturm der Schanze entstand 2005/06 im Auftrag der Kreisverwaltung nach Entwurf der Londoner Architekten m2r architecture komplett neu. Die Ausführung erfolgte durch die Firma Stahlbau Schädlich aus Bayern.[3] Sie erhielt von der FIS die Zulassung als Weltcupschanze. Das gesamte Bauwerk besteht aus 350 t Stahl,
Außerdem wurden auf den Schanzen die FIS-Ladies-Tournee bzw. der Continental Cup der Damen, der Alpencup der Nordischen Kombination und der Deutschlandpokal in der Nordischen Kombination ausgetragen. 2010 fanden zum zweiten Mal in Mühlleithen die Deutschen Jugendmeisterschaften in der Nordischen Kombination und im Skispringen statt. 2012 wurde der Aufsprunghang der mittleren und großen Schanze von Sommer bis Herbst erneuert. Im Mai 2013 wurden auf beiden Schanzen neue Matten verlegt. Wegen Schäden durch das Hochwasser Anfang Juni 2013 mussten die neu verlegten Matten wieder entfernt werden. Ab Juli 2013 musste auch der Kampfrichterturm gesperrt werden. Der Aufsprunghang beider Schanzen konnte aber bald wieder vollständig hergestellt werden. Die HS-65-Schanze wird zum Training und zu Wettkämpfen genutzt.
Für den Vogtländischen Skiclub Klingenthal e. V. (VSC) wurde der Anlaufturm der HS-85-Schanze samt Hangprofilierung Mitte der 2010er Jahre umfangreich saniert bzw. umgebaut: Errichtung eines Liftes sowie Neuverlegung eines patentierten Ganzjahres-Anlaufspursystems.[4]
Um in Klingenthal weiterhin erfolgreich Nachwuchsförderung betreiben zu können, wurde im September 2020 bekannt, dass insgesamt 925.000 Euro in vier neue Schanzen an der Vogtlandschanze investiert werden sollen. Diese sollen die Größen K8, K15, K25 und K40 haben.[5]
Internationale Wettbewerbe
Genannt werden alle von der FIS organisierten Sprungwettbewerbe.[6]
Datum | Kategorie | Schanze | 1. Platz | 2. Platz | 3. Platz |
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20. August 2003 | FIS Ladies Tournee | HS85 | Anette Sagen | Kristin Schmidt | Magdalena Kubli |
10. August 2004 | FIS Ladies Tournee | HS85 | Lindsey Van | Eva Ganster | Anette Sagen |
9. August 2005 | Continental Cup | HS85 | Katie Willis | Anette Sagen | Jessica Jerome |
6. August 2006 | Continental Cup | HS85 | Anette Sagen | Juliane Seyfarth | Jessica Jerome |
9. August 2015 | Alpencup | HS65 | Agnes Reisch | Zdeňka Pešatová | Julia Huber |
10. August 2015 | Alpencup | HS65 | Agnes Reisch | Zdeňka Pešatová | Sophia Görlich |
7. August 2016 | Alpencup | HS65 | Virág Vörös | Selina Freitag | Timna Moser |
8. August 2016 | Alpencup | HS65 | Virág Vörös | Selina Freitag | Jana Mrákotová |
6. August 2017 | Alpencup | HS85 | Julia Mühlbacher | Josephin Laue | Lisa Eder |
7. August 2017 | Alpencup | HS85 | Alexandra Seifert | Jenny Nowak | Lisa Hirner |
5. August 2018 | Alpencup | HS85 | Lisa Hirner | Jenny Nowak | Alexandra Seifert |
6. August 2018 | Alpencup | HS85 | Josephin Laue | Michelle Göbel | Alina Ihle |
4. August 2019 | Alpencup | HS85 | Nika Prevc | Daniela Dejori | Sigrun Kleinrath |
5. August 2019 | Alpencup | HS85 | Jenny Nowak | Sigrun Kleinrath | Silva Verbič |
Weblinks
- Vogtlandschanzen auf Skisprungschanzen.com
- Geschichte der Vogtlandschanzen
Einzelnachweise
- ↑ Erste Sprünge auf der Vogtlandschanze
- ↑ Die wichtigsten Umbauten in der 80-jährigen Geschichte der Vogtlandschanze
- ↑ Skisprungschanze, Klingenthal, abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ Schanzenbau mit Hinweis auf das Spursystem »Schunk CombiLine«, schunk-bauprojekt.de; abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ Christine Runkel: Neue Schanzen für den Nachwuchs in Klingenthal. In: skispringen-news.de. 19. September 2020, abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ Ergebnisse Klingenthal (ACHTUNG: enthält auch die Ergebnisse der Vogtland Arena!), abgerufen am 13. Juli 2019
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Positionskarte von Deutschland
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Autor/Urheber: Arno Langer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Vogtlandschanze des WSV-Mühlleiten im Winter der Eröffnung 1933