Vilsheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 48° 27′ N, 12° 7′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Landshut | |
Höhe: | 467 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,71 km2 | |
Einwohner: | 2803 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84186 | |
Vorwahlen: | 08706, 08705 | |
Kfz-Kennzeichen: | LA, MAI, MAL, ROL, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 74 185 | |
Gemeindegliederung: | 27 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schulstraße 5 84186 Vilsheim | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Georg Spornraft-Penker (CSU/Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Vilsheim im Landkreis Landshut | ||
Vilsheim ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut.
Geografie
Geografische Lage
Vilsheim liegt in der Region Landshut.
Gemeindegliederung
Vilsheim hat 27 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Altenburg (Dorf)
- Auholz (Weiler)
- Damm (Einöde)
- Freiing (Weiler)
- Gessendorf (Weiler)
- Gundihausen (Pfarrdorf)
- Hupferding (Einöde)
- Kaltenbrunn (Weiler)
- Kapfing (Dorf)
- Kemoden (Kirchdorf)
- Kerschreuth (Einöde)
- Kesselbach (Weiler)
- Langenvils (Dorf)
- Lechau (Dorf)
- Matzenau (Einöde)
- Münchsdorf (Kirchdorf)
- Obersteppach (Einöde)
- Reichersdorf (Kirchdorf)
- Reitgarten (Einöde)
- Schellenberg (Einöde)
- Schweiberg (Weiler)
- Stadl (Einöde)
- Thannlohe (Weiler)
- Unterfroschham (Weiler)
- Viehhausen (Einöde)
- Vilsheim (Pfarrdorf)
- Wieskatzing (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Gundihausen, Münchsdorf und Vilsheim.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Erstbeleg des Siedlungsnamens ad Filiso in loco Filzheim dicto, überliefert in den Traditionen des Klosters Freising, entstand zwischen 926 und 937. Der Name bezieht sich auf die Lage an der Kleinen Vils. Über Vilzheim, Filzhaim und Vilshaim entwickelte sich der Ortsname bis 1797 zu Vilsheim.
Vilsheim war zunächst Teil des kirchlichen Besitzes der Bischöfe von Bayern, dann weltliche Veste. Nachweisbar gehörte der Ort bereits im 14. Jahrhundert dem reichen Geschlecht der Mautner von Katzenberg, danach bis ins 16. Jahrhundert der adeligen Familie von Pusch. Aus dieser Zeit stammt die spätgotische Kirche, die Ulrich von Pusch erbauen ließ.
In den nachfolgenden 100 Jahren hausten in der Veste Vilsheim namhafte Geschlechter, die Cosenberger, die Wagner von Sattelbogen, die Preysing, die Grafen Sedlinzkie, die Barone Guggenmoos und die Freiherren von Mettingh.
Durch Einheirat waren seit 1759 die auf Schloss Kapfing ansässigen Grafen von Spreti Herren über die geschlossene Hofmark. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das 1908 abgebrochene Schloss Vilsheim war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Durch die Gemeindegebietsreform wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Gundihausen und Münchsdorf eingegliedert. Gleichzeitig wurden im Westen der Gemeinde Gebietsteile an die Gemeinde Buch am Erlbach abgetreten.[4]
Einwohner
Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:
Stand | Einwohner |
---|---|
1960 | 1441 |
1970 | 1406 |
1980 | 1579 |
1990 | 1781 |
1995 | 2005 |
2000 | 2245 |
2005 | 2364 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2006 | 2379 |
2007 | 2356 |
2008 | 2369 |
2009 | 2392 |
2010 | 2386 |
2011 | 2369 |
2012 | 2358 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2013 | 2370 |
2014 | 2451 |
2015 | 2491 |
2016 | 2513 |
2017 | 2583 |
2018 | 2575 |
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 1086 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 76,1 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren wuchs die Einwohnerzahl um 6,66 (6,57) Prozent.
Alter | Einwohner nach Alter[5] |
---|---|
jünger als 18 | 20,8 % |
18 bis 29 | 11,8 % |
30 bis 49 | 33,1 % |
50 bis 64 | 19,4 % |
älter als 65 | 14,9 % |
Politik
Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[6]
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 748.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 91.000 €.
Die Gemeinde Vilsheim ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[7]
- Regionaler Planungsverband Landshut
- Schulverband Buch a.Erlbach
- Zweckverband Wasserversorgung Isar-Vils
Außerdem nimmt sie teil am Dialogforum Ost-Süd-Umfahrung Landshut.
