KS Kielce

KS Kielce
Voller Name Klub Sportowy Iskra Kielce Spółka Akcyjna
Spitzname(n)Iskra
Gegründet1965
Vereinsfarbengelb / weiß / blau
HalleHala Legionów, Kielce
Plätze4200
PräsidentMagdalena Szczukiewicz
TrainerSpanienSpanien Talant Dujshebaev
LigaSuperliga
2022/23
Rang1. Platz
Nat. Pokal2. Platz
InternationalChampions League: 2. Platz
Websitekielcehandball.pl
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
InternationalGewinner Champions League 2015/16

Der Klub Sportowy Iskra Kielce ist ein polnischer Handballverein aus Kielce, der in der Superliga, der höchsten polnischen Liga, spielt. Seit dem 8. September 2023 trägt die erste Mannschaft den Namen Industria Kielce nach dem polnischen Hauptsponsoren und Eigentümer, einer polnischen Industriegruppe.

Geschichte

Der Club wurde 1965 gegründet. Der erste Aufstieg in die höchste polnische Spielklasse, die Ekstraklasa, gelang 1975 unter dem Namen „MKS Korona“. In Ermangelung einer eigenen Halle spielte man in Mielec. Der fehlende Heimvorteil war mitausschlaggebend für den Abstieg ein Jahr später.

Zwischen 1978 und 1983 spielte der Verein fünf Jahre in der Ekstraklasa und konnte als größten Erfolg den dritten Platz in der Saison 1979/80 verbuchen. Nach einem einjährigen Intermezzo in der 2. Liga gelang 1984 der sofortige Wiederaufstieg. Seither spielt der Verein ununterbrochen in der höchsten Spielklasse. 1985 gewann Kielce erstmals den polnischen Pokal, was den bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte bedeutete.

1991 kam es zur Spaltung des bestehenden Vereins in Korona Kielce (Fußball) und Iskra Kielce (Handball). Am 1. Mai 1993, zwei Spieltage vor Saisonende, holte sich Kielce vor Wisła Płock und Warschau erstmals die polnische Meisterschaft. Ein Jahr später ging der Titel erneut nach Kielce, dem 1996 ein weiterer folgte. Die Saison 1996/97 beendete man auf dem dritten Platz, mit dem man sich für den EHF-Pokal qualifizierte. Dort sorgte man in der Saison 1997/98 für eine Überraschung, als man im Viertelfinale den THW Kiel in eigener Halle mit 28:27 bezwang. Das Rückspiel allerdings entschieden die Kieler mit 31:26 für sich und holten sich in der Folge den EHF-Pokal. 1998 und 1999 folgen die Meistertitel vier und fünf, ehe man sich 2000 zum zweiten Mal den polnischen Pokal sicherte. Einen Rückschlag brachte die Saison 2001/02 mit Platz fünf, wodurch man sich international nur für den unbedeutenden Challenge Cup qualifizierte.

Bertus Servaas,
Präsident von 2002 bis 2023
Kiełek – Maskottchen des KS Kielce

2002 erfolgte die Übernahme des Clubs durch den niederländischen Unternehmer Bertus Servaas, Eigentümer der VIVE Textile Recycling. Fortan führte der Verein den Zusatz „Vive“ im Vereinsnamen. 2002/03 gelang das erste Double der Vereinsgeschichte, der Gewinn der Meisterschaft und des Pokals. Seit Bertus Servaas den Verein übernommen hat, versucht man durch Verpflichtungen polnischer und ausländischer Spitzenspieler Anschluss an die europäischen Spitzenklubs zu finden. Ab 2008 wurde die Mannschaft von Bogdan Wenta trainiert. Wenta war bis April 2012 gleichzeitig Trainer der polnischen Nationalmannschaft, die 2007 Vizeweltmeister und 2009 WM-Dritter wurde. 2009 wurden die beiden bis dahin in der deutschen Handball-Bundesliga tätigen Mariusz Jurasik (Rhein-Neckar Löwen) und Rastko Stojković (HSG Nordhorn-Lingen) verpflichtet, mit denen man beim Qualifikationsturnier vom 4. bis 6. September 2009 in eigener Halle den Sprung in die Champions League schaffte, wo man im Achtelfinale gegen den HSV Hamburg ausschied. Auch in den beiden Folgejahren gelang der Sprung unter die letzten Acht nicht. In der Champions-League-Saison 2012/13 scheiterte der Verein erst im Halbfinale am FC Barcelona, setzte sich dann aber im Spiel um Platz 3 mit 31:30 gegen den deutschen Meister THW Kiel durch. Im Januar 2014 wurde Talant Dujshebaev, der zuletzt nach der Insolvenz von BM Atlético de Madrid vereinslos war, Nachfolger von Wenta, der ins Management des Vereins wechselte.[1] Unter seiner Führung gelang 2016 der Sieg in der Champions League nach einem 9-Tore-Rückstand im Finale gegen Veszprém KC nach Siebenmeterwerfen. In der Saison 2021/22 erreichte Kielce erneut das Finale der Champions League, das gegen den FC Barcelona nach Siebenmeterwerfen verloren ging.

