Vitanje

Vitanje
Weitenstein
Wappen von VitanjeKarte von Slowenien, Position von Vitanje hervorgehoben
Basisdaten
StaatSlowenien Slowenien
Historische RegionUntersteiermark / Štajerska
Statistische RegionSavinjska (Sanngebiet)
Koordinaten46° 23′ N, 15° 18′ O
Höhe449 m. i. J.
Fläche59,4 km²
Einwohner2.372 (2008)
Bevölkerungsdichte40 Einwohner je km²
Postleitzahl3304
Kfz-KennzeichenCE
Struktur und Verwaltung
Bürgermeister:Slavko Vetrih
Website

Vitanje (deutsch: Weitenstein) ist eine Gemeinde in der Region Spodnja Štajerska (Untersteiermark) in Slowenien.

Lage und Einwohner

In der aus acht Ortschaften bestehenden Gesamtgemeinde leben 2372 Menschen. Der Hauptort Vitanje allein hat 863 Einwohner und liegt an den westlichen Abhängen des Pohorje-Gebietes (des Bachergebirges) und an den Ausläufern der Karawanken.[1]

Ortsteile der Gesamtgemeinde

  • Brezen, (dt. Turn)
  • Hudinja, (dt. Kötting in der Steiermark)
  • Ljubnica, (dt. Weichselheim)
  • Paka, (dt. Pack bei Missling)
  • Spodnji Dolič, (dt. Unterdollitsch)
  • Stenica, (dt. Stenitz)
  • Vitanje, (dt. Weitenstein)
  • Vitanjsko Skomarje, (dt. Skommer)

Geschichte

Das Gebiet wurde im 6. Jahrhundert von Slowenen besiedelt. Nach dem Verlust der slowenischen Selbständigkeit kam es unter die fränkische Herrschaft des Heiligen Römischen Reichs. Ende des 11. Jahrhunderts stand es unter der Herrschaft des Bistums von Krško (Gurkfeld). Der Ort Vitanje wurde damals Verwaltungszentrum eines umfangreichen Gebiets, da die Bischofe von Krško hier ihre Ministerialen hatten, aus denen sich später die Familien der Grundherrschaft von Vitanje entwickelten.

Eine dem Hauptort nahe gelegene Burg, Alt-Weitenstein, wurde indirekt 1107 (Nennung eines Ritters Marchward de Witenstain) erstmals erwähnt. Sie gehört damit zu den ältesten Burgen in Slowenien. Ihr gegenüber befindet sich die aus dem 14. Jahrhundert stammende Burg Neu-Weitenstein. Beide Bauwerke, 1681 von Georg Matthäus Vischer gezeichnet, sind als Ruinen erhalten.

1306 wurde Vitanje / Weitenstein das Marktrecht verliehen.[2]

1900 hatte die Marktgemeinde Weitenstein 484 Einwohner. Davon waren 435 Deutsche und 49 Slowenen.[3]

Vitanje zählte jahrhundertelang zur Untersteiermark im Herzogtum Steiermark, das seit 1867 zum westlichen Reichsteil von Österreich-Ungarn gehörte. Seit November 1918 ist das Gebiet Bestandteil des späteren Jugoslawien, seit 1991 von Slowenien.

Kulturzentrum für Raumfahrttechnologien

Im September 2012 wurde in Vitanje, weil hier die slowenischen Großeltern des österreichisch-slowenischen Raumfahrttheoretikers Herman Potočnik gelebt haben, als Kunstprojekt mit Hilfe der EU und des Kulturministeriums Sloweniens ein Kulturzentrum für europäische Raumfahrttechnologien (KSEVT) eröffnet, das sich mit kulturellen Fragen der Raumfahrt beschäftigen soll.[4] Die Architektur des Gebäudes ist der ersten Raumstation nachempfunden, die ein Mensch erdacht hatte, zu einer Zeit, in der die Eroberung des Alls noch ein Gedankenexperiment war.[5][6]

Holzverarbeitung

Jedes Jahr findet in Vitanje die Holcerija statt. Die Handwerkskunst und Sitten rund um das Thema Holzverarbeitung wird anschaulich präsentiert.

Weblinks

Commons: Vitanje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lage des Ortes (Memento des Originals vom 11. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rogla.si
  2. Vitanje auf der Website von Rogla am Bachergebirge
  3. K.K. Statistische Central-Commission, Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Band IV Steiermark (Wien 1904) S. 36.
  4. Herwig G. Höller: 2010: Das Jahr, in dem Vitanje Kontakt aufnimmt, in: Falter, Wochenzeitung, Wien, Nr. 2, 13. Jänner 2010, S. 52
  5. Joachim Riedl: Raumschiff Vitanje, in: Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg, Nr. 38, 13. September 2012, S. 18
  6. Foto des Zentrums auf der Website der Gemeinde Vitanje (Memento des Originals vom 3. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vitanje.si

Auf dieser Seite verwendete Medien

Vitanje.png
Wappen der Gemeinde Vitanje, Slowenien
Vitanje.jpg
(c) Blazsef in der Wikipedia auf Slowenisch, CC BY-SA 3.0
The town of Vitanje, Slovenia, a view from NW
Karte Vitanje si.png
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0