Envision Racing
Das Envision Racing Team, zunächst Virgin Racing Formula E Team, von Oktober 2015 bis Juli 2018 DS Virgin Racing Formula E Team und von August 2018 bis Oktober 2021 Envision Virgin Racing, ist ein britisches Motorsportteam, das in London beheimatet ist und 2013 zur Teilnahme an der FIA-Formel-E-Meisterschaft gegründet wurde.
Das Team gehörte anfänglich zur Virgin Group, die auch 2010 und 2011 mit einem Virgin Racing genannten Team in der Formel 1 antrat. Das Formel-1-Team wurde anschließend von Marussia übernommen. Seit dem Sommer 2018 ist das Team mehrheitlich im Besitz des chinesischen Energieunternehmens Envision.
Geschichte
Am 5. Dezember 2013 wurde das Virgin Racing Formula E Team als insgesamt neuntes Team und einziges britisches Team der neugegründeten FIA-Formel-E-Meisterschaft vorgestellt, Teamchef wurde Alex Tai.[1] Als Fahrer für die erste Saison unter Vertrag waren Sam Bird und Jaime Alguersuari.[2] Bird gelangen dabei zwei Saisonsiege und Platz fünf in der Fahrerwertung, Alguersuari blieb ohne Podestplatzierung und belegte Rang 13. Virgin schloss die Saison in der Teamwertung auf Platz fünf ab.
Im Zuge des letzten Saisonrennens, des London ePrix, gab Virgin bekannt, ab der zweiten Saison der Meisterschaft mit Citroën zusammenzuarbeiten. In Anlehnung an DS Automobiles trat das Team unter dem Namen DS Virgin Racing Team an.[3] Die Nennung für die zweite Saison erfolgte dann unter dem Namen DS Virgin Racing Formula E Team.[4] Sam Bird verlängerte seinen Vertrag mit dem Team, sein neuer Teamkollege wurde Jean-Éric Vergne. Das Team schloss die Saison auf Platz drei ab, Bird gewann ein Rennen und startete dreimal von der Pole-Position. Auch Vergne erzielte eine Pole-Position und zwei Podestplätze.
Zur dritten Saison verließ Vergne das Team, sein Nachfolger wurde José María López. Bird gewann beide Rennen im Rahmen des New York City ePrix 2017, zudem erzielten er und López jeweils zwei weitere Podestplatzierungen. Alex Lynn vertrat in New York City López, der zeitgleich in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft antrat. Lynn sorgte dabei für Aufsehen, da er im ersten Rennen direkt die Pole-Position erzielte. Am Saisonende lag das Team auf dem vierten Platz in der Teamwertung.
Vor der Saison 2017/18 trennte sich das Team von López. Sein Nachfolger wurde Lynn. Bird gewann zwei Rennen und belegte vier weitere Podestplatzierungen, am Saisonende wurden er Dritter der Fahrerwertung. DS Virgin belegte mit 160 Punkten ebenfalls Platz drei in der Teamwertung. Envision wurde neuer Mehrheitseigner des Teams.[5] Kurz vor dem Saisonende trennte sich das Team von Teamchef Tai, Nachfolger wurde der frühere Technikchef des Teams, Sylvain Filippi. Am Saisonende gab das Team die Trennung von Citroën bzw. DS Automobiles bekannt. DS übernahm im Zuge der Trennung die Herstellerlizenz, die zuvor Virgin innegehabt hatte.[6]
In der Saison 2018/19 trat Virgin erneut mit Bird an, sein neuer Teamkollege wurde Robin Frijns. Als Antrieb wurden Kundenmotoren von Audi eingesetzt. Beide Fahrer waren konkurrenzfähig und konnten Rennen gewinnen. Frijns schloss die Meisterschaft auf dem fünften, Bird auf dem neunten Platz ab. Das Team belegte mit 191 Punkten den dritten Platz in der Teamwertung. Auch in der Saison 2019/20 trat das Team mit Bird und Frijns an. Bird gewann auch in dieser Saison ein Rennen und schloss die Gesamtwertung als Zehnter ab, Frijns wurde Zwölfter. In der Teamwertung belegte Virgin mit 121 Punkten den vierten Platz. Nach der Saison verließ Bird Virgin und wechselte innerhalb der Formel E zu Jaguar Racing. Als Ersatz verpflichtete das Team Nick Cassidy. Seit der Saison ist das amerikanische Unternehmen Genpact offizieller Partner des Formel-E-Teams.[7][8]
In der Saison 2020/21 der nun FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft genannten Rennserie ging Virgin erneut mit Audi-Kundenmotoren an den Start. Das Team blieb in dieser Saison zwar erstmals in seiner Geschichte sieglos, beide Fahrer wurden jedoch jeweils zweimal Zweiter bei einem Rennen. Mit 165 Punkten belegte Virgin am Saisonende Rang fünf in der Teamwertung, punktgleich mit dem Audi-Werksteam. Frijns wurde Fünfter in der Fahrer-Weltmeisterschaft, Cassidy belegte Rang 15.
Trotz des werksseitigen Ausstiegs von Antriebslieferant Audi geht der nun Envision Racing genannte Rennstall in der Saison 2021/22 weiterhin mit Audi-Kundenmotoren an den Start. Die Verträge mit Cassidy und Frijns wurden verlängert.
Statistik
Einzelergebnisse in der FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft
(Legende)
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Norman Fischer: „Branson ist zurück: Virgin neuntes Team der Formel E“. Motorsport-Total.com, 5. Dezember 2013, abgerufen am 15. September 2014.
- ↑ Timo Pape: „Virgin bestätigt Alguersuari und Bird“. Motorsport-Total.com, 13. Mai 2014, abgerufen am 15. September 2014.
- ↑ Norman Fischer: Citroen steigt in die Formel E ein: DS verbindet sich mit Virgin. Motorsport-Total.com, 27. Juni 2015, abgerufen am 29. Juni 2015.
- ↑ Season two team names confirmed. (Nicht mehr online verfügbar.) FIAFormulaE.com, 29. Juli 2015, archiviert vom am 1. August 2015; abgerufen am 30. Juli 2015 (englisch).
- ↑ Tobias Wirtz: Formel E: Chinesischer Energie-Gigant Envision wird Mehrheitseigner von DS Virgin. 28. April 2018, abgerufen am 25. Januar 2021.
- ↑ Tobias Bluhm: Nach 3 Jahren: Virgin Racing trennt sich von Motorenpartner DS. e-Formel.de, 22. Juli 2018, abgerufen am 13. August 2018.
- ↑ Virgin & Genpact stellen neues KI-Tool zur Analyse des Formel-E-Funkverkehrs vor - e-Formel.de. Abgerufen am 2. Mai 2023.
- ↑ How Envision Virgin Racing team uses data science to hone performance. In: VentureBeat. 26. Juli 2021, abgerufen am 2. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
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