Zum Ende der Saison 2021/22 schied Vive nach zwanzig Jahren als Namenssponsor aus und die polnische Industriegruppe Industria sicherte sich neben der Brauerei Łomża die Rechte für drei Jahre.[2] Zum 31. Dezember 2022 schied auch Łomża als Hauptsponsor aus.[3] Im Januar 2023 gab der Klub bekannt, die Teilnahme an nationalen und europäischen Wettbewerben bis zum Ende der Saison 2022/2023 fortzuführen; über die Teilnahme und das Niveau der Mannschaft in der Saison 2023/24 wird bis Ende März 2023 entschieden.[4] Wegen der bekannten Finanzlage hatte es bereits Offerten anderer europäischer Klubs für Spieler und den Trainer gegeben, Linkshänder Nedim Remili wechselte im Februar 2023 zu KC Veszprém. Am 19. April 2023 präsentierte der Verein die Barlinek-Gruppe als neuen Co-Hauptsponsoren.[5] Zur Beginn der Saison 2023/24 sicherte sich Industria 100 % der Anteile am Verein, gleichzeitig schied Barlinek als Namenssponsor aus.[6]

Zwischen dem 22. Mai 2011 und dem 20. Dezember 2023 gelangen der Mannschaft in der polnischen Liga 189 Heimsiege in Folge. Beide Niederlagen (30:32, 28:29) kassierte Kielce gegen Wisła Płock.[7]

Namen

  • 1965–1973 Iskra Kielce
  • 1973–1991 Korona Kielce
  • 1991–1994 Iskra Kielce
  • 1994–1996 Iskra/Ceresit Kielce
  • 1996–1998 Iskra Kielce
  • 1998–1999 Iskra Lider Market Kielce
  • 2000–2000 Strzelec/Lider Market Kielce
  • 2001–2002 Kolporter/Lider Market Kielce
  • 2002–2002 Kolporter Kielce
  • 2002–2009 Vive Kielce
  • 2009–2014 Vive Targi Kielce
  • 2014–2017 Vive Tauron Kielce
  • 2017–2020 PGE Vive Kielce
  • 2020–2022 Łomża Vive Kielce
  • 2022–2022 Łomża Industria Kielce
  • 2023–2023 Industria Kielce
  • 2023–2023 Barlinek Industria Kielce
  • 2023–0000 Industria Kielce

KS Kielce seit 1993/94

SaisonPolnische MeisterschaftEuropapokal
Wettbewerberreichte Runde
1993/941. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
1994/952. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
1995/961. PlatzEC der Pokalsiegerletzte 32
1996/973. PlatzChampions Leagueletzte 32 (Quali zur 16er Gruppenphase)
1997/981. PlatzEHF-PokalViertelfinale
1998/991. PlatzChampions Leagueletzte 32 (Quali zur 16er Gruppenphase)
1999/004. PlatzChampions Leagueletzte 32 (Quali zur 16er Gruppenphase)
2000/013. PlatzEC der PokalsiegerAchtelfinale
2001/025. PlatzEHF-Pokal2. Runde
2002/031. PlatzChallenge Cup4. Runde
2003/042. PlatzChampions Leagueletzte 32 (Gruppenphase)
2004/053. PlatzEC der Pokalsieger2. Runde
2005/064. PlatzEHF-PokalViertelfinale
2006/073. PlatzEC der Pokalsieger2. Runde
2007/083. PlatzEHF-PokalAchtelfinale
2008/091. PlatzEC der Pokalsieger2. Runde
2009/101. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
2010/112. PlatzChampions Leagueletzte 24 (Gruppenphase)
2011/121. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
2012/131. PlatzChampions LeagueFinal Four, 3. Platz
2013/141. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
2014/151. PlatzChampions LeagueFinal Four, 3. Platz
2015/161. PlatzChampions LeagueSieger
2016/171. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
2017/181. PlatzChampions LeagueViertelfinale
2018/191. PlatzChampions LeagueFinal Four, 4. Platz
2019/201. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
2020/211. PlatzChampions LeagueAchtelfinale
2021/221. PlatzChampions LeagueFinal Four, 2. Platz
2022/231. PlatzChampions LeagueFinal Four, 2. Platz

Erfolge

Halle

Von 1986 bis 2006 war der Ort für Heimspiele eine Halle, die über eine Kapazität von etwa 1600 Plätzen verfügte.

