Vogelfibel

Zwei prunkvolle Vogelfibeln mit Almandinzellwerk aus Saint-Denis

Der Begriff Vogelfibel (Herkunft von lateinisch fibula ‚Nadel‘) bezeichnet eine Variante der Kleinfibeln der Merowinger- und Völkerwanderungszeit in Europa.

Es handelt sich dabei um aus Bronze, Silber oder ganz selten auch Gold gegossene, vogelförmige Gewand­nadeln. Diese dienten als Verschluss der Oberbekleidung, wie erhaltene Textilreste an archäologischen Funden zeigen.

Drei einfache Vogelfibeln aus Rheinland-Pfalz
vergoldete Vogelfibel mit Almandinauge als Kleiderverschluss (Replik)

Vogelfibeln bestehen aus einer Platte in Form eines Vogels, unter der eine Nadel mit Spirale und ein Nadelhalter den Verschluss ähnlich wie bei einer Brosche oder Sicherheitsnadel bilden.

Die Vogelgestalt der Fibel fand eine regional und zeitlich stark wechselnde Ausgestaltung, so waren zum Beispiel im Thüringerreich kerbschnittverzierte Vogelfibeln besonders verbreitet (siehe Bild). Die gesamte Oberfläche oder nur das Auge des Vogels konnten mit Almandinen besetzt sein.

Literatur

  • Heinrich Beck (Hrsg.): Fibel und Fibeltracht.Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Berlin 2000 ISBN 3-11-016858-8
  • Ernst-Günter Strauß: Studien zur Fibeltracht der Merowingerzeit. Dr. Rudolf Habelt, Bonn 1992 ISBN 3-7749-2590-9

Weblink

Commons: Fibeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Fibules Sarcophages de la nécropole de Saint-Denis.jpg
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Parie de fibules à décor cloisonné en forme de rapace

Or, grenat et pâte de verre. Provenance : nécropole de Saint-Denis datés de la fin du Ve siècle ou du début du VIe siècle

Collections du Musée d'Archéologie Nationale
Vogelfibel.jpg
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Replik einer vergoldeten Vogelfibel mit Almandinauge, Aupitz Grab 4, Kreis Hohenmölsen, um 530 n.Chr.
Fibule a forma d'uccello, da rheinland-pfalz, alto medioevo.JPG
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Fibule a forma d'uccello, da rheinland-pfalz, alto medioevo