Vitali Tajbert

Vitali Tajbert Boxer
Vitali Tajbert.jpg
Daten
GeburtsnameVitali Tajbert
Geburtstag25. Mai 1982
GeburtsortMichailowka
NationalitätDeutscher Deutsch
GewichtsklasseSuperfedergewicht
StilLinksauslage
Größe1,67 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe26
Siege24
K.-o.-Siege6
Niederlagen2
Profil in der BoxRec-Datenbank

Vitali Tajbert (* 25. Mai 1982 in Michailowka, Gebiet Pawlodar, Kasachische SSR, Sowjetunion) ist ein deutscher Boxer und ehemaliger WBC-Weltmeister im Superfedergewicht.

Sportliche Erfolge als Amateur

Zu seinen wichtigsten Erfolgen zählen der Gewinn der Silbermedaille bei der WM 2003 (er unterlag Galib Schafarow aus Kasachstan), der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, der Goldmedaillen bei der Europameisterschaft 2004 in Pula und bei der 49. Militärweltmeisterschaft 2005 in Pretoria. Insgesamt hatte Vitali Tajbert während seiner Laufbahn als Amateur 146 Kämpfe absolviert und davon 118 Siege erreicht.

2000
  • Weltmeister der Junioren in Budapest mit Auszeichnung als bester Boxer der Weltmeisterschaft (Finalsieg gegen Murat Chratschow)
  • die deutsche Mannschaft mit Kapitän Vitali Tajbert belegt den 2. Rang in der Nationenwertung
  • Gold beim int. Turnier in Calgary
  • Gold beim int. Turnier Brandenburg-Cup
  • Deutscher Juniorenmeister
2001
  • Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Belfast
  • Deutscher Meister
2002
2003
  • Silber bei den Weltmeisterschaften in Bangkok
  • Gold beim Internationalen Chemiepokal in Halle
  • Gold bei der WM-Qualifikation in Schwerin
  • Deutscher Mannschaftsmeister mit dem Velberter BC
  • Deutscher Meister
2004
2005
  • Gold bei der 49. Militärweltmeisterschaften in Pretoria und besten Boxer des Wettkampfs
  • Gold im Länderkampf Deutschland gegen Kuba und besten Boxer des Wettkampfs

Profikarriere

Tajbert steht seit November 2005 beim Hamburger Profiboxstall Spotlight Boxing unter Vertrag, trainiert wurde er von Magomed Schaburow. Sein Profidebüt feierte er am 3. Dezember 2005 in Magdeburg mit einem K.o.-Sieg gegen den Slowenen Robert Zsemberi.

Sein erster bekannterer Gegner war im Dezember 2006 der 38-jährige ehemaliger bulgarische Amateurweltmeister Kirkor Kirkorow, den er über sechs Runde nach Punkten besiegte. In der Sporthalle Hamburg boxte er am 29. Februar 2008 gegen den Spanier Jesús García Escalona um den EBU-EU-Meistertitel. Der Kampf ging über zwölf Runden und brachte Tajbert seinen ersten Titel als Boxprofi. Am 5. Juli 2008 verteidigte er den Titel durch einen Punktsieg gegen den Portugiesen Antonio João Bento im Gerry-Weber-Stadion in Halle (Westf.).

Rund drei Jahre nach seinem Profidebüt boxte Tajbert am 5. Dezember 2008 gegen den Weißrussen Sjarhej Guljakjewitsch in Halle (Saale) um den Titel des EBU-Europameisters und verlor klar nach Punkten. Nach einer Verletzungspause im Frühjahr 2009 meldete er sich durch einen Sieg gegen Rudy Encarnacion in Oberhausen wieder zurück.

Am 22. November 2009 bekam Vitali Tajbert die Gelegenheit, gegen den Mexikaner Humberto Mauro Gutiérrez um den Interims-Weltmeistertitel der World Boxing Council (WBC) zu boxen. Er besiegte Gutiérrez, der zuvor Tajberts Bezwinger Guljakjewitsch geschlagen hatte, in der Kieler Sparkassen-Arena mit den Punktewertungen 116:112, 116:112 und 116:113. Tajbert hätte daraufhin gegen den WBC-Weltmeister Humberto Soto aus Mexiko boxen sollen. Da Soto allerdings in das Leichtgewicht aufstieg und in dieser Gewichtsklasse am 13. März 2010 den WBC-Titel gewann, kam es nicht zu dieser Begegnung. Tajbert wurde daraufhin am 18. März 2010 kampflos zum WBC-Weltmeister im Superfedergewicht ernannt und somit gleichzeitig zum ersten deutschen Boxer, der in dieser Gewichtsklasse einen WM-Titel im Profiboxen gewinnen konnte.

Die erste WM-Titelverteidigung bestritt Tajbert am 22. Mai 2010 in Rostock gegen Héctor Velázquez aus Mexiko. Bereits in der zweiten Runde hatte sich Tajbert, durch einen Kopfstoß des Mexikaners in der zweiten Runde, eine tiefe Platzwunde über dem linken Auge zugezogen. Tajbert blieb aber trotz der Beeinträchtigung sehr gut im Kampf und machte unbeirrt seine Punkte, bis Ringrichter Richard James Davis den Kampf in der neunten Runde aufgrund dieser Verletzung abbrach. Zu diesem Zeitpunkt lag Tajbert mit 87:83, 88:82, 88:32 deutlich vor seinem Gegner und verteidigte somit seinen Titel als WBC-Weltmeister nach Punkten.

