Veilchengewächse
Veilchengewächse | ||||||||||||
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Hain-Veilchen (Viola riviniana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Violaceae | ||||||||||||
Batsch |
Die Veilchengewächse (Violaceae) sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales). Die in Mitteleuropa bekannteste Gattung sind die Veilchen (Viola).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es sind einjährige und ausdauernde krautige Pflanzen oder verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher, Bäume und Lianen.
Die Laubblätter sind meist wechselständig und spiralig angeordnet. Die meist einfach, selten geteilte Blattspreite besitzt einen glatten oder gesägten Blattrand. Die Stomata sind anisocytisch oder paracytisch. Viele Arten besitzen Nebenblätter, die laubblattähnlich oder klein sein können.
Generative Merkmale
Die von zwei Hochblättern umgebenen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen.
Bei den Veilchengewächsen gibt es sowohl Arten mit radiärsymmetrischen als auch Arten mit zygomorphen Blüten. Die meist zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelten Perianth. Oft ist ein Sporn vorhanden. Die fünf Kelchblätter sind frei oder nur an ihrer Basis verwachsen. Die fünf Kronblätter sind frei und ungleich. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Staubfäden sind oft sehr kurz oder fehlen. Meist drei (zwei bis fünf) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. In parietaler Plazentation stehen in einer Fruchtknotenkammer 1 bis 100 anatrope Samenanlagen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).
Bei den meisten Arten bilden Kapselfrüchte. Es gibt jedoch auch Arten, die Beeren oder Nussfrüchte bilden. Bei vielen Arten besitzen die großen Samen einen Arillus, sodass sie oft von Ameisen verschleppt werden. Das reichliche Endosperm ist fleischig. Der Embryo ist aufrecht.
Systematik
Die Familie Violaceae wurde 1802 durch August Johann Georg Karl Batsch in Tabula Affinitatum Regni Vegetabilis, 57 unter dem Namen „Violariae“ aufgestellt. Typusgattung ist Viola. Synonyme für ViolaceaeBatsch sind: AlsodeiaceaeJ.Agardh und LeoniaceaeA.DC.
Die Familie Violaceae wird in drei Unterfamilien: Violoideae gegliedert in Tribus sowie Subtribus mit den meisten Gattungen sowie Arten und die zwei monogenerischen, artenarmen Leonioideae sowie Fusispermoideae gegliedert. Sie enthält etwa 23 Gattungen mit 800 bis 1000 Arten:[1]
- Unterfamilie FusispermoideaeHekking: Sie enthält nur eine Gattung:
- Unterfamilie Leonioideae: Sie enthält nur eine Gattung:
- LeoniaRuiz & Pav.: Sie enthält etwa 24 Arten im tropischen Mittel- und Südamerika.[3]
- Unterfamilie VioloideaeBeilschmied: Sie enthält zwei Tribus und etwa 21 Gattungen:
- Tribus Rinoreeae: Sie enthält vier Subtribus und 13 Gattungen:
- Subtribus Hymenantherinae: Sie enthält nur eine Gattung:
- MelicytusJ.R.Forst. & G.Forst. (Syn.: HymenantheraR.Br.): Mit etwa 19 Arten, die vom Australien bis zu den Inseln im südwestlichen Pazifik vorkommen.[3]
- Subtribus Isodendriinae: Sie enthält nur eine Gattung:
- IsodendrionA.Gray: Mit etwa vier Arten, die auf Hawaii vorkommen.[3]
- Subtribus Paypayrolinae: Sie enthält etwa fünf Gattungen:
- AmphirrhoxSpreng.: Sie enthält nur zwei Arten, die in Brasilien vorkommen.
- HekkingiaH.E.Ballard & Munzinger: Mit nur einer Art:
- Hekkingia bordenaveiH.E.Ballard & Munzinger; sie kommt in Französisch Guiana vor.