Die Gemeinde Vilsheim erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[7]
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile bzw. Sitzverteilungen:
Partei/Liste | 2020 | 2014 | 2008 | |
---|---|---|---|---|
% | Sitze | |||
CSU/Freie Wähler | 97,47 | 14 | 13 | 14 |
SPD | 2,53 | 0 | 1 | – |
Wahlbeteiligung | 62,3 % | 63,4 % |
Bürgermeister
Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde Georg Spornraft-Penker (CSU/Freie Wähler) zum Bürgermeister gewählt[8] und 2020 im Amt bestätigt.[9] Er folgte auf Walter Brandlmeier ab, der 2002 als Kandidat der CSU, der Freien Wähler und der Jungen Gemeinde-Liste gewählt worden war und 2008 als Kandidat der CSU und der Freien Wähler in seinem Amt bestätigt worden war.[10]
- Bürgermeister und ehemalige Bürgermeister
Amtszeit | Bürgermeister |
---|---|
2002–2014 | Walter Brandlmeier |
seit 2014 | Georg Spornraft-Penker |
Wappen
Blasonierung: „Unter von Grün und Gold geteiltem Schildhaupt in Rot ein golden bekrönter blauer Hut mit Hermelinstulp, besteckt mit fünf silbernen Reiherfedern.“[11] | |
Wappenbegründung: Der Stulphut ist die Wappenfigur der Adelsfamilie Pusch, die bis 1616 die Ortsherrschaft innehatte. Die Farben Grün und Gold im Schildhaupt erinnern an die für Vilsheim ebenso bedeutsamen Grafen von Spreti. Wappenführung seit 1959 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die spätgotische Pfarrkirche St. Kastulus wurde um die Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Das westliche Langhaus erhielt 1862 eine Verlängerung. Der eingezogene Chor enthält ein sternförmig figuriertes Rippengewölbe.
Bau- und Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 60 und im Bereich Handel und Verkehr 26 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 60 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 707. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe.
Zuweisungen an | Jahr | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
Gemeinde Vilsheim | 473.856 | 478.072[12] | 514.772[13] | 556.632[14] | 614.028[15] | 625.168[16] |
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Vilsheim sind die Schlüsselzuweisungen von 614.028 Euro im Jahr 2019 um 1,8 Prozent auf 625.168 Euro für das Jahr 2020 gestiegen.
Land- und Forstwirtschaft
Im Jahr 1999 bestanden 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.444 ha, davon waren 1.219 ha Ackerfläche und 223 ha Dauergrünfläche.
Bauen und Wohnen
Gemeindeteil | Wohnbauflächen ausgewiesene Baugebiete | unbeplanter Innenbereich | ausgewiesene gewerbliche Bauflächen | Ackerland |
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Vilsheim | 130 € | 130 € | 50 € | 7 € |
Münchsdorf | 95 € | 95 € | 40 € | 7 € |
Kapfing | 100 € | 100 € | 7 € | |
Gundihausen | 95 € | 85 € | 7 € | |
Langenvils | 95 € | 85 € | 7 € | |
Kemoden | 85 € | 7 € | ||
Reichersdorf | 65 € | 7 € |
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 76 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 9 Lehrern und 168 Schülern
Persönlichkeiten
- Matthias Meier (* 12. Februar 1880 in Vilsheim; † 6. März 1949 in Darmstadt), Philosoph
- Karl Graf von Spreti (* 21. Mai 1907 auf Schloss Kapfing bei Vilsheim; † 5. April 1970 in San Pedro/Guatemala), Architekt, Politiker (CSU), Bundestagsabgeordneter und Botschafter
- Franz Graf von Spreti (* 17. April 1914 auf Schloss Kapfing bei Vilsheim; † 11. Mai 1990 ebenda), Politiker (CSU), Bürgermeister von Vilsheim, Landrat des Kreises Landshut und Bezirkstagspräsident von Niederbayern
Literatur
- Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon der bayerischen Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Vilsheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. April 2021.
- ↑ Gemeinde Vilsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2022.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 616.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Vilsheim (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 27. April 2014.
- ↑ INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
- ↑ a b Bayerischer Behördenwegweiser – Gemeinde Vilsheim: Mitgliedschaften in Zweckverbänden und Anzahl behördlicher Leistungen, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
- ↑ Landshuter Zeitung: Vorläufige Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen, 17. März 2014
- ↑ Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Vilsheim - Gesamtergebnis. Abgerufen am 11. Januar 2021.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Erste Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden. Online auf statistikdaten.bayern.de, abgerufen am 22. Juni 2014.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Vilsheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ a b Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
- ↑ Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
- ↑ Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 19. Dezember 2014.
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Wappen der Gemeinde Vilsheim. Verliehen 1959.
Die Pfarrkirche St. Kastulus in Vilsheim
Autor/Urheber: Gliwi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick auf Schweiberg (Vilsheim).