Die nächste Titelverteidigung bestritt Tajbert am 25. November 2010 in Nagoya gegen den Japaner Takahiro Aō. In der dritten Runde musste er hierbei den ersten Niederschlag seiner Karriere hinnehmen. Jedoch hatte sich Tajbert zuvor, in der zweiten Runde an der rechten Hand verletzt und konnte diese nur noch bedingt einsetzten. Anschließend verlor er seinen Weltmeistertitel einstimmig nach Punkten an Aō. Im März 2012 trennte er sich von seinem langjährigen Trainer Magomed Schaburow und wechselte zu Michael Timm.[1]

Für seine sportlichen Erfolge erhielt er am 16. März 2005 das Silberne Lorbeerblatt.[2]

Ergebnisse als Profiboxer

KampfErgebnisGegnerWertungRundenDatumOrtTitel
24SiegVenezuela José Luis GraterolUD 0882012-01-28Deutschland Hamburg
23SiegRusslandRussland Andrei KostinUD 0882011-09-24Deutschland Hamburg
22NiederlageJapanJapan Takahiro AōUD 12122010-11-26JapanJapan Nagoya, JapanWBC-Weltmeisterschaft
21SiegMexiko Héctor VelázquezTD 09092010-05-22Deutschland RostockWBC-Weltmeisterschaft
20SiegMexiko Humberto Mauro GutierrezUD 12122009-11-22Deutschland KielInterim WBC-Weltmeisterschaft
19SiegSpanienSpanien Rudy EncarnacionUD 662009-06-06Deutschland Oberhausen
18NiederlageBelarus Sjarhej GuljakjewitschUD 12122008-12-05Deutschland Halle (Saale)EBU-EU-Meisterschaft
17SiegBelgien Ermano FegatilliUD 0882008-08-29Deutschland Düsseldorf
16SiegPortugal Antonio João BentoUD 12122008-07-05Deutschland Halle (Westf.)EBU-EU-Meisterschaft
15SiegSpanienSpanien Jesus Garcia EscalonaUD 12122008-02-29Deutschland HamburgEBU-EU-Meisterschaft
14SiegFrankreichFrankreich Youssouf DjibabaTKO 10102007-12-07Deutschland Hamburg
13SiegRusslandRussland Peter PetrowUD 0882007-10-20Deutschland Halle (Westf.)
12SiegBelgien Younes AmraniTKO 0782007-07-29Deutschland Düsseldorf
11SiegBrasilien Jairo Moura dos SantosUD 0662007-03-30Deutschland Köln
10SiegItalienItalien Alessandro Di MecoTKO 0162007-02-16Deutschland Köln
09SiegBulgarien Kirkor KirkorowUD 0662006-12-05OsterreichÖsterreich Sölden, Österreich
08SiegArgentinien Fabian Valentin MartínezUD 0662006-11-21Deutschland Hamburg
07SiegBulgarien Wladimir BorowUD 0662006-11-19Deutschland Cuxhaven
06SiegFrankreichFrankreich Adolph AvadjaUD 0442006-07-29Deutschland Oberhausen
05SiegArgentinien Pablo Ernesto OlivetoUD 0662006-05-27Deutschland München
04SiegBelarus Dmitri RyabikowKO 0142006-04-29Deutschland Stuttgart
03SiegFrankreichFrankreich Alain RakowUD 0442006-02-28Deutschland Stuttgart
02SiegBrasilien Julio BorgesKO 0142006-01-07Deutschland München
01SiegSlowakei Robert ZsemberiKO 0142005-12-03Deutschland Magdeburg

Privat

Im Jahre 1992 kam er mit seiner Familie als Spätaussiedler nach Deutschland/Stuttgart, wo Vitali die Armeisenberg-Schule und danach die Hohenstein-Schule besuchte. Nach seinem Schulabschluss im Sommer 1998 begann er eine Ausbildung als Drucker und beendete diese als einer der Klassenbesten mit Fachabschluss. Vitali leistete danach seinen Grundwehrdienst und war bis Ende 2005 bei der Bundeswehr-Sportfördergruppe Bruchsal aktiv.

Im Dezember 2009 schlug Tajbert in einer Stuttgarter Diskothek alkoholisiert einen 23-Jährigen in einem Streit nieder. Das Opfer erlitt dabei lebensgefährliche Kopfverletzungen, lag anschließend mehrere Tage im Koma und musste monatelang stationär behandelt werden. Nach Zahlung eines Schmerzensgeldes zog das Opfer später eine Anzeige zurück, woraufhin im Juli 2010 ein Strafbefehl über eine zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafe von der Staatsanwaltschaft beantragt und durch das Amtsgericht Stuttgart erlassen wurde.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Timm neuer Trainer von Witali Tajbert. In: Focus.de. Abgerufen am 14. Februar 2014.
  2. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 16. März 2005: „… Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes an die Medaillengewinner der Olympischen und Paralympischen Spiele 2004 ….“
  3. Susanne Janssen: Vitali Tajbert kommt mit Strafbefehl davon. In: Stuttgarter Zeitung. 8. Juli 2010, abgerufen am 14. Februar 2014.
VorgängerAmtNachfolger
Humberto SotoBoxweltmeister im Superfedergewicht (WBC)
18. März 2010 – 26. November 2010
Takahiro Aō

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Vitali Tajbert (* 1982), German Boxer.