Vogelsangbachtal

Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Der Rinderbach in Heiligenhaus (März 2015)

Der Rinderbach in Heiligenhaus (März 2015)

LageHeiligenhaus, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche159 ha
KennungME-022
WDPA-ID166083
Geographische Lage51° 20′ N, 6° 58′ O
Vogelsangbachtal (Nordrhein-Westfalen)
Vogelsangbachtal (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhevon 60 m bis 160 m (ø 100 m)
Einrichtungsdatum1990
RahmenplanLandschaftsplan 2012
VerwaltungUntere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann

Das Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal liegt auf dem Gebiet der Stadt Heiligenhaus im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen.

Lage

Das aus sechs Teilflächen bestehende etwa 159 ha große Gebiet, das im Jahr 1990 unter der Schlüsselnummer ME-022 unter Naturschutz gestellt wurde, erstreckt sich nördlich und nordwestlich der Kernstadt Heiligenhaus entlang des Rinderbaches. Nördlich des Gebietes verläuft die Kreisstraße K 4, westlich die Landesstraße L 156 und südlich die B 227. Nordwestlich erstreckt sich das etwa 199 ha große Naturschutzgebiet Wälder bei Hugenpoet und Landsberg.[1]

Beschreibung

„Im Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal kommen insgesamt 342 höhere Pflanzenarten vor, davon 19 Arten der Roten Liste NRW. Zu nennen sind hier u. a. die vom Aussterben bedrohte Feldulme, die gefährdeten Arten Hirschzunge, Grüne Nieswurz, Zierliches Tausendgüldenkraut, Gemeiner Frauenmantel, Riesen-Schachtelhalm und Spreizendes Wassergreiskraut sowie die auf der Vorwarnliste aufgeführten Arten Hohe Schlüsselblume, Moorlabkraut und Sumpf-Dotterblume. Floristisch erwähnenswert ist die hohe Artenzahl typischer Pflanzenarten der Bachauen, Feuchtwiesen und Auenwälder sowie einiger Arten trocken-magerer Standorte.

Zoologisch weist das Gebiet eine hohe Bedeutung für Amphibien und Reptilien auf, die im Gebiet mit insgesamt 10 Arten vertreten sind, u. a. mit der nach der Roten Liste NRW stark gefährdeten Ringelnatter, den in NRW gefährdeten und im Naturraum stark gefährdeten Kammmolch (Anhang 2 und 4 der FFH-Richtlinie) und dem Feuersalamander.

Die hohe avifaunistische Bedeutung des Gebietes wird dokumentiert durch den Nachweis von 8 Brutvögeln der Roten Liste NRW (u. a. Eisvogel, Kleinspecht, Steinkauz und Dorngrasmücke), dem Brutverdacht des auf der Vorwarnliste aufgeführten Gelbspötters sowie dem Vorkommen von 2 Nahrungsgästen der Roten Liste. Die im Gebiet nachgewiesene Wasseramsel ist von Naturschutzmaßnahmen abhängig. Zudem weist das Gebiet eine hohe Bedeutung für Insekten auf. So kommen hier die Tagfalter mit 25 Arten, darunter 3 Arten der Vorwarnliste und die Libellen mit 15 Arten, u. a. mit der Gefleckten Heidelibelle (Vorwarnliste) vor. Die Heuschrecken sind mit 9 Arten vertreten, wobei das Vorkommen des stark gefährdeten Sumpfgrashüpfers hervorzuheben ist. Daneben wurden im Gebiet mehrere gefährdete Fledermausarten nachgewiesen.“

Landschaftsplan des Kreises Mettmann (2012)[2][3]

Schutzziele

  • Erhaltung und Entwicklung eines teilweise gut ausgebildeten, strukturreichen Talkomplexes mit gefährdeten Biotoptypen und Pflanzengesellschaften sowie gefährdeten Tier- und Pflanzenarten,
  • Erhaltung und ökologische Optimierung einer strukturreichen Bachaue,
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Fließgewässerabschnittes mit Auwaldresten; Erhaltung und Optimierung eines Hangbuchenwaldes mit Altholz und
  • Erhaltung eines naturnahen, strukturreichen Auenbereiches mit artenreicher Feuchtvegetation.[4]

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karte Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal auf openstreetmap.org.
  2. [1] Landschaftsplan des Kreises Mettmann (2012): B 2.2-10 NSG Vogelsangbachtal, S. 173–177
  3. [2]| Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, lanuk.nrw.de.
  4. Naturschutzgebiet „Vogelsangbachtal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen

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