Seit 2006 verfügt der Verein über eine moderne Multifunktionssporthalle, die Hala Legionów, mit 3030 ständigen Sitzen. Das Fassungsvermögen kann für andere Veranstaltungen durch das Aufstellen von Stühlen im Innenraum jederzeit auf 4200 Plätze erweitert werden.

Kader für die Saison 2023/24

Nr.Nat.NamePositionGeburtsdatumLetzter Verein
1PoleMiłosz WałachTW23.11.2001Wybrzeże Gdańsk
33DeutscherAndreas WolffTW03.03.1991THW Kiel
5PoleMichał OlejniczakRM31.01.2001SMS Gdańsk
6PoleSzymon WiadernyLA25.05.2003eigene Jugend
7FranzoseFrankreichBenoît KounkoudRA19.02.1997Paris Saint-Germain
9PoleSzymon SićkoRL20.08.1997Chrobry Głogów
10SpanierSpanienAlex DujshebaevRR17.12.1992RK Vardar Skopje
11FranzoseFrankreichNicolas TournatKM05.04.1994HBC Nantes
18KroateIgor KaračićRL02.11.1988RK Vardar Skopje
23PoleArkadiusz MorytoRA31.08.1997Zagłębie Lubin
24SpanierSpanienDaniel DujshebaevRL04.07.1997RK Celje
25IsländerHaukur ÞrastarsonRM14.04.2001UMF Selfoss
27PoleCezary SurgielRM18.09.2002eigene Jugend
34PolePaweł PaczkowskiRR14.06.1993Brest GK Meschkow
42ÄgypterHassan KaddahRL01.05.2000Zamalek SC
48PoleTomasz GębalaRL23.11.1995Wisła Płock
50BelarusseArsjom KaraljokKM20.02.1996Saint-Raphaël Var Handball
99FranzoseFrankreichDylan NahiLA30.11.1999Paris Saint-Germain
RusseRussland/SpanierSpanienTalant DujshebaevTrainer02.06.1968BM Atlético de Madrid
PoleKrzysztof LijewskiCo-Trainer07.07.1983Rhein-Neckar Löwen

Zugänge 2023/24

  • Agypten Hassan Kaddah (Zamalek SC)
  • Kroatien Sandro Meštrić (RD Riko Ribnica)
  • Polen Piotr Jędraszczyk (Piotrkowianin Piotrków Trybunalski)
  • Israel Yoav Lumbroso (Limoges Handball)
  • Turkei Doruk Pehlivan (GWD Minden, Leihende)
  • Kroatien Noa Zubac (Gwardia Opole, Leihende)
  • Polen Miłosz Wałach (Wybrzeże Gdańsk, Leihende)

Abgänge 2023/24

Weblinks

Commons: Barlinek Industria Kielce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. handball-world.com: Paukenschlag in Kielce: Dujshebaev und Wenta nun gemeinsam am Ruder vom 8. Januar 2014, abgerufen am 8. Januar 2014
  2. Ende der „Vive-Ära“: Kielce mit neuem Namenspatron. www.handball-world.news, abgerufen am 29. Juni 2022.
  3. „Es ist nicht einfach“: Kielce-Präsident Bertus Servaas über finanzielle Sorgen und Sponsorensuche. www.handball-world.news, abgerufen am 4. Januar 2023.
  4. kielcehandball.pl, „KOMUNIKAT ZARZĄDU KS VIVE HANDBALL KIELCE S.A.“, 31. Januar 2023, abgerufen am 31. Januar 2023
  5. Industria Kielce kann aufatmen: Polnischer Spitzenklub findet neuen Namensponsor. www.handball-world.news, abgerufen am 19. April 2023.
  6. Neuer Sponsor gefunden: KS Kielce präsentiert neuen Namen. www.handball-world.news, 8. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.
  7. Industria Kielce verliert gegen Wisla Plock. In: handball-world.news. 21. Dezember 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  8. Kielce leiht polnischen Nationalspieler an Ligakonkurrenten aus. In: handball-world.news. 23. Mai 2023, abgerufen am 23. Mai 2023.
  9. ThSV Eisenach bestätigt Verpflichtung von Kielce-Torhüter. In: handball-world.news. 19. Juli 2023, abgerufen am 19. Juli 2023.
  10. a b Barlinek Industria Kielce mit drei Abgängen im Sommer. In: handball-world.news. 22. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
  11. Komunikat w sprawie Nikodema Błażejewskiego. In: kielcehandball.pl. 2. Februar 2024, abgerufen am 2. Februar 2024 (polnisch).

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