- PaypayrolaAubl.: Sie enthält etwa acht Arten, die im tropischen Südamerika vorkommen.[2]
- Subtribus Rinoreinae: Sie enthält etwa fünf Gattungen:
- AllexisPierre: Sie enthält etwa vier Arten, die im tropischen Westafrika vorkommen.[2]
- DecorsellaA.Chev. (Syn.: GymnorinoreaKeay): Sie enthält nur eine Art:
- Decorsella paradoxaA.Chev.; sie kommt in Afrika (Elfenbeinküste) vor.
- GloeospermumTriana & Planch.: Sie enthält etwa 12 Arten, die im tropischen Amerika vorkommen.[2]
- RinoreaAubl. (einschließlich AlsodeiaThouars, PhyllanoaCroizat, ScyphellandraThwaites): Sie enthält 160 bis 270 Arten.
- RinoreocarpusDucke: Sie enthält nur eine Art:
- Rinoreocarpus ulei(Melch.) Ducke; sie kommt in Südamerika vor.
- Tribus Violeae: Sie enthält etwa zehn Gattungen:
- AgateaA.Gray (einschließlich AgationBrongn.): Sie enthält etwa sechs Arten, die in Neukaledonien vorkommen.[2]
- AnchieteaA.St.-Hil.: Sie enthält etwa acht Arten, die im tropischen Südamerika vorkommen.[2]
- CorynostylisMart.: Sie enthält etwa vier Arten im tropischen Amerika.[2]
- HybanthopsisPaula-Souza: Mit nur einer Art:
- Hybanthopsis bahiensisPaula-Souza; sie kommt in Brasilien (Bahia) vor.
- HybanthusJacq. (einschließlich AcentraPhil., ClelandiaJ.M.Black, CubeliumRaf. ex Britton & A.Br., IonidiumVent., PigeaDC.): Sie enthält 90 bis 150 Arten, ist aber in dem Umfang polyphyletisch.
- MayanaeaLundell: Mit nur einer Art:
- Mayanaea caudata (Lundell)Lundell; sie kommt in Guatemala vor.
- NoisettiaKunth: Mit nur einer Art:
- Noisettia orchidiflora(Rudge) Gingins; sie kommt in Venezuela vor.
Quellen
- Die Familie der Violaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Die Familie der Violaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Yousheng Chen, Qiner Yang, Hideaki Ohba & Vladimir V. Nikitin: Violaceae, S. 138 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 13 - Clusiaceae through Araliaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007. ISBN 978-1-930723-59-7 (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Toru Okuoka: Molecular phylogenetic analysis of Violaceae (Malpighiales) based on plastid and nuclear DNA sequences, In: Journal of Plant Research, Volume 121, Issue 3, 2008, S. 253–260. doi:10.1007/s10265-008-0153-0
- Peter J. L. Mark, Alexandra H. Wortley & Carol A. Furness: Not a shrinking violet: Pollen morphology of Violaceae (Malpighiales), In: Grana, Volume 51, Issue 3, 2012, S. 181–193. doi:10.1080/00173134.2012.679310
Einzelnachweise
- ↑ Violaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ a b c d e f g h David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. ed. Cambridge University Press 2008. ISBN 978-0-521-82071-4
- ↑ a b c d Datenblatt Violaceae bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Vojtěch Zavadil, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Part of inflorescence of Rinorea melanodonta, Rio Tabaro, Venezuela
Autor/Urheber: Kurt Stüber [1], Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Species: Hymenanthera crassifolia
Family: Violaceae
Autor/Urheber: Vojtěch Zavadil, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Flowers of Amphirrhox longifolia on Rio Ventuari, Venezuela
Autor/Urheber:
Steffen Heinz.
Caronna at de.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0Hain-Veilchen (Viola riviniana)
Autor/Urheber: Melburnian, Lizenz: CC BY 3.0
Melicytus dentatus berries, Banyule Flats Reserve, Viewbank, Victoria, Australia
Autor/Urheber: J.M.Garg, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Spade Flower or Rathnapurusha Hybanthus enneaspermus syn. Ionidium suffruticosum at Talakona forest, in Chittoor District of Andhra Pradesh, India.